Fossil des Monats Oktober 2008

Wir wählen jeden Monat das Fossil des Monats. Hier findet ihr die Kandidaten und Abstimmungen. Natürlich kann jeder selbst Fossilien zur Wahl stellen und an den Umfragen teilnehmen. Die Gewinner findet ihr in unserer Galerie auf Steinkern.de.

Moderatoren: Sönke, ceratites, Miroe

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Welches Fossil soll Fossil des Monats Oktober 2008 werden?

Umfrage endete am Sonntag 16. November 2008, 09:43

Joachim S.: Muschel Calamys reticulata aus dem Muschelkalk (spinosus-Zone) aus der Nähe von Eisenach
8
8%
grenzton: Muscheln Spondylus spinosus aus der Oberkreide, Mittelturon des südlichen Münsterlands
30
30%
Schneckenhannes: Schnecken Ptychomphalus expansus und Pleurotomaria amalthei aus dem Lias delta der Tongrube bei Buttenheim
6
6%
claus: Ammonit Amaltheus margaritatus in weißer Schalenerhaltung aus dem Lias der Tongrube bei Buttenheim
3
3%
Eberhard: Ammonit Pleuroceras spinatum mit pathologischem Wuchs aus dem Lias der Tongrube bei Buttenheim
4
4%
Jens K.: Trilobit Ogmasaphus praetextus aus dem Ordovizium (Caradoc) bei Greifswald
39
39%
Brösel: Unbestimmter Nautilus aus dem Lias zeta der Tongrube von Mistelgau
3
3%
mkannenberg: Haizahn von Megaselachus megalodon [Carcharocles megalodon] aus Antwerpen
6
6%
 
Abstimmungen insgesamt: 99

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Sönke
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Fossil des Monats Oktober 2008

Beitrag von Sönke » Mittwoch 1. Oktober 2008, 15:21

Servus beisammen,

die Umfrage zum Fossil des Monats Oktober läuft ab heute (1. November, 9.43 Uhr) für 15 Tage.

Bitte stimmt zahlreich ab!

Beste Grüße
Michael

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Joachim S.
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Beitrag von Joachim S. » Samstag 11. Oktober 2008, 21:37

Hallo Sönke

Dann will ich mal mit meinem Fund des Tages den Anfang machen :D

Für die meisten wird es eine gewöhnliche Muschel sein :wink:

Für mich ist es die schönste ihrer Art die ich jemals fand.

Es waren in 25 Jahren gerade mal 3 Stück.

Gefunden habe ich das Stück heute Mitttag auf einer Baustelle in der nähe von Eisenach.

Calamys reticulata
MO2 spinosus-zone
ca 70cm über der Reticulata Bank
Länge 3 cm


Gruss Joachim
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reticulatus 004.jpg
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grenzton
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Beitrag von grenzton » Sonntag 12. Oktober 2008, 23:08

Hi,

Hier möchte ich ebenfalls zwei meiner schönsten Muscheln die ich je gefunden habe, ins Rennen schicken.

Hierbei handelt es sich um:

Spondylus spinosus,
Klappenbreite beider Stücke je = 28mm/ mit Stacheln =45mm
Oberkreide, Mittelturon, Zone des Karbonatmaximums.
Der Fundort ist das südliche Münsterland.

Die Präparation gestaltete sich derart schwierig da es sich um sehr hartes Gestein handelt, aber im Gegensatz dazu um ein sehr filigranes Fossil.
Nahezu zwei Stunden präparierte ich die beiden mit dem Strahlgerät bei 1,5 bar.
Anschliessend wurden sie mit verdünntem Zaponlack eingelassen.

So und nun viel Spaß mit den Beiden!

Gruß, Kalle

P.S. @Admin.
Okay, wenn's die Regeln vorschreiben,
soll es geschehen.
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Gruß, der Kalle

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claus
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Beitrag von claus » Samstag 18. Oktober 2008, 19:07

Hallo Steinkerne,

Nach längerer Pause möchte ich mich wieder am laufenden Wettbewerb beteiligen. Beim Fossiliensammeln ist es manchmal so wie bei einem Top-Stürmer in der Fussball-Bundesliga. Nach einer langen, erfolgreichen Serie kommt ein Formtief, in dem einfach gar nichts geht - bis der Knoten platzt! Und da bin ich auch schon bei meinem aktuellen Fund.

Nachdem die Raupe nach längerer Zeit endlich mal wieder in der unteren Margaritatus-Schicht aufgerissen hatte, entdeckte ich beim Sondieren der herumliegenden Schollen, an einem Querbruch ein ca. 10 cm langes, weißes Band, das auf den Zopfkiel eines grossen Amaltheus hindeutete. Da das Fossil mittig in der Scholle eingeschlossen war, und gute Chancen bestanden, es auf dieser liegend frei zu präparieren, entschloss ich mich, das ca. 35 Kilogramm schwere Stück komplett mit nach Hause zu nehmen.
Präpariert wurde mit Meissel, Stechbeitel und Skalpell und es zeigte sich schnell, dass der vorliegende Amaltheus margaritatus vollständig war. Er hat einen Durchmesser von ca. 21 cm und das Weiß der Schale zeigt sich in einer hervorragenden Qualität. Das Matrixstück hat die beachtlichen Abmessungen von ca. 60 cm Breite und 50 cm Höhe bei einem Gewicht von erstaunlichen 30 Kilogramm. Ausserdem ist der Ton ungewöhnlich dunkel, er erinnert mich fast schon an Ölschiefer, was den Schwarz - Weiß Kontrast noch zusätzlich steigert.

Gute Funde und Grüsse aus dem Frankenland

Claus
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Amaltheus 21cm Buttenheim _.JPG
Amaltheus margaritatus in weisser Schalenerhaltung aufsitzend auf Matrix
Amaltheus 21cm Buttenheim _.JPG (96.19 KiB) 24080 mal betrachtet
Amaltheus margaritatus 21cm Nahaufnahme.JPG
Amaltheus margaritatus in weißer Schalenerhaltung aus dem Schwarzjura der Tongrube bei Buttenheim, Nahaufnahme
Amaltheus margaritatus 21cm Nahaufnahme.JPG (138.82 KiB) 24066 mal betrachtet
Zuletzt geändert von claus am Dienstag 23. Dezember 2008, 20:54, insgesamt 3-mal geändert.

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Eberhard
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Pleuroceras spinatum, D: 56,5mm, pathol., Tongr. b. Buttenh.

Beitrag von Eberhard » Montag 20. Oktober 2008, 11:49

Mein Beitrag zum FDM des Monats Oktober

Diesen Pleuroceras spinatum auf Originalmatrix mit Pathologie fand ich
am 17.10.08 in der Spinatumzone der Tongrube bei Buttenheim. Nach
Dokumentation des Fundzustandes in pulverig weisser Schale, habe ich das
seltene Stück unter fliessendem Wasser vorsichtig abgebürstet um die
Details (Lobenlinien, Embryonalbläschen, Pathologie) besser sichtbar zu
machen. Die Rückseite des Ammoniten ist, nach Abhebeln einer kleinen
Kappe, ebenfalls völlig frei. Die kalzitischen Innenwindungen sind sehr schön
durchscheinend, dann nimmt der Pyritanteil zu.

Größte Abmessung: 56,5mm
Mündungsbreite: 20,0mm

Eberhard
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S6004257 Pl. spin.JPG
Pleuroceras spinatum, D: 56,5mm
nach Entfernung der pulverigen Schale
FO. Tongrube b. Buttenheim, Spinatumzone
Lias Delta
S6004257 Pl. spin.JPG (201.3 KiB) 25419 mal betrachtet
S6004232.JPG
Pleuroceras spinatum, D: 56,5mm
Schale weiß, pulverisiert
FO. Tongrube b. Buttenheim, Spinatumzone
Lias Delta
S6004232.JPG (196.71 KiB) 25430 mal betrachtet

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Jens K.
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Beitrag von Jens K. » Donnerstag 23. Oktober 2008, 15:44

Hallo Steinkerne,

ich habe mich bislang beim Posten von Beiträgen zum Fossil des Monats zurückgehalten. Neben Muscheln sind es die Trilobiten, die es mir angetan haben, doch ist es ja bei uns gar nicht so einfach, was gutes und gar Ganzes zu finden.
Nun habe ich allerdings einen Fund, der sich lohnt ins Rennen geschickt zu werden, da er alle gewünschten Bedingungen erfüllt.

Also, erstmal die Geschichte. Am 9.10.2008 habe ich mich überreden lassen für die Greifswalder Geologie-Erstsemester eine Geschiebeexkursion in eine nahegelegene Kiesgrube zu machen. Neben ein paar Bernsteinen, darunter ein fast 3cm langes Stück, habe ich auch mehrere Brocken Ludibundus-Kalk gefunden. Diese grobkristallinen, "zuckerkörnigen" Kalke aus dem Caradoc sind im Geschiebe mit die besten Quellen für ganze ordovizische Trilobiten. Ich hatte einen Querbruch gesehen, der mich hoffen ließ, daß da mehr dahinter steckt, diese Hoffnung war leider trügerisch, es kamen nur 3 disartikulierte Pleuren bei der Präparation in Greifswald. Lustlos machte ich mich dann ans Zerprügeln eines der Gegenstücke, welches noch recht groß war, so 25 cm lang.
Jedenfalls beim Beschlagen im Institut offenbahrte sich ein perfekter Trilo und ich werde mal wieder seine Bergung festhalten. Auch als Ansporn für Geschiebesammler ähnliche Funde sehr vorsichtig zu behandeln, da die Schnittbilder dieser Trilos aufgrund der dünnen Schale unscheinbar sind und man sie beim besten Willen nicht mit dem Hammer präparieren sollte. Die Schale ist extrem empfindlich und neigt zum Splittern.

Im Trilobita-Forum (hüstel, Schleichwerbung) ist die Präparation ausführlich dokumentiert und kommentiert.
Ich möchte daher nur ein paar ausgewählte Fotos und das Endergebnis zeigen, mit dem ich sehr zufrieden bin.

1. Die Ausgangssituation. Die besten Trilobiten sind die, wo man möglichst wenig sieht. Zur Erläuterung des Querschnitts habe ich rangeschrieben, was zu sehen ist.

2. die ersten Pleuren sind frei.

3. Die Seitenansicht

Das Freilegen dieses 6,8cm langen Trilobiten hat mehr als 10h Arbeit erfordert. Die sehr dünne Schale und die manchmal eher schlechte Trennung haben große Sorgfalt erfordert. Verwendet wurde für die Grobarbeit ein Chicago Pneumatik-Stichel, mit dem der Kalk bis etwa 1mm über der Schale abgetragen wurde. Die Feinarbeit erfolgte mit dem einfachen Krantz-Stichel und bei empfindlichen, brüchigen Partien und anderen Problemzonen wurde per Hand mit der Präparatationsnadel weiter gerarbeitet. Sekundenkleber gehörte aufgrund der empfindlichen Schale bei der Präp ebenfalls als Muß mit dazu. Die Klebung des Längsbruchs wurde mit dünnflüssigen Akemi-Mamorkitt (Polyester-Giesharz) erfolgreich durchgeführt. Die breite Klebefuge entstand dadurch, das durch die starke Kistallinität des Kalkes die Gegenstücke nicht mehr ganu gepaßt haben.
Das Endergebnis entschädigt aber den Aufwand. Bei der Präparation wurde zur Schonung der Schalendetails kein Sandstrahler eingesetzt.

Hoffe es gefällt und mir ist auch so, als hätte ich bislang noch keinen Trilobiten in dieser Rubrik gesehen.


Beste Grüsse aus dem Norden,

Jens

Edit: Ich habe die zwei Postings manuell zusammengeführt. thomas_
Edit: Danke, Jens ;-)

PS: Habe den Trilo auch bei trilobiten.de gelistet, war mal wieder an der Zeit für ein kleines Update.

http://www.trilobiten.de/Pictures/view_pic.php?view=83
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2.jpg
anpräpariert
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1.jpg
Querbruch
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3.jpg
Seitenansicht
3.jpg (61.42 KiB) 25221 mal betrachtet
TRILO1.jpg
Ogmasaphus praetextus
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Zuletzt geändert von Jens K. am Sonntag 2. November 2008, 18:22, insgesamt 2-mal geändert.

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Brösel
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Beitrag von Brösel » Dienstag 28. Oktober 2008, 10:42

Servus zusammen,

Ich schicke auch mal wieder was zum FDM ins Rennen, eine
Nautilus aus dem Lias Zeta von Mistelgau.

Gefunden habe ich die Nautilus im unteren Drittel
Der Grube am Hang.
Erst mal dachte ich nicht so an eine Nauti, da sie in ein Klumpen aus
Gips und Tonigen Material steckte und nur ca. 10% zu sehen war.
Nach der Präparation mit Skalpell, Nadeln und Bürste, wurde es
Dann doch ein schönes Stück.

Leider ist die Rückseite nicht so gut erhalten, aber bei der Seltenheit
Des Fundes freut es mich das eine Seite relativ gut erhalten ist.
Präparationszeit: ca. 3,5Std.
Durchmesser: 59mm

Gruß an alle
Brösel
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Nauti Zeta Mistelgau 59mm 1.JPG
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Nauti Zeta Mistelgau 59mm 7.JPG
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Nauti Zeta Mistelgau 59mm 9.JPG
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mkannenberg
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Beitrag von mkannenberg » Donnerstag 30. Oktober 2008, 20:05

Hallo Steinkerne,

diesmal will ich mich mit einem Megaselachus megalodon [Carcharocles megalodon] beteiligen. Diesen Winzling von gerade einmal 16mm Breite und 12mm Höhe fand ich vor zwei Wochen während einer mehrtägigen Grabung in Antwerpen. Zähne dieser Größe sind bei "Megalodons" nicht üblich, was den Zahn eigentlich ein wenig niedlich erscheinen läßt :-)

gruß,
marco
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megalodon_mkannenberg_02.jpg
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