Troyes-Hoplites

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Moderator: Sönke

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andrue
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Troyes-Hoplites

Beitrag von andrue » Dienstag 9. November 2010, 08:59

http://www.steinkern.de/fossilien-aller ... royes.html

hallo Sönke,
Gratulation zu dem glücklichen Umstand einen so schönen Rohling noch zu bekommen und ihn so toll zu präparieren!
Ich gebe ja zu, daß Ammoniten bei mir in der Beliebtheitsskala nicht unbedingt an Nummer 1 stehen, aber die Stücke aus Courcelles haben mich schon seid jeher fasziniert. Immerhin kann ich behaupten, zu Lebzeiten der Grube dort gesammelt zu haben. :wink: Ich erinnere mich noch, daß die Lage mit den Ammos ergraben werden mußte und gut 2Meter unter der Sohle lag. Eine echte Plackerei! Vorstellbar ist aber natürlich, daß auch der Bagger in den entsprechenden Lagen tätig war ; welch schöner Gedanke, daß man die Ammos dann vielleicht nur Aufsammeln brauchte. Ob es tatsächlich mitunter relativ leicht war, dort was zu finden, weiß ich aber nicht, da Mitte der 80iger ( als ich vor Ort war) in der Grube bereits in Sachen Tonabbau nicht mehr soviel los war.
In Erinnerung ist mir auch geblieben, daß im goldenen Zeitalter der Fossilienbörsen ( auch so Mitte der 80iger Jahre) manche Händler ganze Tische voll mit den Courcelles Stücken hatten. Preiswert waren die Stücke auch damals nicht gerade, was heute in Euro dafür aufgerufen wird, stand damals in DM drauf.

LG

Andreas

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Lybyman
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Beitrag von Lybyman » Dienstag 9. November 2010, 19:04

Ich darf auch gratulieren Sönke - Klasse Arbeit :top:

Ja,es ist schon wirklich eine besondere Gnade wenn man noch nach so vielen Jahre Material von längst erloschenen Gruben bekommt !

Du hast geschrieben das die Matrix der von Resse sehr Nahe kommt.Sind es auch Kalzitadern wie bei den Aegos die sich durch den Hoplites hindurchziehen ?

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Ahorn
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Beitrag von Ahorn » Dienstag 9. November 2010, 19:15

Hallo Sönke

sehr schöner Bericht und tolle Präparation, hab noch ein paar Knollen die ich mal in SanMarie unter dem Tisch eines Händlers in einer Obstkiste als Lot erstanden habe darunter 2 größere und Douvilleiceraten , werd sie mal nach Deinen Angaben freilegen. Die Ammoniten dieser Fundstelle sind schon sehr schöne stücke durch ihre Schalenerhaltung und Farbe.

Gruß Kurt

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Beitrag von Jimmy » Dienstag 9. November 2010, 20:35

Schöne Arbeit!

Troyes reizt mich auch ganz besonders, da hätte ich auch gerne ein paar Stücke als Rohmaterial.Besonders natürlich die Douvilleiceraten...

Da kommt bestimmt immer mal wieder Material im Zusammenhang mit Baumaßnahmen raus, nur man bekommt nichts davon mit.


Glückwunsch!

Beste Grüße, SImon

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Sönke
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Beitrag von Sönke » Dienstag 9. November 2010, 20:40

Hallo Andreas, Axel und Kurt,

danke für Eure Reaktionen, über die ich mich freue.

@Andreas: Hast Du noch Fotos von damals?
Ich bin ja auch mal dort gewesen, aber damals noch ohne Kamera und leider ohne größere Funde. Deswegen freute es mich umso mehr, jetzt an dieses und drei weitere Belegstücke gekommen zu sein. :wink:

@Axel: Die Aufplatzungen der Ammonitenschale, beinhalten keinen Calcit. Da viele Hoplites diese Fugen aufweisen, hatte man früher bei der Ätzkali-Präparation nicht immer gute Erfolge. Bei zu großen Rissen ist das Kaliumhydroxid eingedrungen und hat die Ammoniten beschädigt. Ob es auch Stücke mit solchen Adern wie bei Resse gibt, weiß ich nicht. Ich habe aber schon einiges von Troyes gesehen und da war nichts dabei.

@Kurt: Aus Deiner Obstkiste (die Früchte sind jetzt gut nachgereift!) werden bestimmt noch tolle Stücke zum Vorschein kommen. Die Douvilleiceraten haben bis über einen Zentimeter lange Stacheln. Andreas Richter hat damals in Fossilien 1994 ein Stück von Victor Schlampp abgebildet... das ist wirklich ein Stück vom Feinsten. Wenn wir Glück haben, zeigt Victor uns auch bei Steinkern noch mal ein Foto davon. Das Stück muss wohl (erfolgreich) mit Chemie präpariert worden sein.

Viele Grüße
Sönke

PS: @Simon: Deinen Beitrag hatte ich noch nicht entdeckt - auch Dir vielen Dank. Ja, in der Gegend gibt bzw. gab es einige Unterkreidevorkommen. Sicherlich steht das Alb an einigen Orten dort oberflächennah an. Allerdings kann man sich vorstellen, dass neue Aufschlüsse lieber still und heimlich besammelt werden, als dass sie sich groß herumsprechen. Dazu trägt wohl allein schon der von Andrue angesprochene Wert guter Ammoniten aus der Gegend bei... leider! Aber vielleicht hat man irgendwann doch mal das Glück und bekommt etwas mit. :wink:

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Beitrag von Ataxioceras » Dienstag 9. November 2010, 21:12

Hallo Sönke,

ein wirklich schönes Stück - die Ammoniten, aber auch die Begleitfauna von Troyes sind schon etwas feines. Leider kann ich keine Photos im Moment von dieser Fauna einstellen, da ich nicht an die Stücke herankomme.
Anbei wenigstens noch ein Hoplites dentatus aus meiner Sammlung.

Schöne Grüße und ich bin auf weitere Bilder gespannt.

Volker
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Hoplites dentatus aus Troyes, Frankreich; Fundschicht: Albien, Untere Kreide; Größe: 21.5 cm
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Beitrag von Stenodactylina » Dienstag 9. November 2010, 21:18

Hallo Sönke,

schöner Ammonit, gute Präparation und schöner Beitrag. Gratuliere zu den Glücksfall! Und danke für den Link auch.

Grüße, Roger.
Grüße vom Bodensee! Roger.

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Beitrag von Triassammler » Dienstag 9. November 2010, 21:29

Hallo Sönke,

auch von mir Glückwunsch zu dem schönen Stück und Anerkennung für die präparatorische Arbeit!

Insgeheim mag ich die Troyes-Ammoniten ja sehr gerne, weil die schöne Calcitschale geradezu etwas appetitliches hat - zumindest muss ich dabei immer an Karamell denken :wink:
Vor Jahren, noch zu DM-Zeiten, konnte ich einen annehmbaren, wenn auch in den Innenwindungen etwas verpräparierten Hoplites-Beleg in St. Marie für einen studentengeeigneten Betrag erwerben - das Stück gehört trotz allem immer noch zu meinen Lieblingen unter den Nicht-Triassikern. Von daher kann ich Deine Freude absolut nachvollziehen und teilen.

Gruß,
Rainer
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Beitrag von Ahorn » Dienstag 9. November 2010, 21:33

auu.. Volker der ist schön, so ein großer und so gut erhalten, in der Größe sieht man selten ein Perfektes unverdrücktes Exemplar, Danke für das zeigen, eine meiner beiden großen ist ein ganz stark gerippter, bin gespannt was das wird.

Sönke den Douvelliceras von Victor kenne ich im Heft Fossilien 1994 , er ist bei mir in bleibender Erinnerung geblieben über all die Jahre, das stück von Victor ist meiner Ansicht eines der besten die es überhaupt gibt und das stück zeigt auch ein eher außergewöhnliches Stachelkleid mit mehreren reihen, ich habe zwei formen in den Rohlingen , eine form mit weniger und kürzeren Stacheln , und ein stück an dem ich schon länger arbeite, der ist etwas Verdrückt aber dafür hat der extrem lange Stacheln im Bezug zum Durchmesser diese sind auch hohl, inkl eine tolles Serpulidennest als Bewuchs. der dauert aber noch, ist ne ziemliche fizel arbeit und möcht die Wohnkammer freischaufeln um die Innenwand sichtbar zu machen ob die stacheln auch innen offen sind.

Liebe Grüße Kurt

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Beitrag von Ahorn » Dienstag 9. November 2010, 21:39

sehe es erst jetzt.... die Schalen haben meist die von Sönke beschriebenen risse und spalten, ich habe damals einige versucht zu präparieren und damals leider auch Ätzkali verwendet, ich könnte heute heulen so weh tut es mir jetzt, mein größter Douvelliceras ist verätzt und auch einige Hopliten, wo die schale unterwandert wurde und nachgearbeitet hat trotz wochenlangen Spülen, zum glück hab ich dann den Rest frustriert gebunkert.

LG Kurt

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Beitrag von andrue » Mittwoch 10. November 2010, 06:47

hallo,
leider habe ich keine Bilder der Grube :cry: , es war damals noch nicht die Zeit der Digicams...
Von einem Douveilliceras habe auch immer geträumt; Bin in St Marie an einem Stand gewesen, wo ein paar rumlagen, aber teuer und klein; einen unpräp zu bekommen, daran wage ich nicht zu glauben.
Noch ein pic mit meinen beiden Troyanern, die bald wegen des bevorstehenden Umzugs in eine Kiste wandern...; damals nannte ich sie H.dentatus und H. interruptus, keine Ahnung ob es stimmt.Der größere ist knapp 20 cm

LG

Andreas
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Beitrag von Sönke » Mittwoch 10. November 2010, 16:05

Hallo zusammen,

danke für die Kommentare und die Diskussion zum Thema "Troyes". Ich hatte gehofft, dass noch der ein oder andere von Euch was dazu "auf Lager" hat. Bei dieser Fundstelle hätte es mich auch gewundert, wenn dies nicht der Fall geswesen wäre. Ihr habt da echte Prachtkerle in der Sammlung, Volker und Andreas.

@Rainer: Kram doch Dein Stück von Troyes auch mal raus.

@Volker: Etwas Begleitfauna wäre auch mal interessant zu sehen.

@Kurt: Viel Erfolg bei der Präparation. Vielleicht machst Du für uns auch ein paar Fotos? Ist bei den Douvilleiceraten ja noch um einiges spannender als bei den Hopliten.

@Andreas: Die flache Form würde ich als Hoplites dentatus bezeichnen, die andere habe ich meistens als H. benettianus gesehen. Bei den Hopliten gab es ursprünglich mal eine ganz schöne Artenfülle, aber das meiste ist wohl kassiert worden. Letztlich wollte ich mich da aber nicht weiter aus dem Fenster lehnen als nötig und habe mein Stück nur mit der Gattungsbezeichnung vorgestellt.

Viele Grüße
Sönke

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Beitrag von Bernhard Jochheim » Mittwoch 10. November 2010, 19:21

Hallo Sönke,
interessanter Bericht, ich war auch schon das ein oder andere mal in den 90zigern in Courcelles, wir haben aber keine Grabungen gemacht, sondern einfach die Grube studiert. Außerdem konnte man da ja auch jede Menge Kleinfauna finden, besonders in Erinnerung geblieben sind mir die vielen niedlichen Solitärkorallen.
Ich zeige dann mal eins meiner Lieblingsfossilien von dort, eine Linotrigonia fittoni (DESHAYES), gefunden letztes Jahr in Dortmund :lol: (es müssen ja nicht immer Ammoniten sein :lol: ).
Tschüss
Bernhard
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Linotrigonia fittoni (DESHAYES). ca. 4,5cm
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