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Versteinerter Zapfen? Lösung: Schönes Pseudofossil, Phosphorit- oder Limonit-Konkretion mit Schrumpfungsrissen

Verfasst: Montag 23. Dezember 2019, 22:32
von Gartenfee555
Moin von der Insel Fehmarn,

normalerweise finde ich beim Sammeln am Strand Donnerkeile, Seeigel, Schwämme und ähnliches. Heute habe ich einen sehr merkwürdigen Fund gemacht, den ich nicht einordnen kann.

Fundstelle: Katharinenhof
Fundort: Spülsaum
Farbe: schwarz
Größe: 3,5cm lang / 2cm breit

Kann mir wohl jemand sagen was es ist? Es wirkt wie ein versteinerter Zapfen :hmm:
20191223_220104.jpg
20191223_220104.jpg (1.14 MiB) 24373 mal betrachtet

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Montag 23. Dezember 2019, 22:41
von Frank
Hi
ist das Stück relativ schwer und metallisch? Ggf. ne Limonitkonkretion

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Dienstag 24. Dezember 2019, 11:57
von uli123
Hallo Gartenfee,
weitere Infos zum Material der Londontonscholle von Fehmarn, die auch für fossile Zapfen bekannt ist, findest Du in folgender Literatur:

GÜRS, Inge & GÜRS, Karl 1981 Die Fossilien der Londontonscholle von Katharinenhof auf Fehmarn - Der Geschiebesammler 15 (1/2): 1-(71), 32 Taf., Hamburg. [Pflanzliche Reste, Schwämme, Korallen, Weichtiere, Gliederfüßer, Stachelhäuter, Fische, Reptilien, Vögel]

VG Uli

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Dienstag 24. Dezember 2019, 13:42
von Gartenfee555
Hallo und vielen Dank!

Ja es wirkt metallisch, da eher glänzend und vom Gewicht wie ein normaler Stein. Okay, dann versuche ich mich mal bzgl. der Tonscholle schlau zu machen. Danke für eure Mühe und allen ein schönes Weihnachtsfest!

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Dienstag 24. Dezember 2019, 13:44
von hubertus68
Sieht ein wenig wie Feuerstein aus?!


Gruß,
Oliver

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Dienstag 24. Dezember 2019, 15:06
von Frank
meinst Du, wegen des muschelig erscheinenden Bruchs an den ausgebrochenen Rändern der "Zapfenschuppen"?
Macht in der Tat den Eindruck, als ob es Feuerstein sein könnte...

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Mittwoch 25. Dezember 2019, 12:46
von jeti
Der "Schlauch" in der Mitte sieht interessant aus. Gibt's vielleicht mehr Fotos?

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 05:26
von Steinkautz
hallo,

würde zunächst auch Konkretion vermuten. Kannst Du bitte von allen Seiten Bilder machen?

danke und VG

Rene

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 11:26
von Norbert Wannenmacher
Hallo miteinander,
hier wurde über einen ähnlichen Fund diskutiert:
https://forum.steinkern.de/viewtopic.ph ... 30#p260030

Bei dem nun gezeigten Fund ist die "Zapfenbasis" zu betrachten. Falls da sowas wie ein Stiel vorhanden sein sollte an dem der mutmaßliche Zapfen am Ast vom Baum befestigt gewesen wäre.
Grüße
Norbert

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 13:28
von strolch
Im Mineralienatlas wurde ein ähnliches Stück gezeigt.
Dort wurde es als Toneisensteinkonkretion bestimmt.
Obwohl mein erster Gedanke auch Zapfen war.

Gruß Ingo

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 17:19
von LITHOPS
Hallo Fee,

es scheint, da helfen nur weitere Bilder.

Herzliche Grüße
Jürgen

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 19:12
von Tapir
strolch hat geschrieben:
Donnerstag 26. Dezember 2019, 13:28
Im Mineralienatlas wurde ein ähnliches Stück gezeigt.
Dort wurde es als Toneisensteinkonkretion bestimmt.
In Anbetracht der Geologie der Fundstelle und nach dem was ich von dort kenne, würde ich es eher als Phosphoritkonkretion einstufen, aber Eisen und Tonminerale sind wahrscheinlich mit von der Partie.

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2019, 21:57
von Sönke
Hallo zusammen,

Nyhuis (2017) erwähnte in seinem Artikel "Das Untereozän von Fehmarn und Umgebung" (Heft 31, Der Steinkern) das Vorkommen von Landpflanzen, vor allem jenes von Hölzern und Früchten. Die Häufigkeit und Größe der Hölzer und Früchte lasse vermuten, dass das Festland nicht weit entfernt gewesen sein könne.

Abgebildet sind im Artikel neben den tierischen Fossilien jedoch nur Hölzer.

Weitere Fotos wären in der Tat spannend; ich würde momentan die Natur als Zapfen weder völlig ausschließen noch bestätigen wollen. Ist ja auch alles andere als mein Fachgebiet, aber ganz abwegig scheint der Gedanke am Fundort nicht.

Viele Grüße
Sönke

Re: Versteinerter Zapfen?

Verfasst: Freitag 27. Dezember 2019, 14:44
von sargentodoxa
Hallo
Weitere Fotos wären zwar interessant, trotzdem wird es kein Zapfen! Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt es wie ein Koniferen - Samenzapfen der Gattung Sequoia. Beim genaueren Hinblick bzw. wenn man sich mit den Aufbau dieser Zapfen beschäftigt, wird schnell der Irrtum klar. Dieses "Gebilde" hat keine Apophysen, sondern durch Risse verursachte Blockstruktur. Apophysen (Schuppenschild) sind mehr oder wenig identisch, nur an Spitze und Basis verschieden. Hier ist jeder "Block" verschieden. Schaut man mittig oben sieht man einen "quaderförmigen" Block, währe es eine Zapfenschuppe würde sie sich konisch nach innen zur Achse verjüngen. Kann man schön in der Galerie der Aachener Kreidezapfen studieren! Außer muschlige Abplatzungen haben die "Blöcke" auch keine Struktur. Auch z.B. bei Zapfen in Phosphorit - Erhaltung sind Harzstriemen etc. auch nach Abrollung erhalten und erkennbar. Werner aus der Lausitz

Re: Versteinerter Zapfen? Lösung: Schönes Pseudofossil, Phosphorit- oder Limonit-Konkretion mit Schrumpfungsrissen

Verfasst: Samstag 28. Dezember 2019, 13:53
von Sönke
Hallo Werner,

vielen Dank für Dein Statement.

Das genügt mir, um den Fall als gelöst zu betrachten. Vorherige Kommentare gingen ja auch schon in diese Richtung.

Ich finde, dass dieses Exemplar - zumindest in der uns gezeigten Perspektive - ein ziemlich perfektes Pseudofossil ist. :)

Ich hoffe, dass die neu gewählte Überschrift "Versteinerter Zapfen? Lösung: Schönes Pseudofossil, Phosphorit- oder Limonit-Konkretion mit Schrumpfungsrissen" den Diskussionsverlauf halbwegs treffend wiedergibt. Die mineralische Komposition des Ganzen ist ja nicht ganz so wichtig, eher dass wir herausgefunden haben, dass es sich nicht um ein Fossil handelt.

Viele Grüße
Sönke