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Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 13:57
von primigenius
PICT0116_kl.jpg
PICT0116_kl.jpg (53.06 KiB) 38635 mal betrachtet
Was bin ich?

Ein ca. 6mm kleines Kunstobjekt am Rande einer Staufenia staufensis unter abgeplatzter Schale.

Was meint ihr was das ist?
Bin gespannt, wer macht mit?

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 14:29
von Stefan
Sieht hübsch aus...würde es natürlich gebildet oder hat es künstliche Ursachen, z.B. nett ausgehärteter vorher verdünnter Klebstoff?

Falls du so viel verraten magst... :roll:

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 14:42
von Othnielia rex
Stefan hat geschrieben:Sieht hübsch aus...würde es natürlich gebildet oder hat es künstliche Ursachen, z.B. nett ausgehärteter vorher verdünnter Klebstoff?

Falls du so viel verraten magst... :roll:
Nachdem der Thread "Kunstobjektraten" heißt, würde ich auf Klebstofffäden tippen...

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 15:11
von primigenius
Hallo Stefan und Michael,
natürlich oder unnatürlich das war auch meine Frage.
Vielleicht gibt es bis heute Abend noch andere Meinungen.
Werde so lange mit der Aufklärung warten.
Danke schon mal für euer Interesse.

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 18:12
von Steinspatz
Mit Kunstharz ausgegossene Fraßgänge in Kalzitersatzschale welche anschließend weggeäzt wurde?

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 18:59
von klausrd
Hallo,

auch dieses verzweigte Objekt von 5mm Länge liegt vertieft im Fossil und ist ebenfalls an der Stelle eines abgeplatzten Schalenbruchstückes zu sehen. Ich habe zwar nicht die Möglichkeit solch schöne Fotos von kleineren Objekten zu machen wie Emil, aber vielleicht animiert es dennoch zu weiteren Meinungen über diese Kunstobjekte.

Gruß
Klaus

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 19:29
von Othnielia rex
Vielleicht ein Anhaftorgan?

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 21:57
von primigenius
Hallo Alle,

jetzt fängt es richtig an Spass zu machen.

Interessante Überlegung vom Steinspatz, :hmm: aber mit dieser Technik bin ich (noch) nicht vertraut.

@ Michael,
an ein in Calzit umgewandeltes Anhaftorgan oder eine nach der eigentlichen Fossilisation durch Prozesse die zur Rissbildung, Intrusion usw. vielleicht organisch entstandenen, auskristalliesierten Hohlräumen, habe ich auch erst gedacht. Zumal die Oberfläche der "Arme" teilweise eine rauhe kristallartige Struktur aufweist.
Unter dem Bino noch besser zu erkennen als auf dem Bild.

Des Rätsels Lösung möchte ich anhand einiger Beweisfotos zeigen.

Die ersten Bilder habe ich direkt am letzten Sonntag nach dem Finden bzw. Spalten des Gesteinsbrockens gemacht.
Die weiteren Bilder in meiner Werkstatt nachdem ich die abgeplatzten Schalenbruchstücke aufgeklebt hatte.
Dabei ist mir dieses kleine Kunstwerk erst aufgefallen.

Beim Vergleichen der Vorher-Nacher-Fotos stellte sich heraus, dass das Ufo erst auf den neuen Aufnahmen vorhanden ist.
Nun war klar, dass es ein Tröpfchen Sekundenkleber sein musste, der beim Aufkleben der Schalenbruchstücke daneben gegangen war. :idea:
Eine Gegenprobe an einem Staufenienbruchstück brachte den entgültigen Beweis. (siehe Bilder von heute Abend)

So hatten die beiden Ratefüchse Stefan und Michael gleich bei ihrer ersten Einschätzung ins Schwarze getroffen. :clap:

@ Klaus, :wink: auch bei deinem Bild tendiere ich zu Sekundenkleber.

Ich hoffe, es hat euch genau so viel Spass gemacht wie mir.

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 23:22
von Stenodactylina
Hi Emil,

nettes Spässchen :idea: . Ich wurde gerne aber auch den fertig präparierten Staufenia sehen. Sieht gut aus!

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 23:33
von primigenius
Hi Roger,

war ja eigentlich kein Spässchen. Ich bin dem vermeintlichen UFO ja auch erst, im wahresten Sinne des Wortes, auf den Leim gegangen.
Mit der Staufenia musst du dich noch etwas gedulden. Da sie recht gut erhalten ist, möchte ich mir mit dem Präppen Zeit lassen um nichts kaputt zu machen. Habe aber natürlich gestern schon damit angefangen :lol:

Da fällt mir noch ein, was ich schon lange einmal fragen wollte, weißt du (oder jemand anders) woher die Staufenia ihren Namen hat?

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 00:14
von klausrd
Hallo Emil, :)

dein Kunstobjekt hat mich gleich an mein altes „Sekundenkleberkunstwerk“ erinnert. Im ersten Moment war ich auch etwas irritiert, aber ein Test mit einer Nadel hatte dann doch die wahre Natur der filigranen Struktur offenbart. Mein Versuch nach den ersten richtigen Antworten vom Kleber abzulenken hat leider nicht richtig geklappt, war aber trotzdem ein netter Spaß.

Gruß
Klaus

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 00:36
von Stenodactylina
primigenius hat geschrieben:

Da fällt mir noch ein, was ich schon lange einmal fragen wollte, weißt du (oder jemand anders) woher die Staufenia ihren Namen hat?
In Schlegelmilch steht: dn: 'Hohen-) Staufen, Fundort, Stammburg des gleichnamigen Kaisergeschlechtes bei Göppingen

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 19:40
von primigenius
Hi Roger,

da stellt sich mir die Frage: War die Namensgebung eine Omage an die deutschen Kaiser Friederich I. (Barbarossa) oder Friederich II. oder an den Berg Hohenstaufen, wobei der meines Wissens aus Weißjura aufgebaut ist, und da wären Staufenien fehl am Platz.
Was aber auch sein könnte, dass Oppel einmal zu tief ins Glas geschaut hat und dort die runde glatte Form des Glasfußes (Stauf) gesehen hat. :lol:
Die Namensgebung könnte ja aber auch post-mortem von einer Kommission vergeben worden sein.

Vielleicht sollten wir die Frage mal an anderer Stelle im Forum plazieren. Eventuel kennt ja jemand die richtige Geschichte. :hmm:

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 20:06
von Stenodactylina
Emil, Du sollst auf die Landkarte schauen. Es gibt mehrere Hohenstaufen Burgen in B.-W. Gemeint ist der in Göppingen, der wohl Dogger in seiner Umgebung hat.

Re: Kunstobjektraten

Verfasst: Donnerstag 27. Februar 2014, 08:33
von amaltheus
Hallo Emil,
es gibt den Ort Hohenstaufen, den Berg Hohenstaufen und die Burg Hohenstaufen.
Und alle liegen beieinander.
Der Ort liegt an der SO Flanke des Berges (nördl. von Göppingen).
Der Berg und dessen Basis werden von Weißjura und Braunjura gebildet.
Der Ort liegt im mittleren u. oberen Braunjura. Die Burg(ruine) sitzt oben drauf im Weißjura.
Wenn Baustellen sind ... ist der Braujura fast immer von Weißjuraschutt verdeckt.
D.h. Aufschlüsse gibt es praktisch nie. Würde ich auch merken weil ich jeden Tag da rüber fahre.
Früher gab es ganz sicherlich kleine Steinbrüche wo Baumaterial abgebaut wurde.
Immerhin wurde die Burg Hohenstaufen daraus gebaut.
So gesehen ist Staufenia nicht fehl am Platz und passt wunderbar zu Hohenstaufen.
Gruß Thomas

@Roger
Hohenstaufenburg(en) ... da gibt es sicherlich nur die eine bei Göppingen.
Staufer Burgen gibt es dagegen ganz sicher noch viele in Mittel- u. Südeuropa.
Gruß Thomas
primigenius hat geschrieben:Hi Roger,

da stellt sich mir die Frage: War die Namensgebung eine Omage an die deutschen Kaiser Friederich I. (Barbarossa) oder Friederich II. oder an den Berg Hohenstaufen, wobei der meines Wissens aus Weißjura aufgebaut ist, und da wären Staufenien fehl am Platz.
Was aber auch sein könnte, dass Oppel einmal zu tief ins Glas geschaut hat und dort die runde glatte Form des Glasfußes (Stauf) gesehen hat. :lol:
Die Namensgebung könnte ja aber auch post-mortem von einer Kommission vergeben worden sein.

Vielleicht sollten wir die Frage mal an anderer Stelle im Forum plazieren. Eventuel kennt ja jemand die richtige Geschichte. :hmm:
Roger Furze hat geschrieben:Emil, Du sollst auf die Landkarte schauen. Es gibt mehrere Hohenstaufen Burgen in B.-W. Gemeint ist der in Göppingen, der wohl Dogger in seiner Umgebung hat.