Schloenbachia varians - Eine interessante Formengruppe

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Sönke
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Schloenbachia varians - Eine interessante Formengruppe

Beitrag von Sönke » Mittwoch 15. Juni 2011, 22:08

Betrifft:
http://www.steinkern.de/fossilien-aller ... reide.html

Hallo Kalle!

Alle Achtung, Dein Bericht ist ein echtes Schmankerl! Nicht nur für Kreidesammler sondern wohl für alle, die sich für Fossilien interessieren.

Mit Deiner Folgerung, dass es sich im Endeffekt um eine einzige Art mit allenmöglichen Übergangsstadien handelt, gehe ich konform. Wie der Name schon sagt, Schloenbachia ist sehr variabel und dabei schön anzuschauen.

Viele Grüße
Sönke

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kreidefossil
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Beitrag von kreidefossil » Mittwoch 15. Juni 2011, 23:12

Hallo Kalle,
die Originalarbeit mit "Ammonites" varians gibt es hier: http://www.kreidefossilien.de/literatur ... n-volume-2(englisch & deutsch).

Wilmsen hat 2010 (2011) einen Arbeit veröffentlicht ("Phenotypic plasticity and taxonomy of Schloenbachia varians (J. Sowerby, 1817) (Cretaceous Ammonoidea) ") , die die verschiedenen Formen als phänotypische Variationen der ein und derselben Art S. varians betracht
http://dx.doi.org/10.1007/s12542-010-0086-5

Schöne Funde. Die Art ist leider bei uns in der Gegend mangels passender mariner untercenomanen Schichten sehr selten.
Markus
Zuletzt geändert von kreidefossil am Mittwoch 22. Juni 2011, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Victor Schlampp » Donnerstag 16. Juni 2011, 00:06

Hallo Kalle,

super Recherche, perfekte Erklärung. Vielleicht überzeugt es den einen oder anderen "viele Arten von einer Gattung in einer Schicht-Fan".
Was Du bei Schloenbachia beschrieben hast, kann man meiner Ansicht auch quer durch den Jura nachweisen.

Beste Grüße

Victor
Ein Leben ohne fränkische Malm-Ammoniten ist möglich, aber sinnlos.

Stein
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Beitrag von Stein » Donnerstag 16. Juni 2011, 00:51

Hallo Victor,
Victor Schlampp hat geschrieben: Was Du bei Schloenbachia beschrieben hast, kann man meiner Ansicht auch quer durch den Jura nachweisen.
Mal interressenshalber,

gibt es unterschiedliche Häufigkeitsmaxima bestimmter Morphotypen in bestimmten Faziestypen?
Dann könnte man das vielleicht wirklich auf phänotypische Plastizität, wie bei S. varians, zurückführen!

Gruß Nils
Zuletzt geändert von Stein am Donnerstag 16. Juni 2011, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Freakshow » Donnerstag 16. Juni 2011, 05:27

Eine wunderbare Arbeit! Gratulation dazu!

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Echinocorys
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Beitrag von Echinocorys » Donnerstag 16. Juni 2011, 18:34

Hi Kalle,

vielen Dank für den schönen Bericht und die ästhetischen Bilder! Echt gelungen!

Viele Grüße
Tobias

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Bernhard Jochheim
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Beitrag von Bernhard Jochheim » Donnerstag 16. Juni 2011, 20:34

Kalle :top:

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Beitrag von Paul Winkler » Donnerstag 16. Juni 2011, 21:21

Hi Kalle!

Wirklich interessant! Manche Stücke erinnern mich an eine bedornte Weiterentwicklung von Poecilomorphus...

Liebe Grüsse Paul

grenzton
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Beitrag von grenzton » Donnerstag 16. Juni 2011, 22:39

Hallo liebe Steinkerne.

Es freut mich das mein kleiner Bericht auch bei Euch "nicht-Kreide-Sammlern" gut ankommt.
Phänotypische Plastizität, diesen Begriff kannte ich bis heute nicht, (bin ja auch kein Gelehrter :achso: ) aber das angepasst sein an die vorherrschenden Lebensbedingungen kann ich nachvollziehen. Allerdings möchte ich nicht so wirklich an die Lebensraumbedingungen (Flachwasser/Tiefsee) glauben. Denn wie wären die Bewohner des Tifseehabitats an die Küste gekommen?

@Markus: Danke für die Hinweise, leider kostet der Link € 35,- und mein Acrobat-Reader spinnt mal wieder.

@Victor: Ammoniten sammeln kann doch jeder... Spass beiseite, ich finde diesen Formenreichtum sehr spannend, und sitze oft Stunden vor diesen Kerlchen und versuche sie auseinander zu halten. Von daher hat diese Art diesen Bericht mal verdient.
Im Bericht habe ich schon dafür gesorgt einigermaßen unterscheidbare Exemplare und qualitativ gute Stücke abzubilden.

@Tobias: knüpfe doch an meine Vorlage einfach mit Münsterländer "Schloenies" an.

@Paul: Du hast Recht, aber liegt da nicht zuviel Zeit dazwischen?

Gruß, der KAlle
Gruß, der Kalle

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Beitrag von kreidefossil » Freitag 17. Juni 2011, 10:37

Kalle, hast eine Mail

Tiefsee waren eigentlich keine von angegebenen Fundorten. Die dürften eher einem Schelfmeer zugehörig sein. Und wenn es die Art in allen Ecken der untercenomanen Kreide (Europa, Iran,...) gegeben hat (Kosmopolit?) sind, mal lapidar ausgedrückt, die "paar Meter" aus dem offenem Wasser (Schelfbereich) in den Flachwasserbereich nicht wirklich viel. Dafür ist es ja ein Zonenfossil. ;-)

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Ahorn
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Beitrag von Ahorn » Freitag 17. Juni 2011, 17:46

Hallo Kalle

Toller Bericht, gefällt mir sehr gut, besonders auch die Stepp by Stepp Präparation Darstellung. und auch die Informationen zu den formen.
sind sehr schöne Ammoniten zum ansehen durch ihre Skulpturen.

LG Kurt

grenzton
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Beitrag von grenzton » Freitag 17. Juni 2011, 23:53

Hi Markus.

Ich bin mal was die "Anspülungen" angeht in mich gegangen.
Bei meinen Sammeltouren an bestimmten Baustellen ist mir aufgefallen das sich an wenigen Stellen im Aufschluss, sprichwörtlich Zusammenspülungen von Cephalopoden finden liessen. Ich meine jetzt nicht explizit Schloenbachien oder andere Kleinammoniten, sondern schon größere Exemplare von Puzosia und Lewesiceras oder Nautiloiden.
Wenn ich einen entdeckte waren weitere in unmittelbarer Nähe zu erwarten.
Vermutlich trieben die leeren und so leichter gewordenen Gehäuse aufgrund des gasgefüllten Phragmokon an der Wasseroberfläche und regelten sich im Strömungsschatten einer Bucht, Klippen o.ä. ein bis sie dann zu Boden sanken.
So könnte es mit den Schloenbachien auch passiert sein.

Gruß, der Kalle
Gruß, der Kalle

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Infulaster
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Beitrag von Infulaster » Sonntag 19. Juni 2011, 22:29

Kalle: Applaus!!!!!


Gruss Olli

grenzton
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Beitrag von grenzton » Sonntag 19. Juni 2011, 22:51

Hi Olli.

:noidea: ...wie jetzt?
Gruß, der Kalle

grenzton
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Beitrag von grenzton » Mittwoch 29. Juni 2011, 23:21

Interessant, Interessant.

Der Bericht findet sich bei Google auf der ersten Seite, (Suchbergriff: Schloenbachia varians).

http://www.google.de/#hl=de&xhr=t&q=Sch ... 80&bih=861

Aus diesem Grund hat er bereits nach 14 Tagen, 1000 Leser zu Steinkern gelockt.

Toll :thx:


Viele Grüße der Kalle
Gruß, der Kalle

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