Bericht: Xenophora - Eine "Muschelsammlerin" ...

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Moderator: Sönke

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Miroe
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Bericht: Xenophora - Eine "Muschelsammlerin" ...

Beitrag von Miroe » Donnerstag 8. Februar 2007, 18:34

http://www.steinkern.de/fossilien-aller ... reide.html

Servus Oliver,

ein sehr schöner Bericht über archaisch anmutende Tiere, die mich faszinieren. Danke!
Diese Viecher sammeln wohl wirklich alles, was nicht schnell genug weglaufen kann. Im Internet habe ich einmal eine Aufnahme gesehen von einer Xenophora, die sich mit einem Kronenkorken verziert hat.

Ich hänge ein Bild an von einer Xenophora aus dem Eozän / Lutet von Fleury-la-Rivière im Pariser Becken der Champagne, gefunden im Jahr 2004, aber wieder einmal nicht von mir, sondern von meinem Sohn. Unter Aberhunderten von Schnecken waren nur dieses eine, 3,5 cm durchmessende und ein zweites, kleineres, ziemlich beschädigtes Exemplar enthalten.

Ihren Schmuck hat die Schnecke aber weitestgehend eingebüßt.

Beste Grüße
Michael
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Xenophora_Fleury_01a.jpg
Xenophora sp., Sammlung Michael Rötzer jun.
Xenophora_Fleury_01a.jpg (169.45 KiB) 21904 mal betrachtet

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Nico
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Beitrag von Nico » Donnerstag 8. Februar 2007, 22:01

Hi!

ich kann mich Michael nur anschließen, Oliver.

ich habe diesen Bericht schon zum zweiten mal mit Begeisterung gelesen! absolut klasse... Faszinierende Schnecken!

Danke für den tollen Beitrag!

Grüße, Nico

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Beitrag von Paul Winkler » Freitag 9. Februar 2007, 12:05

Hi Oliver!
Sehr interessanter Bericht mit schönen (auch qualitativ) Fotos!
Besonders das Untere mit den diversen Schneckenapplikationen
ist ein Genuss. Könnte die Frage nach dem "Warum" etwas mit Tarnung zu tun haben?
Liebe Grüsse Paul

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Beitrag von Karsten » Freitag 9. Februar 2007, 12:32

Mir gefällt der Bericht auch gut. Tarnung ist eine gute Idee, mit Muscheln am GEhäuse fällt die Schnecke zwischen Muscheln nicht so schnell auf.

Ich habe mal ein Schnecke gesehen, die hat sogar Glasscherben und anderen Müll am Gehäuse eingebaut gehabt.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Beitrag von Fischfreund66 » Freitag 9. Februar 2007, 15:16

Hallo,

ein sehr interressanter Bericht.
Welchen aufwand die Tierchen doch betreiben.
Mit freundlichen Grüßen

Christoph

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Beitrag von Sönke » Freitag 9. Februar 2007, 16:19

Hallo zusammen,

ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an: Sehr schön.
Gratulation zum (wahrscheinlichen) Erstnachweis für das Münsterländer Becken, Olli! :D

Zur Frage der Tarnung: Sofern ich mich richtig erinnere, habe ich gestern Abend im Bericht gelesen, dass das insofern nicht in Frage kommt, als dass die "Muschelsammlerin" teils (nicht nur) in solch enormen Meerestiefen auftritt, wo eine optische Tarnung nicht mehr notwendig ist, weshalb der Nutzen der Anbindung der fremden Schneckengehäuse und Muscheln ja eher an einem "nicht zu tief im Meeresboden" einsinken o. ä. liegen könnte (wie Olli schreibt).

Viele Grüße
Sönke :wink:
Zuletzt geändert von Sönke am Freitag 9. Februar 2007, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Ceratit
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Beitrag von Ceratit » Freitag 9. Februar 2007, 16:35

Hi,

Was das Einsinken von den Schneckchen in Schlammgründen angeht, möchte ich zu bedenken geben, dass es weitaus grössere (schwerere) Schnecken gibt, die das auch nicht tun. Warum muss in der Natur immer alles einen Zweck haben?? Vielleicht war es mal zu irgendetwas gut, aber im Laufe der Evolution blieb nur noch das Ankitten von Fremdkörpern übrig, ohne das es für die Schnecken noch von "Nutzen" wäre...

Gruss

Oliver
... ich bin nur ein kleiner Schalk, mein richtiges Herz ist anderwärts, irgendwo im Muschelkalk.

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Beitrag von Miroe » Freitag 9. Februar 2007, 17:03

Ceratit hat geschrieben: (...) möchte ich zu bedenken geben, dass es weitaus grössere (schwerere) Schnecken gibt, die das auch nicht tun. Warum muss in der Natur immer alles einen Zweck haben?? Vielleicht war es mal zu irgendetwas gut, aber im Laufe der Evolution blieb nur noch das Ankitten von Fremdkörpern übrig, (...)
Oh, oh,

wenn ich bös wäre, würde ich jetzt einen Vergleich ziehen wollen zu rezenten Formen. Ich kenne zweibeinige Lebewesen, die sich unabhängig von ihrem Gewicht massenhaft Fremdkörper nicht nur ankitten, sondern umhängen, durchstechen, anstecken usw. Dem Vernehmen nach erhoffen sich Selbige keinen Evolutionsvorteil, außer vielleicht, dass sie irgendwann einmal der Metallabscheider aus einer brenzligen Situation retten kann.

Da ich aber nicht bös bin, mag ich den Vergleich auch nicht anstellen. :lolmao:

Beste Grüße
Michael

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Ceratit
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Beitrag von Ceratit » Freitag 9. Februar 2007, 17:11

Da ich aber nicht bös bin, mag ich den Vergleich auch nicht anstellen.
Lieb von dir, sonst müsste ich das persönlich nehmen :bg:

Oliver
... ich bin nur ein kleiner Schalk, mein richtiges Herz ist anderwärts, irgendwo im Muschelkalk.

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