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Zahn oder Stein (Lösung: vermutlich abgerollter Stein)

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 15:50
von stainless
Hallo Leute,
ich habe hier einen interessanten Fund von dem ich leider nicht viel weiß.
Hat mein Schwiegervater mal gefunden, mglw. im Baggerseekies in BW, Oberrheinische Tiefebene, Baggerseen am Rhein, Landkreis Rastatt.
Sieht für mich eigentlich wie ein Zahn aus aber nicht alles ist Gold was glänzt. Vielleicht könnt ihr mir mehr sagen....

Bis denn
Chris

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 15:54
von Freakshow
es könnte sich tatsächlich um einen Zahn handeln, vermutlich ein großer Haifischzahn(fragmentarisch) bei dem der Schmelz vollständig erodiert ist.

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 16:17
von lapideus
Hi Chris,

ich denke auch, dass es sich um einen Haifischzahn handeln könnte, wegen den Rillen und dem leichten Glanz, der auf dem ersten Bild vorhanden ist. Oder täuscht das ?

Viele Grüße

Fabian

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 23:19
von stainless
Wow das ging aber schnell....

vielen Dank für die Antworten....ein Haifischzahn also hhmm,....

@lapideus die Rillen und der Glanz täuschen nicht, mich irritiert allerdings das er am Zahnansatz so breit und gleichförmig ist...nicht flach wie bei einem guterhaltenen Haifischzahn. Könnte aber natürlich dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sein.(kl. Wortspieljavascript:emoticon(':oops:'))
Kennt ihr ähnliche Fundstücke ?
Ich hab nochmal Bilder gemacht und einen gut erhaltenen Haizahn gegengestellt da sieht man vielleicht eher was ich meine.

Danke und Gruß
Chris

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 23:24
von 1haustier
Hallo,

vermutlich war das Fundstück um etliches größer,
es nagte aber der Zahn der Zeit.

LG Peter

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 23:38
von Triassammler
Hallo,

ich tippe mal vorsichtig auf ein Formenspiel der Natur.
Im letzten Foto glänzt das UFO recht stark, scheint also eine gute Politur abbekommen zu haben. Meiner Erfahrung nach nimmt Zahnbein bei Umlagerungsprozessen keine Politur an, sondern wird zermörsert. Das spräche für eine deutlich größere Härte des Stücks, das wiederum für ein Gesteinsstück und nicht für Knochenmaterial.

Gruß,
Rainer

Verfasst: Dienstag 21. Juni 2011, 23:54
von Jens K.
Vielleicht zur Sicherheit mal nass fotographieren. Bin mir momentan noch nicht so recht sicher, obs ein Haizahn ist oder doch nur ein ähnlich aussehender Stein. Die Breite der Schneide passt irgendwie nicht, irgendwie wirkt es zu dick. Sollte die Zahnidee stimmen, käme ja am ehesten Charodon bzw. Megalodon in Frage. Vielleicht auch mal damit vergleichen.

Nass machen sollte eventuell vorhandene Strukturen oder Schichtungen besser erkennen lassen.

lg,

Jens

Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2011, 08:57
von Thomas_
Das ist ein Stein.

Scheinbar sind teile der Zahnwurzel erhalten, die würde bei einer derartigen Erosion niemals so erhalten bleiben. Auch sonst sehen angefressene Haizähne anders aus. So glatt und rund würde ein Zahn nicht erodieren, eher der Länge nach zerfasern, wie bei dem schönen Vergleichsstück bereits mit den Rissen angedeutet.


Thomas

Verfasst: Donnerstag 23. Juni 2011, 20:19
von stainless
Hallo,

Allen die sich bemüht haben ein Dankeschön.....

nach ungefähr 100 gefühlten Fotos in stärkster Vergrößerung und eurer Sachkunde komme ich nun auch zu dem Schluß das es mit ziemlicher Sicherheit ein Stein ist. Da aber immer noch ein Rest Zweifel bleibt, stelle ich ihn einfach zwischen Haifischzähne und Mineralien, da ist er dann auf jeden Fall richtig.....ich tröste mich inzwischen mit einem Harpoceras aus Ohmden den ich gestern gefunden habe......

Gruß
Chris

Verfasst: Freitag 24. Juni 2011, 20:31
von fossilienbeginner
Thomas_ hat geschrieben: Scheinbar sind teile der Zahnwurzel erhalten, die würde bei einer derartigen Erosion niemals so erhalten bleiben.
Hallo ihr,

mal ne blöde Frage. Zieht dieses Argument auch, wenn ein Zahn vor der Erosion durch diagenetische Prozesse umgewandelt wurde? Dadurch könnten ehemaliger Schmelz und die Zahnwurzel ja identische Eigenschaften wie Härte usw. bekommen, wodurch dann eine Erhaltung der Zahnwurzel bei anschließender starker Erosion ja nicht mehr ausgeschlossen wäre, oder?

Viele Grüße,
Andreas

Verfasst: Freitag 24. Juni 2011, 21:14
von Echinocorys
Also ich würde auf eine Kralle tippen. Ich habe Höhlenbären-Krallen gesehen, die dem Fundstück stark ähneln, wenngleich es sich hier nun wohl nicht um einen Höhlenbären handeln wird :wink:

Beste Grüße
Tobias

Verfasst: Freitag 24. Juni 2011, 21:37
von Dieterich
Eine Kralle ist es nicht.

Verfasst: Samstag 25. Juni 2011, 08:57
von Isurus
...also ein haizahn ist das nicht.

der zahnschmelz liegt wie eine extrem harte haut um einen kern aus knochensubstanz. es müsste hier bei dieser "verwitterung" / "beschädigung" etwas von dieser knochensubstanz sichtbar sein, denke ich.

ebenso scheint "zahnwurzel" und "krone" aus einem identischen material zu bestehen, was ebenfalls gegen haizahn spricht.

eben doch nur ein dekorativer stein.

greetz

Verfasst: Sonntag 26. Juni 2011, 20:57
von Triassammler
Hallo Andreas!
fossilienbeginner hat geschrieben:Zieht dieses Argument auch, wenn ein Zahn vor der Erosion durch diagenetische Prozesse umgewandelt wurde? Dadurch könnten ehemaliger Schmelz und die Zahnwurzel ja identische Eigenschaften wie Härte usw. bekommen, wodurch dann eine Erhaltung der Zahnwurzel bei anschließender starker Erosion ja nicht mehr ausgeschlossen wäre, oder?
Knochenmaterial (und speziell Zahnschmelz) gehört zu den härtesten und chemisch beständigsten Materialien, die die belebte Natur im großen Maßstab einsetzt. Außer in sehr, sehr seltenen Spezialfällen (bsp. Opalisierung) erfährt fossiles Knochenmaterial keine diagenetische Umwandlung im Sinne einer Stoffersetzung und Homogenisierung. Die "Versteinerung" von Knochen beschränkt sich auf das Auffüllen der Porenhohlräume mit Sedimentpartikeln und/oder Porenzementen. Die grundsätzlichen Eigenschaften verschiedener Knochenstrukturen hinsichtlich mechanischer Widerständigkeit bleiben dabei prinzipiell erhalten. Zahnschmelz bleibt chemisch und strukturell Zahnschmelz und damit widerständiger als Zahnbein oder "normaler" Knochen.

Gruß,
Rainer