Island für alle
Moderator: Sönke
Island für alle
Danke für den schönen Bericht...
http://www.steinkern.de/fundorte/sonsti ... sland.html
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen:
Die fossilführenden Sedimentgesteine kommen hauptsächlich nur auf einer Halbinsel im Norden der Insel vor, die Aufschlüsse sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen oft unerreichbar. Sie reichen vom Oberen Pliozän bis ins Jüngere Holozän, bilden relativ hohe Kliffs und sind lagenweise stark angereichert mit Muschelschalen.
Und nun zum Vergleich mit dem Sternberger Gestein: Die einzige Gemeinsamkeit ist dass es ein Sedimentgestein mit manchmal vielen Schalen von Mollusken ist
Unterschiede gibt es in der Sedimentologie (unreife lithoklastische nicht karbonatgebundene Sandsteine), ihren Ablagerungsbedingungen (kaltes Klima, höhere Sedimentationsraten, sehr viel geringere laterale Ausdehnung) und ihrer Fauna (wesentlich artenärmer). In den strukturreichen Sedimenten gibt es häufig doppelklappig erhaltene Muscheln in Lebendstellung mit wunderschönen honig/bierfarbenen Calzitskalenoedern drinnen, vergleichbar mit dem Material was man auf Messen ab und an aus den südlichen USA sieht...... Man hat darin glaube ich auch einen dem Rothirsch zuordnenbaren Knochen gefunden (in den Sedimenten (Altpleistozänes Alter), nicht den Muscheln) wo man sich bislang noch nicht erklären kann wie der dahin gekommen ist......
Aber ungeachtet der Anmerkungen: danke dass Du uns an diesen Bilder teilhaben läßt und zeigst dass man Fossilien auch da finden kann wo man sie evtl. nicht vermutet.....
http://www.steinkern.de/fundorte/sonsti ... sland.html
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen:
Die fossilführenden Sedimentgesteine kommen hauptsächlich nur auf einer Halbinsel im Norden der Insel vor, die Aufschlüsse sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen oft unerreichbar. Sie reichen vom Oberen Pliozän bis ins Jüngere Holozän, bilden relativ hohe Kliffs und sind lagenweise stark angereichert mit Muschelschalen.
Und nun zum Vergleich mit dem Sternberger Gestein: Die einzige Gemeinsamkeit ist dass es ein Sedimentgestein mit manchmal vielen Schalen von Mollusken ist
Unterschiede gibt es in der Sedimentologie (unreife lithoklastische nicht karbonatgebundene Sandsteine), ihren Ablagerungsbedingungen (kaltes Klima, höhere Sedimentationsraten, sehr viel geringere laterale Ausdehnung) und ihrer Fauna (wesentlich artenärmer). In den strukturreichen Sedimenten gibt es häufig doppelklappig erhaltene Muscheln in Lebendstellung mit wunderschönen honig/bierfarbenen Calzitskalenoedern drinnen, vergleichbar mit dem Material was man auf Messen ab und an aus den südlichen USA sieht...... Man hat darin glaube ich auch einen dem Rothirsch zuordnenbaren Knochen gefunden (in den Sedimenten (Altpleistozänes Alter), nicht den Muscheln) wo man sich bislang noch nicht erklären kann wie der dahin gekommen ist......
Aber ungeachtet der Anmerkungen: danke dass Du uns an diesen Bilder teilhaben läßt und zeigst dass man Fossilien auch da finden kann wo man sie evtl. nicht vermutet.....
Glück auf!
Johannes Kalbe
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Disclaimer: Die Beiträge können Spuren von Ironie, Fiktion, Laienmeinung oder persönlicher Einschätzung enthalten, ohne dass dies textlich oder durch bunte Kleckse kenntlich gemacht wird. Bitte gleichen Sie den entsprechenden Beitrag immer mit anderen Ihnen zugänglichen, thematisch verwandten Quellen ab.
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Neudeutsch 2.0: VERSTIMMUNGSKANONE (Subst. fem.): Hingebungsvoll Unmut verbreitende Person
Johannes Kalbe
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Wie hatte ein ehemaliger Kommilitone gerne zum Thema "Fossilien auf Island" gescherzt. Er würde gerne einmal eine Arbeit schreiben über "die Kotpillen aus strukturierten Analöffnungen pleistozäner Arthropoden auf Island".
Und jetzt hat es da dicke Lagen von Muschel-Schill.
Danke für den schönen Bericht.
Und jetzt hat es da dicke Lagen von Muschel-Schill.
Danke für den schönen Bericht.
Thomas_ hat geschrieben:Ich habe den Kommentar von dir so erwartet
Glück auf!
Johannes Kalbe
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Johannes Kalbe
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Island Bericht
Hallo zusammen ,
vielen Dank für das Lob für den Bericht
Ja, Island ist wirklich beeindruckend...die Landschaft und vor allem natürlich die Geologie dort. Hätte auch nicht gedacht, dass man dort Fossilien finden kann - lediglich auf fossiel.net kann man über diesen Fundort (auf niederländisch) was lesen...
Ok, der Vergleich zum Sternberger ist wirklich sehr gewagt - aber als Laie betrachtet ähnelt das Gestein sich schon sehr - zumindest vom Aussehen Geologisch gesehen ist das natürlich sehr unterschiedlich wie schon angemerkt wurde....
Beste Grüße,
Jan
vielen Dank für das Lob für den Bericht
Ja, Island ist wirklich beeindruckend...die Landschaft und vor allem natürlich die Geologie dort. Hätte auch nicht gedacht, dass man dort Fossilien finden kann - lediglich auf fossiel.net kann man über diesen Fundort (auf niederländisch) was lesen...
Ok, der Vergleich zum Sternberger ist wirklich sehr gewagt - aber als Laie betrachtet ähnelt das Gestein sich schon sehr - zumindest vom Aussehen Geologisch gesehen ist das natürlich sehr unterschiedlich wie schon angemerkt wurde....
Beste Grüße,
Jan
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- Registriert: Dienstag 11. April 2006, 18:46
- Wohnort: An der Flensburger Förde
Hallo Jan-Kristian,
Fossilien auf Island. Gehört hatte ich bereits davon, nun weiss ich mehr darüber.
Gelernt habe ich durch einen TV-Bericht, dass auf Island vieles, nur leider keine unberührte Natur mehr zu finden ist.
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitr ... xie~cm.asp
Erstaunlich bei den unbegrenzten Wassermengen: Auf der Insel gibt es die grössten Wüsten Europas.
Bis zum Eintreffen der Wikinger war 1/3 Islands bewaldet. Die Bäume wurden gefällt, heute fressen riesige Schafherden die restliche Vegetation. Weitflächige Errosion ist die Folge.
Wo Naturschützer - gegen den Widerstand der Schafbesitzer - Flächen einzäunen, erobert die Natur mühsam das, durch langwieriges Düngen fruchtbar gemachte Gelände zurück. Auch werden wieder Flächen aufgeforstet, um weiterem Humusbodenverlust vorzubeugen.
Vielen Dank für diesen Bericht.
Gruß, Dirk
Fossilien auf Island. Gehört hatte ich bereits davon, nun weiss ich mehr darüber.
Gelernt habe ich durch einen TV-Bericht, dass auf Island vieles, nur leider keine unberührte Natur mehr zu finden ist.
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitr ... xie~cm.asp
Erstaunlich bei den unbegrenzten Wassermengen: Auf der Insel gibt es die grössten Wüsten Europas.
Bis zum Eintreffen der Wikinger war 1/3 Islands bewaldet. Die Bäume wurden gefällt, heute fressen riesige Schafherden die restliche Vegetation. Weitflächige Errosion ist die Folge.
Wo Naturschützer - gegen den Widerstand der Schafbesitzer - Flächen einzäunen, erobert die Natur mühsam das, durch langwieriges Düngen fruchtbar gemachte Gelände zurück. Auch werden wieder Flächen aufgeforstet, um weiterem Humusbodenverlust vorzubeugen.
Vielen Dank für diesen Bericht.
Gruß, Dirk
- Triassammler
- Redakteur
- Beiträge: 5530
- Registriert: Montag 27. Oktober 2008, 02:03
- Wohnort: Stuttgart
- Kontaktdaten:
Hallo Jan,
möchte mich dem Dank Aller anschließen, vielen Dank also für den schönen Bericht mit tollen Fotos! Unter anderem auf Island habe ich gelernt, mich so richtig für den kalten Norden zu erwärmen. Fossilfunde konnte ich dort zwar keine machen, weil ich mich insgesamt zu kurz und in den dafür falschen Ecken herumgetrieben habe, aber ein paar Mineralstufen haben teilweise dafür entschädigt.
Wer sich etwas in Island, und auch in die Fossilfundstellen dort, vertiefen möchte, dem sei
"Geology of Iceland" von Þorleifur Einarsson empfohlen (Einarsson, Þ. (1994): Geology of Iceland - Rocks and Landscape. - 309 S., Reykjavík (Mál og menning)).
Im Kapitel über die historische Geologie Islands werden einige Fundstellen erwähnt, die nur fast alle den Nachteil haben, ziemlich jwd zu sein.
Ergänzen möchte ich noch, dass in den Westfjorden im unzugänglichen Nordwesten Islands sogar auf Kohleflöze aus dem Jungtertiär prospektiert wurde. In einem Artikel, der mir leider nicht mehr vorliegt, war von Blatt- und Stammfossilien einer warmgemäßigten Flora in der Region zwischen Bolungarvik und Isafjorður die Rede.
Gruß,
Rainer
möchte mich dem Dank Aller anschließen, vielen Dank also für den schönen Bericht mit tollen Fotos! Unter anderem auf Island habe ich gelernt, mich so richtig für den kalten Norden zu erwärmen. Fossilfunde konnte ich dort zwar keine machen, weil ich mich insgesamt zu kurz und in den dafür falschen Ecken herumgetrieben habe, aber ein paar Mineralstufen haben teilweise dafür entschädigt.
Wer sich etwas in Island, und auch in die Fossilfundstellen dort, vertiefen möchte, dem sei
"Geology of Iceland" von Þorleifur Einarsson empfohlen (Einarsson, Þ. (1994): Geology of Iceland - Rocks and Landscape. - 309 S., Reykjavík (Mál og menning)).
Im Kapitel über die historische Geologie Islands werden einige Fundstellen erwähnt, die nur fast alle den Nachteil haben, ziemlich jwd zu sein.
Ergänzen möchte ich noch, dass in den Westfjorden im unzugänglichen Nordwesten Islands sogar auf Kohleflöze aus dem Jungtertiär prospektiert wurde. In einem Artikel, der mir leider nicht mehr vorliegt, war von Blatt- und Stammfossilien einer warmgemäßigten Flora in der Region zwischen Bolungarvik und Isafjorður die Rede.
Gruß,
Rainer
Hallo zusammen,
vielleicht ist für den einen oder anderen der Querverweis zu geothermalen Pflanzenabdrücken von Island interessant, die ich hier im vergangenen Jahr eingestellt hatte.
http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?t=4293
Grüße, Stefan.
vielleicht ist für den einen oder anderen der Querverweis zu geothermalen Pflanzenabdrücken von Island interessant, die ich hier im vergangenen Jahr eingestellt hatte.
http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?t=4293
Grüße, Stefan.
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- Mitglied
- Beiträge: 114
- Registriert: Dienstag 4. August 2009, 12:58
Zusatztip Island
Hallo an alle Islandfreunde und solche, die es werden wollen,
sehr empfehlenswert ist der Besuch bei Petra Sveinsdottir in Stödvarfjördur.
Dort gibt es eine Mineraliensammlung, die weltweit ihresgleichen sucht.
Frau Sveinsdottir sammelte über 70 Jahre Mineralien, die meisten in den Ostfjorden Islands, aber auch weltweit.
Alles Gute zum neuen Jahr !
Volkmar
sehr empfehlenswert ist der Besuch bei Petra Sveinsdottir in Stödvarfjördur.
Dort gibt es eine Mineraliensammlung, die weltweit ihresgleichen sucht.
Frau Sveinsdottir sammelte über 70 Jahre Mineralien, die meisten in den Ostfjorden Islands, aber auch weltweit.
Alles Gute zum neuen Jahr !
Volkmar