Fossil des Monats April 2012
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Fossil des Monats April 2012
Die Abstimmung über das Fossil des Monats April 2012 läuft ab jetzt, 01.05.2012, 7.47 Uhr für 15 Tage.
Bitte stimmt zahlreich ab!
Beste Grüße
Michael
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Michael
Zuletzt geändert von Miroe am Mittwoch 16. Mai 2012, 19:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Hier mein Beitrag zu FdM:
Pseudopemphix albertii in Gehäuse von Germanonautilus bidorsatus
Oberer Muschelkalk
flexuosus-Zone Bucha, BK 1 +90cm
Präp. ca. 25h (HW 10, HW 60)
Präp. + Sammlg. Sebastian Brandt
Größe: s. Bild, blaues Raster 1cm
Sichtbar ist das komplette, dreidimensional erhaltene Tier mit allen Pereiopoden links (1-4 chelat, 5 subchelat), dem Cephalotorax mit Antenne und Antennulen links, sowie dem 3. Maxilarfüßchen, der vollständige Abdomen mit fragmentarischen Resten der Pleopoden.
Pseudopemphix nutze die Gehäuseschalen von Germanonautilus als Schutzraum bei der Häutung (s. Artikel Schulz, M. (2002): Krebse aus dem Oberen Muschelkalk von Osthessen und Thüringen. Pseudopemphix albertii (H. v. Meyer, 1840)- Veröffentlichungen Naturkundemuseum Erfurt 21; Erfurt. (http://www.trias-verein.de/bibliothek/krebse.php)).
Bei diesem außerordentlich gut erhaltenen Exemplar handelt es sich vermutlich nicht um eine Exhuvie sondern um eine Leiche – dafür sprechen neben der natürlichen Artikulation des Tieres, das isolierte Facettenauge des Krebses (am Schwanzende!) sowie das Fehlen sämtlicher Extremitäten der rechten (bei der Einlagerung oberen) Seite des Tieres. Vermutlich wurde der Krebs im Schwächezustand in Vorbereitung der Häutung durch einen unbekannten Feind im Inneren des Germanonautilus angefressen und dadurch getötet.
Pseudopemphix albertii ist die seltenste Art der bodenlebenden Decapoden im Oberen Muschelkalk.
Viele Grüße
Sebastian
www.reco-brandt.de
www.wegendersache.de
Pseudopemphix albertii in Gehäuse von Germanonautilus bidorsatus
Oberer Muschelkalk
flexuosus-Zone Bucha, BK 1 +90cm
Präp. ca. 25h (HW 10, HW 60)
Präp. + Sammlg. Sebastian Brandt
Größe: s. Bild, blaues Raster 1cm
Sichtbar ist das komplette, dreidimensional erhaltene Tier mit allen Pereiopoden links (1-4 chelat, 5 subchelat), dem Cephalotorax mit Antenne und Antennulen links, sowie dem 3. Maxilarfüßchen, der vollständige Abdomen mit fragmentarischen Resten der Pleopoden.
Pseudopemphix nutze die Gehäuseschalen von Germanonautilus als Schutzraum bei der Häutung (s. Artikel Schulz, M. (2002): Krebse aus dem Oberen Muschelkalk von Osthessen und Thüringen. Pseudopemphix albertii (H. v. Meyer, 1840)- Veröffentlichungen Naturkundemuseum Erfurt 21; Erfurt. (http://www.trias-verein.de/bibliothek/krebse.php)).
Bei diesem außerordentlich gut erhaltenen Exemplar handelt es sich vermutlich nicht um eine Exhuvie sondern um eine Leiche – dafür sprechen neben der natürlichen Artikulation des Tieres, das isolierte Facettenauge des Krebses (am Schwanzende!) sowie das Fehlen sämtlicher Extremitäten der rechten (bei der Einlagerung oberen) Seite des Tieres. Vermutlich wurde der Krebs im Schwächezustand in Vorbereitung der Häutung durch einen unbekannten Feind im Inneren des Germanonautilus angefressen und dadurch getötet.
Pseudopemphix albertii ist die seltenste Art der bodenlebenden Decapoden im Oberen Muschelkalk.
Viele Grüße
Sebastian
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Auch wenn ich denke, nach diesem Auftakt (super Fund und noch bessere Präparation überigens) kaum eine Chance zu haben, beteilige ich mich doch (oder gerade deswegen!).
Ich möchte einen Androgynoceras hybridiforme ins Rennen schicken. A. hybridiforme gehöhrt zu den Raritäten der Green Ammonite Beds in Charmouth.
Dieser Ammonit lag Jahrelang bei uns im Garten, die Mitte ist - wenn überhaupt vorhanden - platt. Er stammt aus dem Pliensbachium von Charmouth, und zwar aus dem Schichtpaket, aus dem sonst immer nur die Wohnkammern überliefert sind. Dieser steckte also mal nicht in einer Konkretion. Vor ein paar Tagen dachte ich mir, man kann ja mal die andere Seite versuchen zu strahlen. Das Ergebniss seht Ihr unten auf dem zweiten Bild. Durchmesser: ca. 12,5 cm, Dauer der Präparation: ca. 1 h. Sammlung: K. Genzel
Ich möchte einen Androgynoceras hybridiforme ins Rennen schicken. A. hybridiforme gehöhrt zu den Raritäten der Green Ammonite Beds in Charmouth.
Dieser Ammonit lag Jahrelang bei uns im Garten, die Mitte ist - wenn überhaupt vorhanden - platt. Er stammt aus dem Pliensbachium von Charmouth, und zwar aus dem Schichtpaket, aus dem sonst immer nur die Wohnkammern überliefert sind. Dieser steckte also mal nicht in einer Konkretion. Vor ein paar Tagen dachte ich mir, man kann ja mal die andere Seite versuchen zu strahlen. Das Ergebniss seht Ihr unten auf dem zweiten Bild. Durchmesser: ca. 12,5 cm, Dauer der Präparation: ca. 1 h. Sammlung: K. Genzel
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Zuletzt geändert von Karsten am Samstag 28. April 2012, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten
Karsten
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Hallo !
Für die leider viel zu kleine Muschelkalkfraktion hier noch ein
Kandidat aus dem Unteren Muschelkalk des Oberfränkischen
Bruchschollenlandes. Eine Platte mit einem 9 cm langen Ober-
kiefer eines Schnabelfisches ( Saurichthys ). Gefunden am
Mittwoch dieser Woche. Mit Rewoquat gesäubert. Auf der Platte
befinden sich weiterhin diverse verschiedene Muscheln, teil-
weise in Ersatzschalenerhaltung, viele Grabfüßler und einige
Seelilienstielglieder ( Holocrinus ).
Meine Stimme bekommt aber auf jeden Fall der Pseudopemphix
von Sebastian. Ein Wahnsinns Teil !
Gruß T.
Für die leider viel zu kleine Muschelkalkfraktion hier noch ein
Kandidat aus dem Unteren Muschelkalk des Oberfränkischen
Bruchschollenlandes. Eine Platte mit einem 9 cm langen Ober-
kiefer eines Schnabelfisches ( Saurichthys ). Gefunden am
Mittwoch dieser Woche. Mit Rewoquat gesäubert. Auf der Platte
befinden sich weiterhin diverse verschiedene Muscheln, teil-
weise in Ersatzschalenerhaltung, viele Grabfüßler und einige
Seelilienstielglieder ( Holocrinus ).
Meine Stimme bekommt aber auf jeden Fall der Pseudopemphix
von Sebastian. Ein Wahnsinns Teil !
Gruß T.
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- Freakshow
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Nach längerer Pause habe ich beschlossen auch mal wieder mitspielen zu wollen, wobei meiner Meinung nach mit dem ersten vorgestellten Präparat die Messe eigentlich schon gelesen ist. Dennoch möchte ich etwas Farbe ins Spiel bringen und zeigen, dass auch zweidimensionale Krebse toll sein können.
Es handelt sich um einen Antrimpos undenarius aus Nusplingen, den ich vergangenes Jawhr Ostern von Dr. Schweigert bekommen habe. Zwischenzeitlich fristete er ein recht einsames Dasein. Doch rechtzeitig zu Ostern erinnerte isch mich des Stückes und habe ihn gestern fertiggestellt.
Dass der Krebs in einer Limonitgeode steckt, war in den Querbrüchen schon zu sehen. Sicher hätte man ihn auch mit deutlichen Verlusten in der Detailtiefe davon befreien können, aber ich fand gefallen an der Knolle und dacht mir, warum nicht mal sowas darstellen? Dass es so bunt wird, hätte ich im Leben aber nicht gedacht. Passt eben auch super zu Ostern.
Es handelt sich um eine Häutung und nicht um eine Leiche. Teilweise sind Segmentbereiche der li Körperseite zu sehen und er wirkt aus dem Grunde auch etwas derangiert, dafür ist er aber spannend!
Antrimpos undenarius
Nusplinger Platenkalk
Größe ca 21cm, gemessen auf direkter Linie
Arbeitszeit ca. 26 Stunden
Mein Dank an dieser Stelle nochmals an Dr. Günter Schweigert!
Es handelt sich um einen Antrimpos undenarius aus Nusplingen, den ich vergangenes Jawhr Ostern von Dr. Schweigert bekommen habe. Zwischenzeitlich fristete er ein recht einsames Dasein. Doch rechtzeitig zu Ostern erinnerte isch mich des Stückes und habe ihn gestern fertiggestellt.
Dass der Krebs in einer Limonitgeode steckt, war in den Querbrüchen schon zu sehen. Sicher hätte man ihn auch mit deutlichen Verlusten in der Detailtiefe davon befreien können, aber ich fand gefallen an der Knolle und dacht mir, warum nicht mal sowas darstellen? Dass es so bunt wird, hätte ich im Leben aber nicht gedacht. Passt eben auch super zu Ostern.
Es handelt sich um eine Häutung und nicht um eine Leiche. Teilweise sind Segmentbereiche der li Körperseite zu sehen und er wirkt aus dem Grunde auch etwas derangiert, dafür ist er aber spannend!
Antrimpos undenarius
Nusplinger Platenkalk
Größe ca 21cm, gemessen auf direkter Linie
Arbeitszeit ca. 26 Stunden
Mein Dank an dieser Stelle nochmals an Dr. Günter Schweigert!
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My projekt-number is 2501, i am a living, thinking identity...
http://www.youtube.com/watch?v=EZ1noFE3y_0
https://www.youtube.com/watch?v=WjOuEruzoh0
http://www.youtube.com/watch?v=oDmR1pPz ... ure=relmfu
https://www.youtube.com/watch?v=oOeugwd4vqs
https://www.youtube.com/watch?v=XS2JvfCwiQg
http://www.youtube.com/watch?v=EZ1noFE3y_0
https://www.youtube.com/watch?v=WjOuEruzoh0
http://www.youtube.com/watch?v=oDmR1pPz ... ure=relmfu
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Auch ich rechne mir keine Chance aus, diesen Wettbewerb zu gewinnen, schon gar nicht mit einem Pleuroceras spinatum. Aber zum Einen denke ich, das 3 cm große Stückchen ist doch sehenswert und zum Anderen meine ich, damit den Sieger zu ehren - nach dem Motto "Viel Feind - viel Ehr'".
Am Karfreitag, 6.04.12, stattete ich zum ersten Mal der Tongrube Buttenheim einen Besuch ab und traf dort meinen Bruder, Rolf Rädlein. Ich fand eine Knolle und warf sie meinem Bruder zu, mit der Bemerkung da stecke etwas darin. Rolf hat das Stück dann präpariert, beleuchtet, fotografiert und mir das Bild geschickt. Bis auf den letzten halben Umgang ist das Bürschchen nahezu kristallklar durchscheinend.
Gruß
Bernd R.
Am Karfreitag, 6.04.12, stattete ich zum ersten Mal der Tongrube Buttenheim einen Besuch ab und traf dort meinen Bruder, Rolf Rädlein. Ich fand eine Knolle und warf sie meinem Bruder zu, mit der Bemerkung da stecke etwas darin. Rolf hat das Stück dann präpariert, beleuchtet, fotografiert und mir das Bild geschickt. Bis auf den letzten halben Umgang ist das Bürschchen nahezu kristallklar durchscheinend.
Gruß
Bernd R.
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Fossil des Monats
Hier eine Sonninja aus dem oberen Aalenium der Schweizer . Das Stück stammt aus einer neu entdeckten Fundstelle bei Laufen BL
Durchmesser ca. 8 cm
Die Fundstelle ist in einem Bach , was immer neue Funde bringt . Das Stück wurde an Ostern 2010 gefunden und in ca. 4-5 h präpariert.
Gruss Peter
Durchmesser ca. 8 cm
Die Fundstelle ist in einem Bach , was immer neue Funde bringt . Das Stück wurde an Ostern 2010 gefunden und in ca. 4-5 h präpariert.
Gruss Peter
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Zuletzt geändert von voegtlip am Montag 16. April 2012, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
- Christian W.
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Hallo zusammen
Noch etwas aus dem Schweizer Dogger. Diese Bredya habe ich anfangs März gefunden und im gleichen Monat präpariert. Es handelt sich um eine 20cm grosse Bredya diadematoides aus dem oberen Aalenium (Bradfordensis-Zone). Der Fundort ist Sissach (Kanton Baselland) in der Schweiz. Präparationszeit ca. 7 Stunden.
LG Christian
Noch etwas aus dem Schweizer Dogger. Diese Bredya habe ich anfangs März gefunden und im gleichen Monat präpariert. Es handelt sich um eine 20cm grosse Bredya diadematoides aus dem oberen Aalenium (Bradfordensis-Zone). Der Fundort ist Sissach (Kanton Baselland) in der Schweiz. Präparationszeit ca. 7 Stunden.
LG Christian
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Hallo,
mein Beitrag bezieht sich auf einen Dünnschliff durch einen sandigen Kalkstein (Flussgeröll der Isar), welches dem Fossilinhalt nach aus dem Helvetikum (Eozän) der Voralpen stammt, denn es enthält reichlich Grossforamoniferen, die hier allerdings einen maximalen Durchmesser von etwa einem halben bis einem Zentimeter erreichen. Im Dünnschliff werden die Gehäuse natürlich in zufälligen Schnittlagen getroffen; dennoch sind hier in einem Präparat die wichtigsten Gattungen in aussagekräftigen Querschnitten vorhanden. Um den Kontrast zu verstärken, wurde das Präparat mit Alizarinrot S und rotem Blutlaugensalz gefärbt, wobei reiner Calcit eine rote Farbe annimmt, der eisenhaltige Zement des Gesteins dagegen blau erscheint. Die Aufnahmen wurden am Lichtmikroskop gemacht; ein genauer Vergrößerungsfaktor kann nicht angegeben werden. Die eckigen, ungefärbten Bestandteile sind Quarzkörner; hier und da tritt auch etwas grüner Glaukonit auf.
Die ersten Bilder zeigen Exemplare der Gattung Nummulites. Die Schliffebene schneidet jeweils die Anfangskammer (Protoconch), wobei die Gehäuse im ersten Bild ziemlich genau radial getroffen wurden, das Gehäuse im zweiten Bild dagegen eher tangential. Besonders im ersten erkennt man die involute Anordnung der Kammern, die für Nummulites typisch ist.
Das dritte Bild zeigt einen Radialschnitt durch eine Assilina, die ein evolutes Gehäuse ("reitende Kammern") besitzt.
Last not least ein Vertreter der Gattung Discocyclina, die zwei klar unterscheidbare Kammertypen aufweist: Man erkennt in der Mitte des Gehäuses eine durchlaufende Linie, die aus den (im Schnitt fast quadratischen) Zentralkammern gebildet wird. Darüber und darunter sind die ovalen Lateralkammern gut zu erkennen. Im unteren Teil des Gehäuses sind diese teilweise mit Brauneisen gefüllt.
(P.S. Aus irgendwelchen Gründen hat sich die Reihenfolge der Bilder unten gerade umgekehrt...)
Gruß,
Holger
mein Beitrag bezieht sich auf einen Dünnschliff durch einen sandigen Kalkstein (Flussgeröll der Isar), welches dem Fossilinhalt nach aus dem Helvetikum (Eozän) der Voralpen stammt, denn es enthält reichlich Grossforamoniferen, die hier allerdings einen maximalen Durchmesser von etwa einem halben bis einem Zentimeter erreichen. Im Dünnschliff werden die Gehäuse natürlich in zufälligen Schnittlagen getroffen; dennoch sind hier in einem Präparat die wichtigsten Gattungen in aussagekräftigen Querschnitten vorhanden. Um den Kontrast zu verstärken, wurde das Präparat mit Alizarinrot S und rotem Blutlaugensalz gefärbt, wobei reiner Calcit eine rote Farbe annimmt, der eisenhaltige Zement des Gesteins dagegen blau erscheint. Die Aufnahmen wurden am Lichtmikroskop gemacht; ein genauer Vergrößerungsfaktor kann nicht angegeben werden. Die eckigen, ungefärbten Bestandteile sind Quarzkörner; hier und da tritt auch etwas grüner Glaukonit auf.
Die ersten Bilder zeigen Exemplare der Gattung Nummulites. Die Schliffebene schneidet jeweils die Anfangskammer (Protoconch), wobei die Gehäuse im ersten Bild ziemlich genau radial getroffen wurden, das Gehäuse im zweiten Bild dagegen eher tangential. Besonders im ersten erkennt man die involute Anordnung der Kammern, die für Nummulites typisch ist.
Das dritte Bild zeigt einen Radialschnitt durch eine Assilina, die ein evolutes Gehäuse ("reitende Kammern") besitzt.
Last not least ein Vertreter der Gattung Discocyclina, die zwei klar unterscheidbare Kammertypen aufweist: Man erkennt in der Mitte des Gehäuses eine durchlaufende Linie, die aus den (im Schnitt fast quadratischen) Zentralkammern gebildet wird. Darüber und darunter sind die ovalen Lateralkammern gut zu erkennen. Im unteren Teil des Gehäuses sind diese teilweise mit Brauneisen gefüllt.
(P.S. Aus irgendwelchen Gründen hat sich die Reihenfolge der Bilder unten gerade umgekehrt...)
Gruß,
Holger
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- Jens K.
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Cyphaspis sp., aus dem Mitteldevon (Eifelium) von Marokko
Hallo allerseits,
diesen Monat sind schöne Präparate fertig geworden und auch ich möchte mein letztes vor ein paar Tagen abgeschlossenes Präparationsprojekt vorstellen.
Es handelt sich um einen sehr stark tuberkulierten Trilobiten aus dem Eifelium des Maider-Gebietes von Marokko. Genauer Fundort ist bislang nicht sicher, aber vermutlich in der Umgebung des Ofaten zu suchen.
Zeitaufwendig war die extreme Tuberkulierung der Glabella und der Wangen. Wobei die meisten der kegelförmigen Tuberkel primär ziemlich spitz waren und sich daher nur sehr schwer unbeschadet aus der harten Matrix befreien liessen. Strahlen aus dem Gestein ging nicht, aber Putzen von Matrixresten klappte;-)
Bemerkenswert ist die Bestachelung des Pygdiums, was wir bislang von mindestens 3 verschiedenen Arten aus dem Maidergebiet kennen. Da diese bislang nicht beschrieben sind, kann man diesen Krabbler erstmal nur als Cyphaspis sp. ansprechen, der aber mit einer saggitalen Länge (Von Kopf bis Schwanz gemessen) auf für Cyphaspis respektable 3,3cm kommt.
Mehr Infos gibt es unter: http://www.trilobita.de/wbb2/thread.php?threadid=1146
lg,
Jens
diesen Monat sind schöne Präparate fertig geworden und auch ich möchte mein letztes vor ein paar Tagen abgeschlossenes Präparationsprojekt vorstellen.
Es handelt sich um einen sehr stark tuberkulierten Trilobiten aus dem Eifelium des Maider-Gebietes von Marokko. Genauer Fundort ist bislang nicht sicher, aber vermutlich in der Umgebung des Ofaten zu suchen.
Zeitaufwendig war die extreme Tuberkulierung der Glabella und der Wangen. Wobei die meisten der kegelförmigen Tuberkel primär ziemlich spitz waren und sich daher nur sehr schwer unbeschadet aus der harten Matrix befreien liessen. Strahlen aus dem Gestein ging nicht, aber Putzen von Matrixresten klappte;-)
Bemerkenswert ist die Bestachelung des Pygdiums, was wir bislang von mindestens 3 verschiedenen Arten aus dem Maidergebiet kennen. Da diese bislang nicht beschrieben sind, kann man diesen Krabbler erstmal nur als Cyphaspis sp. ansprechen, der aber mit einer saggitalen Länge (Von Kopf bis Schwanz gemessen) auf für Cyphaspis respektable 3,3cm kommt.
Mehr Infos gibt es unter: http://www.trilobita.de/wbb2/thread.php?threadid=1146
lg,
Jens
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- da der Dorsalstachel sich beim Freilegen gelöst hat, liess sich das Pygidium mit seiner durchaus spektakulären Bestachelung besser freilegen und fotografieren.
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- Seitenansicht
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- etwas schräg von hinten aufgenommen
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- Cyphaspis sp. in der Draufsicht
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- Triassammler
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