Fossil des Monats August 2018
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Fossil des Monats August 2018
Hallo zusammen,
die Abstimmung läuft - wie immer für 15 Tage. Ihr habt bis zum 16. September 2018 um 00:50 Uhr Zeit Euch für einen der Kandidaten zu entscheiden.
Gruß
Sönke
die Abstimmung läuft - wie immer für 15 Tage. Ihr habt bis zum 16. September 2018 um 00:50 Uhr Zeit Euch für einen der Kandidaten zu entscheiden.
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Sönke
- Joachim S.
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Re: Fossil des Monats August 2018
Anbei mal ein Ceratit mit besonderen Fundumständen in erstklassiger Erhaltung.
Der Fund gelang mir letzte Woche in einem Temporären Aufschluss.
Der Ceratit wurde wärend der Diagenese nochmals umgebettet so das die gute Seite oben war.
Sehr schön erkennt man die Zuwachsstreifung auf dem Steinkern.
Ceratites Nodosus
Glatter E-Typ
Durchmesser 13cm
Fundort nähe Würzburg
Sammlung und Präparation Joachim S.
Der Fund gelang mir letzte Woche in einem Temporären Aufschluss.
Der Ceratit wurde wärend der Diagenese nochmals umgebettet so das die gute Seite oben war.
Sehr schön erkennt man die Zuwachsstreifung auf dem Steinkern.
Ceratites Nodosus
Glatter E-Typ
Durchmesser 13cm
Fundort nähe Würzburg
Sammlung und Präparation Joachim S.
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Re: Fossil des Monats August 2018
moin moin
Anfang August bekam ich von meinem Sammelfreund Herbert M. eine Stiege aussortierter Altstücke Sternberger Gestein.
Die für mich interessant erscheinenden Stücke wurden mit einem Clean Gun mit Hochdruck gnadenlos gekärchert und von Lockersand befreit.
Nach Trocknung stellte ich auf einem der Stücke einen kleinen dunkelbraun glänzenden Punkt fest. Neugierig geworden ging ich mit einer spitzen
Nadel unter dem Mikroskop vorsichtig zu Werke und konnte anfangs noch Lockersand gut entfernen. Es zeigten sich kleine Häkchen, die ich vorerst nicht unterzubringen wusste. Das vom Rand nach innen verlaufende Objekt ließ sich bei zunehmend härter werdendem Gestein schwieriger präparieren. Überlagernde hübsche Schnecken mussten geopfert werden. Es kamen rechtsseitig immer mehr Häkchen zum Vorschein.
Nun wurde es spannend. Ein Verdacht auf Rochenstachel kam auf, der mir vom Sternberger Fachmann und Sammelfreund R. Braasch bestätigt wurde.
Also vorsichtig mit spitzer Nadel weiter präparieren. Nach ca. 8 Stunden Präparation, verteilt über mehrere Tage, wurde ich mit einem Rochenstachel 28 mm lang mit Spitze belohnt. Spitzen sind absolute Raritäten unter den äußerst seltenen Rochenstacheln des Sternberger Gesteins (Sternberger Kuchen).
Weitere Stacheln sind mir bekannt mit ca. 70 mm aus den Sammlungen der Familie Thiede, Parchim und mit 60 mm der Familie Braasch, Raben Steinfeld.
Stachelfragment, 28 mm, Matrix 166 x 68 mm, Oberoligozän/Eochattium, FO: Kobrow
Eine Zuordnung ist problematisch, da die Stacheln unspezifisch für verschiedene Familien und Gattungen der Myliobatisformen sind!!! Die Familien der Dasyatididae, Myliobatididae und Gymnuridae aus dem Chatt tragen einen oder mehrere Caudal-Stachel. (REINECKE,2005)
Beste Grüße und munter bleiben ... Heribert
Anfang August bekam ich von meinem Sammelfreund Herbert M. eine Stiege aussortierter Altstücke Sternberger Gestein.
Die für mich interessant erscheinenden Stücke wurden mit einem Clean Gun mit Hochdruck gnadenlos gekärchert und von Lockersand befreit.
Nach Trocknung stellte ich auf einem der Stücke einen kleinen dunkelbraun glänzenden Punkt fest. Neugierig geworden ging ich mit einer spitzen
Nadel unter dem Mikroskop vorsichtig zu Werke und konnte anfangs noch Lockersand gut entfernen. Es zeigten sich kleine Häkchen, die ich vorerst nicht unterzubringen wusste. Das vom Rand nach innen verlaufende Objekt ließ sich bei zunehmend härter werdendem Gestein schwieriger präparieren. Überlagernde hübsche Schnecken mussten geopfert werden. Es kamen rechtsseitig immer mehr Häkchen zum Vorschein.
Nun wurde es spannend. Ein Verdacht auf Rochenstachel kam auf, der mir vom Sternberger Fachmann und Sammelfreund R. Braasch bestätigt wurde.
Also vorsichtig mit spitzer Nadel weiter präparieren. Nach ca. 8 Stunden Präparation, verteilt über mehrere Tage, wurde ich mit einem Rochenstachel 28 mm lang mit Spitze belohnt. Spitzen sind absolute Raritäten unter den äußerst seltenen Rochenstacheln des Sternberger Gesteins (Sternberger Kuchen).
Weitere Stacheln sind mir bekannt mit ca. 70 mm aus den Sammlungen der Familie Thiede, Parchim und mit 60 mm der Familie Braasch, Raben Steinfeld.
Stachelfragment, 28 mm, Matrix 166 x 68 mm, Oberoligozän/Eochattium, FO: Kobrow
Eine Zuordnung ist problematisch, da die Stacheln unspezifisch für verschiedene Familien und Gattungen der Myliobatisformen sind!!! Die Familien der Dasyatididae, Myliobatididae und Gymnuridae aus dem Chatt tragen einen oder mehrere Caudal-Stachel. (REINECKE,2005)
Beste Grüße und munter bleiben ... Heribert
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Re: Fossil des Monats August 2018
Hallo zusammen,
da im Sommerloch anscheinend kaum einer etwas fertig präpariert und bisher nur 2 Stücke eingestellt wurden, will ich ein Stück das ich fertig gemacht habe einstellen. Auch wenn es eigentlich nicht so dolle ist, es war ganz am Rand eines Laibsteines eingelagert. Daher fehlt leider ein kleiner Teil, zudem hat es den Kiel von zwischen dieser Fehlstelle bis zum Mundsaum leicht hoch gedrückt (fällt am Foto nicht so auf). Eigentlich kein Kandidat hierfür, und gegen Heribert und Joachim kann ich sowieso nicht ankommen... aber egal. Gefunden im April 2018.
Cleviceras elegans (Sowerby 1815) (Synonym: Harpoceras elegans)
Durchmesser 21,5 cm
Toarcium / Lias epsilon
Postbauer-Heng, Landkreis Neumarkt
Foto und Präparation: Fritz Lang Schöne Zeit
Fritz
da im Sommerloch anscheinend kaum einer etwas fertig präpariert und bisher nur 2 Stücke eingestellt wurden, will ich ein Stück das ich fertig gemacht habe einstellen. Auch wenn es eigentlich nicht so dolle ist, es war ganz am Rand eines Laibsteines eingelagert. Daher fehlt leider ein kleiner Teil, zudem hat es den Kiel von zwischen dieser Fehlstelle bis zum Mundsaum leicht hoch gedrückt (fällt am Foto nicht so auf). Eigentlich kein Kandidat hierfür, und gegen Heribert und Joachim kann ich sowieso nicht ankommen... aber egal. Gefunden im April 2018.
Cleviceras elegans (Sowerby 1815) (Synonym: Harpoceras elegans)
Durchmesser 21,5 cm
Toarcium / Lias epsilon
Postbauer-Heng, Landkreis Neumarkt
Foto und Präparation: Fritz Lang Schöne Zeit
Fritz
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Re: Fossil des Monats August 2018
Ins Rennen um das "Fossil des Monats August 2018" schicke ich traditionell ein Objekt aus dem Germanischen Muschelkalk:
Colobodus maximus (Stolley 1920)
Oberer Muschelkalk (Mittlere Trias), Ceratitenschichten mo2
Weserbergland 2018
Zum Fossil: Artikulierte Fische gehören zu den großen Seltenheiten im Oberen Muschelkalk. Ein gewisse Häufung kann in Konkretionen vermerkt werden, hierbei handelt es sich um die frühdiagenetische Calzitanreicherung um ein organisches Objekt herum, die zu einer äußerst harten, brotlaibförmigen Sedimentstruktur führte. Mit Sättigung des Milieus im Verlauf der Einbettung erlahmte die Calzitausfällung in unmittelbarer Nähe des späteren Fossils und kam schließlich zum Erliegen.
Beim Fossil handelt es sich um den in Rückenlage eingebetteten, disartikulierten und stark komprimierten Kopf mit noch anhaftender Beschuppung des Rumpfes. Die häufig bei vergleichbaren Stücken erhaltenen Brustflossen fehlen augenscheinlich, trotz intensiver Nachsuche fanden sich hier keine Hinweise. Es ist anzunehmen, dass sie sich schon frühzeitig vom in Verwesung befindlichen Fisch lösten, oder -zumindest einseitig- durch dieagenetische Prozesse unter den Körper verschoben wurden. Das Schuppenkleid weist ebenfalls schon deutliche Spuren von Disartikulierung auf. Verschiedene Zähne fanden sich ebenfalls isoliert in der Matrix.
Zur Präparation: Der bemerkenswerte fossile Inhalt von Konkretionen aus dem Oberen Muschelkalk ist seit langer Zeit bekannt. Über Jahrzehnte beschränkte sich die Präparation auf den berühmten "lucky split". Erst mit der Nutzung und stetigen Weiterentwicklung von Präparationssticheln mit Druckluftbetrieb ("Druckluftstichel") erschlossen sich in den jüngeren Jahren Möglichkeiten zur umfassenden Präparation entsprechender Fossilien.
Zeitaufwand: ca. 100 Stunden
Präparation mechanisch, flächige Nutzung von chemischen Härtern, punktuelle Ergänzung von 3 beschädigten Zähnen.
Viel Spaß beim betrachten!
Frank Siegel (Berlin)
Colobodus maximus (Stolley 1920)
Oberer Muschelkalk (Mittlere Trias), Ceratitenschichten mo2
Weserbergland 2018
Zum Fossil: Artikulierte Fische gehören zu den großen Seltenheiten im Oberen Muschelkalk. Ein gewisse Häufung kann in Konkretionen vermerkt werden, hierbei handelt es sich um die frühdiagenetische Calzitanreicherung um ein organisches Objekt herum, die zu einer äußerst harten, brotlaibförmigen Sedimentstruktur führte. Mit Sättigung des Milieus im Verlauf der Einbettung erlahmte die Calzitausfällung in unmittelbarer Nähe des späteren Fossils und kam schließlich zum Erliegen.
Beim Fossil handelt es sich um den in Rückenlage eingebetteten, disartikulierten und stark komprimierten Kopf mit noch anhaftender Beschuppung des Rumpfes. Die häufig bei vergleichbaren Stücken erhaltenen Brustflossen fehlen augenscheinlich, trotz intensiver Nachsuche fanden sich hier keine Hinweise. Es ist anzunehmen, dass sie sich schon frühzeitig vom in Verwesung befindlichen Fisch lösten, oder -zumindest einseitig- durch dieagenetische Prozesse unter den Körper verschoben wurden. Das Schuppenkleid weist ebenfalls schon deutliche Spuren von Disartikulierung auf. Verschiedene Zähne fanden sich ebenfalls isoliert in der Matrix.
Zur Präparation: Der bemerkenswerte fossile Inhalt von Konkretionen aus dem Oberen Muschelkalk ist seit langer Zeit bekannt. Über Jahrzehnte beschränkte sich die Präparation auf den berühmten "lucky split". Erst mit der Nutzung und stetigen Weiterentwicklung von Präparationssticheln mit Druckluftbetrieb ("Druckluftstichel") erschlossen sich in den jüngeren Jahren Möglichkeiten zur umfassenden Präparation entsprechender Fossilien.
Zeitaufwand: ca. 100 Stunden
Präparation mechanisch, flächige Nutzung von chemischen Härtern, punktuelle Ergänzung von 3 beschädigten Zähnen.
Viel Spaß beim betrachten!
Frank Siegel (Berlin)
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Re: Fossil des Monats August 2018
Recht wenige Kandidaten sind es zwar im August-Wettbewerb, aber vortreffliche - darum wieder der Appel an alle: denkt bitte daran, Eure Stimme für einen der Kandidaten abzugeben!
Gruß
Sönke
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Sönke
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Re: Fossil des Monats August 2018
Und noch mal eine kurze und schmerzlose Erinnerung, allmählich wird´s Zeit zur Stimmabgabe.
Gruß
Sönke
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Sönke
- Miroe
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Re: Fossil des Monats August 2018
Der Gewinner des August-Wettbewerbs steht fest.
Ich gratuliere Frank ( „Heinitz-Bruch“) zum Sieg und danke auch allen anderen Teilnehmern für das Zeigen ihrer schönen Stücke und für das Abstimmen!
Beste Grüße
Michael
Ich gratuliere Frank ( „Heinitz-Bruch“) zum Sieg und danke auch allen anderen Teilnehmern für das Zeigen ihrer schönen Stücke und für das Abstimmen!
Beste Grüße
Michael
Re: Fossil des Monats August 2018
moin moin und Hallo
Frank, ich gratuliere zu dem Fund des Monats und zu dem besonderen, seltenen Fundstück. Anerkennung zu der Präparation!
Bei allen, die Ihre Stimme für mich abgegeben haben, möchte ich mich bedanken.
Beste Grüße und munter bleiben, noch einen sonnigen Sonntag ... Heribert
Frank, ich gratuliere zu dem Fund des Monats und zu dem besonderen, seltenen Fundstück. Anerkennung zu der Präparation!
Bei allen, die Ihre Stimme für mich abgegeben haben, möchte ich mich bedanken.
Beste Grüße und munter bleiben, noch einen sonnigen Sonntag ... Heribert
- tbillert
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- Registriert: Samstag 27. Juni 2009, 15:14
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Re: Fossil des Monats August 2018
Moin,
Herzlichen Glückwunsch an Frank zum Sieg! War ein eher kleiner, aber mal wieder gut besetzter Wettbewerb dieses Mal...
Gruß,
Thomas.
Herzlichen Glückwunsch an Frank zum Sieg! War ein eher kleiner, aber mal wieder gut besetzter Wettbewerb dieses Mal...
Gruß,
Thomas.
www.haufwerk.com - geologisch-paläontologisches Equipment
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
Life is too short so it is all right to be a freak lol
- Tim Skippy Miller
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
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- Bernhard Jochheim
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Re: Fossil des Monats August 2018
Glückwunsch an Frank,
in meinen Augen erwartungsgemäß hat der irre gute Fischkopf gewonnen, von der Ästhetik war für mich der Rochenstachel nicht zu toppen. Da konnten der schöne Ceratit und Ammonit nicht ganz mithalten, waren aber trotzdem ansehenswert.
Viele Grüße
Bernhard
in meinen Augen erwartungsgemäß hat der irre gute Fischkopf gewonnen, von der Ästhetik war für mich der Rochenstachel nicht zu toppen. Da konnten der schöne Ceratit und Ammonit nicht ganz mithalten, waren aber trotzdem ansehenswert.
Viele Grüße
Bernhard