Hallo Uwe,
danke für Dein Feedback!
Ich habe nach der Publikation des Hefts selbst (erstmals) das Porcien besucht. Einen Ansturm von Sammlern konnten wir nicht feststellen (vielleicht war ich aber selbst der Ansturm

), weder anhand von vermehrten Klopfspuren an den einschlägigen Lokalitäten, noch trafen wir auch nur einen einzigen anderen Sammler im Gelände. Ganz sicher weckt eine solche Publikation Interesse für die Gegend und bestimmt fahren deswegen mittel- bis langfristig auch einige hin. Die Gegend war jedoch vielen schon seit Langem bekannt (den Seeigel-Fans sowieso) und es ist auch nicht so, dass mit über die Maßen aussichtsreichen Fundmöglichkeiten im Heft geprotzt worden wäre, dass die ersten Leserinnen und Leser gleich nach dem Entnehmen der Zeitschrift aus dem Briefkasten, den Motor ihres Autos angeschmissen hätten, um gleich loszufahren. Überhaupt sitzt nicht jeder Steinkern-Leser sofort im Auto, nur weil es irgendwo etwas zu finden gibt. Es muss schon vom Interessengebiet her sowie von der räumlichen Distanz und den sonstigen Möglichkeiten passen. Dadurch relativiert sich die Wirkung einer Publikation schon ein wenig. Mein persönliches Erleben der Situation vor Ort entsprach ausgesprochen exakt der aus meiner Sicht realistischen Darstellung der Autoren: Seeigel müssen unter den heutigen Bedingungen schon sehr gejagt werden (so habe ich die Formulierung im Gedächtnis und genau so war es).
Wenn Dein Beitrag implizieren soll, dass die Veröffentlichung Schuld an einem Ansturm (gab/gibt es diesen wirklich?) und somit Schuld an Rauswürfen sein könnte, fände ich das ein wenig unfair den Autoren gegenüber, die deutlich gemacht haben, dass man sich eigenverantwortlich um Genehmigungen kümmern muss, will man keinen Ärger riskieren. Das gilt natürlich auch gerade für größere geführte Exkursionen, die nunmal erheblich mehr Aufmerksamkeit erregen als ein Individualsammler. Bei der größeren Exkursion würde ich zudem bezweifeln, dass sie auf Basis der Steinkern-Publikation zustande kam, sondern diese war vermutlich schon länger geplant?
In dem Ansinnen, dass es solche tollen Monographien über Fundorte auch weiterhin gibt, ist es mir wichtig, hier die Autoren in Schutz zu nehmen.
Natürlich kann man mittelbare negative Effekte, allein dadurch dass sich durch eine größere Anzahl Interessierter auch eher jemand daneben benehmen könnte, nie ausschließen. Aber es wäre irgendwie auch nicht fair, ein Heft zu erstellen, Funde zu zeigen und sich über die Fundorte gänzlich in Schweigen zu hüllen. Die Autoren haben hier einen recht ausgewogenen Mittelweg gewählt und z. B. bei Äckern bewusst auf detaillierte Angaben verzichtet, damit sich das Sammlerinteresse verteilt. Hier darf auch keiner böse sein, auf ein gewisses Maß an Eingeninitiative verwiesen zu werden. Wer diese an den Tag legt, wird am Ende mehr finden als auf einem von vielen Sammlern "abgegrasten" detailliert beschriebenen Acker.
Damit möchte ich sagen, dass wir versucht haben, den Ritt auf der Rasierklinge bestmöglich auszubalancieren.
Gerade aus dem Porcien sind Rauswürfe leider kein neues Phänomen. Nicht jeder Landwirt hat Verständnis dafür, wenn jemand in seinem Bruch klopft... auch wenn dieser noch so sehr nach "Niemandsland" aussehen mag, denn abgebaut wird ja leider kaum mehr.
Viele Grüße
Sönke