Bohrende Organismen im Mainzer Becken

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Moderator: Sönke

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Thomas_
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Bohrende Organismen im Mainzer Becken

Beitrag von Thomas_ » Dienstag 19. Januar 2010, 21:46

http://www.steinkern.de/fossilien-aller ... ecken.html

Als ich diesen Bericht von Sönke zum Einstellen auf die Homepage übernommen habe, war ich wegen des Umfanges doch überrascht.
92 wirklich gute Bilder! Zusammen mit den Texten schon fast ein kleines Buch. Die Druckvorschau des Firefox zeigt 58 Seiten. Wären die Bilder nicht für das Format der Homepage verkleinert worden und noch ein Inhaltsverzeichnis dazu, dann wären das im Druck locker 100 Seiten. Also habe ich mich gerade an das Übertragen der Texte und Bilder gemacht, allein das hat über 2 Stunden gedauert. Da mich die kleinen 'Beschädigungen' schon immer neugierig gemacht haben genau der richtige Bericht für mich. Lesen werde ich ihn allerdings erst in ein paar Tagen, bin nach der ganzen clickerei nicht mehr aufnahmefähig :wink:

Danke für den tollen Bericht!

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Andreas
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Beitrag von Andreas » Dienstag 19. Januar 2010, 23:19

Ich fasse mich kurz: WOW!

Ich würde mal sagen, dass das der umfangreichste Steinkernbericht bisher ist. Vielen Dank dafür und auch vielen Dank an Thomas, der das Einstellen übernommen und ein gutes Erscheinungsbild zustande gebracht hat :)

Klasse Sache!

vom Umfang her hätte das auch eine Sonderausgabe von "Der Steinkern" gefüllt :lol:

Eifelyeti

Beitrag von Eifelyeti » Mittwoch 20. Januar 2010, 01:59

Hallo Kai !

Wie immer ein Genus deine Beiträge , vielen Dank .
Das Mainzer Becken hat noch viele Fossile Geheimnisse und
warten auf Dich und wir warten auf deine Antworten .


Mit freundlichen Grüßen vom Eifelyeti

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Stenodactylina
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Beitrag von Stenodactylina » Mittwoch 20. Januar 2010, 08:00

Hallo Kai,

Faszinierend! Lehrreich!! Eine Gutenacht-Lekture für den nächsten Tagen. Vielen herzlichen Dank dafür!

Grüße, Roger.
Grüße vom Bodensee! Roger.

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mir
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Beitrag von mir » Mittwoch 20. Januar 2010, 09:55

Hallo,

auch ich war erstaunt über den Umfang des Beitrages. :shock:

Gelesen habe ich ihn auch noch nicht aber qualitativ gesehen wird es ebenfalls ein gelungener Beitrag sein. :lol:

Vielen Dank, Kai!


beste Sammlergrüße

Mirco

pogo
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Beitrag von pogo » Mittwoch 20. Januar 2010, 11:26

Hallo Kai,

vielen Dank für den tollen Bericht. Werde mich auch wie meine Vor'redner' an den nächsten Tagen über den Bericht stürzen.
In den letzten Monaten hatte ich so viele Muscheln u.ä. mit Bohrschäden in der Hand (auch rezent), dass ich schon längst ein paar fragende Bilder einstellen wollte. Jetzt werde ich erst mal Deinen Riesentext durchlesen.
Bilder folgen vielleicht trotzdem noch.

Viele Grüße,
Jörg

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Sönke
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Beitrag von Sönke » Mittwoch 20. Januar 2010, 11:46

Herzlichen Glückwunsch Kai!

Die meisten Sammler werden schon mal Muscheln oder Schnecken mit Bohrlöchern gefunden haben, aber von sich behaupten so intensiv darüber nachgeforscht zu haben, wie Du, das wird wohl kaum einer bzw. keiner können.
Schön, dass die Verursacher der Bohrungen z.T. auf "frischer Tat" überliefert wurden. Das sind sehr aussagekräftige Funde.

Der entstandene Artikel ist ein Meisterwerk und wir können glaube ich alle ein klein wenig Stolz sein, dass so etwas hier auf Steinkern.de erscheint.

:clap:

Ich bin begeistert!

Gruß
Sönke

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Miroe
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Beitrag von Miroe » Mittwoch 20. Januar 2010, 19:45

Servus Kai,

die Vorredner haben zum Bericht im Ganzen alles gesagt, so dass ich nur noch anmerken möchte:

Brillant, hab´ ganz herzlichen Dank!

Ein Detail möchte ich aber doch noch hervorheben, da es mich besonders gefreut hat: Es sind die Aufnahmen der Ausgüsse mit Kunstharz. Daran werde ich mich wohl auch einmal versuchen wollen, auch im Hinblick auf die Betrachtung des Innenlebens von Foraminiferen. Indiskrete Frage: Welches Kunstharz verwendest Du?

Beste Grüße
Michael

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Tapir
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Beitrag von Tapir » Donnerstag 21. Januar 2010, 07:43

Die angebohrten Ostracoden sind großartig!

Danke für diesen umfangreichen Bericht zu einem spannenden Thema.
Glück auf!

Johannes Kalbe

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pogo
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Beitrag von pogo » Donnerstag 21. Januar 2010, 15:44

Hallo Kai,

hier mal wie angekündigt noch ein paar Bilder. Du kannst ja mal sehen, ob die Bezeichnung des Verursachers am jeweiligen Bild so stimmt?
Ich hoffe, ich habe Deinen Text ausführlich genug gelesen!

Die gezeigten Teile stammen alle aus dem miozänen Küstenbereich der Algarve (wahrscheinlich alles rezent).

Viele Grüße,
Jörg
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Foram
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Beitrag von Foram » Donnerstag 21. Januar 2010, 16:14

Hallo zusammen,

danke für das Lob, wobei ich sagen muss dass der Bericht ohne die in der Danksagung genannten Personen so nicht zustande gekommen wäre. Und auch noch Danke an Thomas fürs schnelle Einstellen.

Michael: Das verwendete Harz war das Epoxydharz L von Conrad Electronic. Ich war etwas überrascht, wie gut es ohne Vakuum in die Hohlräume eingezogen ist. Bei Foraminiferen wäre aber vielleicht Polyester-Giesharz besser geeignet, da man es leicht verdünnen kann. Ohne Vakuum wirst Du da aber verm. trotzdem nicht auskommen.

Jörg: Schöne Stücke, und Deine Bestimmungen sind alle OK. Bei der Bohrmuschel könnte es sich um Lithophaga handeln. Die langen, flachen Vertiefungen auf der Steinoberfläsche beim 1. und 3. Bohrmuschelbild dürften auf Würmer zurückgehen. Die angebohrten Muscheln und Schnecken sind typische Naticiden-Opfer. Die Kreiselschnecke im Bild 3 ist an der typischen Stelle angebohrt; bei dieser Familie greifen die Mondschnecke fast immer in diesem Bereich auf der Unterseite an.

Viele Grüße
Kai

sargentodoxa
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Beitrag von sargentodoxa » Donnerstag 21. Januar 2010, 18:30

Hallo
ebenfall großes Lob von mir zu den "Wahnsinnsbericht", vor allem die Infos zu den Bohrmuscheln fand ich sehr interessant, da ich in den rheinischen sowie auch Lausitzer Braunkohlentagebaue über deren Aktivitäten in den Xyliten ständig stolpere.
Ein Problem geht mir da nicht aus dem Kopf: Wie unterscheidet man die Bohrlöcher der Muscheln von denen der bohrenden Insekten?
Auf diese Frage hat man mir mal geantwortet: Sind es marine Schichten, dann Bormuschel, sind es limnische, dann Insekten. Irgentwie hat mich das nie überzeugt, den was ist mit ins Meer eingespülte von Insekten angebohrte Treibhölzer? Anbei ein sicher von Bohrmuscheln angebohrtes Holz, da aus rein marinen Schichten. Gruß
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sargentodoxa
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Beitrag von sargentodoxa » Donnerstag 21. Januar 2010, 18:32

und jetzt die Rückseite
Fo: Glassandgrube Hosena ( bei Hoyerswerda ) Untermiozän
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Dirk
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Beitrag von Dirk » Donnerstag 21. Januar 2010, 18:42

Hallo Kai,
ein grossartiger Bericht! So viele Informationen und tolle Bilder über ein spannendes Randgebiet, das nun bestimmt bei so manchem Fossiliensammler eine neue Bedeutung bekommt. Vielen Dank dafür.

Mich hat besonders der Abschnitt über die Bohrmuscheln gefesselt.
Bei uns an der Ostsee musste schon so manche Seebrücke oder Anleger erneuert werden, da sie von Teridinidae perforiert wurden.

Ich nutze die Gelegenheit und zeige euch Bilder eines Gerölls von der Insel Helgoland. Es ist ein Gelber Kalkmergel aus der Ewaldi-Kreide (höherer Apt der Unterkreide).
Der Stein wurde von etlichen Bohrmuscheln zu einem Schmuckstück bearbeitet. Der Durchmesser der Bohrmuschel-Bohrlöcher verdoppelt sich von 1,5 auf 3cm - bei einer Länge von etwa 7cm.
Auf einer Seite des Gerölls sind zusätzlich noch dicht an dicht die Bohrspuren des Bohrringelwurmes Polydora ciliata zu sehen.
Diese Bophrspuren sind ein Indikator für Kalkgestein, in dem es sich lohnt nach Fossilien zu suchen.

Gruß von Dirk
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Miroe
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Beitrag von Miroe » Donnerstag 21. Januar 2010, 19:09

Foram hat geschrieben: Michael: Das verwendete Harz war das Epoxydharz L von Conrad Electronic. Ich war etwas überrascht, wie gut es ohne Vakuum in die Hohlräume eingezogen ist. Bei Foraminiferen wäre aber vielleicht Polyester-Giesharz besser geeignet, da man es leicht verdünnen kann. Ohne Vakuum wirst Du da aber verm. trotzdem nicht auskommen.
Danke Kai,

ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass Du die tollen Abgüsse ohne Unterdruck erzeugt hast. Sofern die von mir beabsichtigte Darstellung von Strukturen in Forams das Anlegen eines Vakuums erfordert, hätte ich damit (vermutlich!) kein großes Problem.

Ganz besonders hat es mich aber überrascht, dass Du ein Epoxidharz verwendet hast, das leicht erhältlich und dünnflüssig und billig ist. Mein morgiger Nachhauseweg von der Arbeit könnte an einer Filiale des Händlers vorbeilaufen.

Weiteres Experimentieren schwebt mir (bei hinreichendem Zeitpolster) vor: Gern würde ich Schnecken"stein"kerne gießen.

Nochmals danke, beste Grüße
Michael

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