Hallo,
auch ich möchte mich als einer der damaligen "Mittäter" ganz herzlich bei dir, Sönke, für dieses wunderbare Heft bedanken, das noch einmal die Erinnerungen an eine wirklich außergewöhnliche, ja denkwürdige Aktion bei mir hat lebendig werden lassen.
Die Organisation und Durchführung und dabei der Zusammenhalt und das Miteinander aller Beteiligten suchen ihresgleichen und sind für mich nach wie vor ein Idealbild, wie man mit Teamwork wirklich Großes - Löcher, Fossilienmengen - zustande bringen kann.
Wie im Heft auch erwähnt haben dabei die ganz unterschiedlichen Interessen und Schwerpunkte der Gräber und Gräberinnen für einen abwechslungsreichen Fundquerschnitt gesorgt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir aus meiner Gruppe die akribische Zerkleinerung und Sichtung des Garantianenooliths durch Danylo Kubryk und Michael Kegel - der resultierende Schotter hätte ohne Weiteres als sortenreine Körnung verkauft werden können

(Abb. 108 im Heft). Durch dieses gewissenhafte Vorgehen kam eine Vielzahl von schönen und höchst interessanten Funden, bei Weitem nicht nur Ammoniten, zum Vorschein, von denen ein Teil auch meine kleine Sengenthal-Kollektion schmückt.
Das Verfahren der Fundaufteilung verdient ebenso höchste Beachtung.
Schließlich fand ich es auch sehr erfreulich, dass mehrere Teilnehmer sich Zeit genommen haben, um immer wieder die Grabungsstelle, die Personen bei der Arbeit und Funde im Fundzustand fotografisch festzuhalten. So ist ein reichhaltiger Bilderfundus zustande gekommen, der die im Heft gezeigten Fossilien in einen Kontext zu setzen vermag. Leider gibt es das von Hobby-Grabungsaktionen nicht häufig, weil bei - durchaus verständlichem - Immerweitergraben- bzw. -arbeitenwollen andere Dinge nachrangig werden.
Es ist wirklich sehr schön, dass diese Grabung und ihre Funde mit den Vorträgen von Danylo - ich durfte einen in Fellbach besuchen - und nun auch diesem Steinkern-Heft eine Dokumentation erfahren haben. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön dafür!
Zeigen möchte ich einen etwas aus der Reihe fallenden Fund von der Grabung, und zwar aus dem Ornatenton. Entdeckt habe ich ihn beim Herumklettern in der rückwärtigen Wand, um von oben ein letztes Foto der Mannschaft beim Abschließen der Grabung und Zusammenräumen der Werkzeuge zu machen: Ein dickes, gagatisiertes und teilweise von Pyrit/Markasit umschlossenes und durchsetztes Stammstück eines Baums mit 15 cm Durchmesser, sogar mit Astlöchern, von dem ich 30 cm aus dem Anstehenden ergraben konnte. Trotz langsamer Trocknung und Imprägnierung mit Tiefengrund kam es zu starker Schrumpfung, verbunden mit Rissbildung. Das Stück blieb dennoch recht beeindruckend.

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Zweieinhalb Jahre später hatte Markasitausblühung das ansehnliche Fossil in einen losen Haufen von Gagatstückchen, durchsetzt mit weißem Pulver, zersprengt, und einen Fleck in den Boden der Schublade geätzt. Ich musste das Stück leider entsorgen.

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Grüße,
Rainer