Bernstein? aus Uruguay

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Othnielia rex
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Bernstein? aus Uruguay

Beitrag von Othnielia rex » Samstag 21. Januar 2012, 23:41

Hallo, ein Kollege hat von einer Uruguay-Reise diese Steinchen mitgebracht. Sie stammen vom Strand von Punta del Este. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bernstein ist, oder am Ende vielleicht gar kein Stein, sondern nur eine vom Meer abgerollte Schlacke? Vor allem der Geschichtete schaut merkwürdig aus.

Allerdings soll die Schwester meines Kollegen viel mehr gefunden haben (er ist nur am Strand gelegen ;-) ) und auch Stücke mit Inklusen gesammelt haben. Die habe ich aber nicht zu Gesicht bekommen.

Im Internet ist nicht wirklich etwas über Bernstein aus Uruguay zu finden.

Die Fotos sind nicht besonders, bei Bedarf versuche ich bessere zu machen...
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Beitrag von Othnielia rex » Samstag 21. Januar 2012, 23:42

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Beitrag von Othnielia rex » Samstag 21. Januar 2012, 23:42

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Beitrag von NobbyF » Sonntag 22. Januar 2012, 00:52

Hallo Michael,

mach doch mal die üblichen Tests,um herauszufinden ob es wirklich
Bernstein ist.

Durch reiben an Wolle lädt sich Bernstein statisch auf und zieht kleine
Papierschnipsel an.


Bernstein brennt.Einfach ein Feuerzeug dran halten um zu sehen,ob es
eine Flamme gibt.


Ich denk aber,dass es was mineralisches ist.Chalcedon oder Opal.

Gruß Norbert
Steine sind stumme Lehrer

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boborit
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Beitrag von boborit » Sonntag 22. Januar 2012, 09:53

Hallo Michael,

zumindest der geschichtete, leicht grünliche Stein erscheint mir doch sehr mineralisch. Eine kleine Chance auf "Amber" besteht bei den anderen Stücken, Norbert schrieb ja schon das Nötige dazu.

Es gibt noch weitere Prüftipps wie: den "Stein" vorsichtig(!!!) gegen einen Schneidezahn klopfen (Harz/Bernstein ist dann eher weich und klingt dumpf). Oder, wenn du den Stein nicht abfackeln möchtest, eine heißgemachte Nadel an den Stein halten (es sollte bei Bernstein dann aromatisch nach etherischen Substanzen riechen).

Auch nass schleifen mit 100er Papier sollte einen feinen weißen Abrieb ergeben und ebenfalls aromatisch riechen, wenn es sich um Bernstein handelt.

Halte uns bitte auf dem Laufenden!
Viele Grüße - Michael

..."Was wiederum bestätigt, dass das im Stein möglich Vorhandene sich optisch eher verbergen, als das scheinbar Sichtbare unmöglich vorhanden sein kann!"

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Beitrag von Othnielia rex » Sonntag 22. Januar 2012, 12:16

Danke für die Tips, ich werde das mal testen!
liebe Grüße, Michael

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Beitrag von Ronald » Dienstag 24. Januar 2012, 18:49

Hallo Michael,
es gibt noch eine Testmethode, die sehr schonend ist. Zumindest funktioniert sie bei baltischen Bernstein. Die Salzwasserprobe.
Gib auf 200 ml 10 leicht gehäufte Teelöffel Salz hinzu. Das Ganze gut verrühren.
Anschließend gib in diese Lösung Deine Stücke hinnein. Wenn sie Schwimmen ist es Bernstein, falls die steine auf den Boden sinken, ist es etwas Anderes.

In den 80zigern war ich oft in Uruguay, aber von Bernstein habe ich dort nichts gehört oder gesehen. Allerdings war der Stand von Punta del Este sehr Übervölkert von Badegästen.
Auch im Naturkundemuseum in Montevideo war davon nichts zu sehen. Aber die wissen vielleicht dennoch mehr. Ein Besuch lohnt sich übrigens. Besonders interessant fand ich das komplette Skelet mit Panzer von einem Riesengürteltier und Trilobiten aus Uruguay. Die Präparate von Vampierfledermäusen waren auch sehr eindrucksvoll. Nur so als Tip am Rande. :wink:

HG
Ronald
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Beitrag von Othnielia rex » Mittwoch 25. Januar 2012, 17:22

Hallo nochmal,
die Stücke schwimmen nicht in Salzwasser und brennen nicht in einer Flamme.
Den "Zahntest" hab ich daher erst gar nicht probiert, sonst glauben die Leute am Ende noch, ich käme aus Molwanîen, dem Land des schadhaften Lächelns... ;-)

Wenn mein Kollege zurück ist (schon wieder verreist...), sage ich ihm, dass seine Schwester mal die Stücke mit den angeblichen Inklusen herzeigen soll...
liebe Grüße, Michael

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Beitrag von boborit » Mittwoch 25. Januar 2012, 17:53

Hallo Michael,

danke für deine Testreihe :wink:

Wäre ja ne Wucht wenn wir hier eine neue Bernsteinfundstelle beschreiben könnten :yes:

Vielleicht kommt ja von den Funden deines Kollegen Schwester noch etwas bei raus.
Viele Grüße - Michael

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Beitrag von Frank » Mittwoch 25. Januar 2012, 19:05

wie ist denn überhaupt das spezifische Gewicht der Stücke? (Gewicht/Volumen)? Auf den Blick sehen alle eher aus wie gerollte Kiesel (Quarze im weiteren Sinne), vieleicht lässt sich mit dem spezifischen Gewicht ne genaue Aussage dazu treffen.
Müsste ca. bei 2,7 g/cm3 liegen, Bernstein ist ja eher bei 1,1 g/cm3, so das sich hier selbst bei ungenauer Messmethode schnell eine Abschätzung treffen lassen kann.
Viele Grüsse, Frank

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Beitrag von Tapir » Mittwoch 25. Januar 2012, 19:08

Mir sieht das alles stark nach Fe-gefaerbten Calcedonen aus.....
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Beitrag von boborit » Mittwoch 25. Januar 2012, 19:43

Hallo Frank@ Ich denke das Gewicht der Stücke wird den mineralischen Ursprung bestätigen. Da können wir uns wohl sicher sein, dass Bernstein als Resultat ausfällt :(

Hallo Tapir@ Mit Calcedon liegts du wohl richtig. Übrigens, eine super Web-Seite die du da verlinkt hast! :top:
Kommen ja tolle Gesteine aus dem hohen Norden!
Viele Grüße - Michael

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Beitrag von Othnielia rex » Mittwoch 25. Januar 2012, 22:16

Ok, ich hab die Dinger mal gewogen und gemessen, das Ergebnis ist logischerweise nur eine Annäherung.
Ich hab hier nur eine Küchenwaage mit einer Genauigkeit von zwei Gramm und das Volumen ist Pi mal Daumen, weil die Steine ja nicht schön rechtwinkelige Salzkristalle sind...

Also:
der grünliche geschichtete hat 14g auf 6,825 cm3 (2,05g/cm3),
der annähernd rechtwinkelige hat 20g auf 11,4 cm3 (1,75g/cm3),
der unförmige, der anscheinend aus zwei verschiedenen Mineralen besteht, hat 18g auf 9 cm3 (2g/cm3)

boborit hat geschrieben: Wäre ja ne Wucht wenn wir hier eine neue Bernsteinfundstelle beschreiben könnten :yes:
Das können wir uns wohl abschminken... :cry:
liebe Grüße, Michael

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Beitrag von Tapir » Mittwoch 25. Januar 2012, 22:22

boborit hat geschrieben:Übrigens, eine super Web-Seite die du da verlinkt hast! :top:
Kommen ja tolle Gesteine aus dem hohen Norden!
Die Seite gehoert einem guten Freud von mir und duerfte eine (die) beste der deutschsprachigen Geologie-Homepages sein.
Zu den Gesteinen aus dem Norden: Der Gesteinsquerschnitt auf 10 qm Geschiebestrand in Nordeutschland duerfte weltweit (!) die groesste natuerlich Akkumulation verschiedenster Gesteinstypen sein. Das ist die Krux und das Gloria eines jeden Geschiebsammlers ;) (und Bernstein gehoert auch dazu...)
Glück auf!

Johannes Kalbe

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Beitrag von Psaronius » Freitag 27. Januar 2012, 20:59

Bloß noch als Nachbemerkung:
Neben dem eigentlichen "echten Benstein" findet man an den Küsten diverses anderes Material, was manchen Bernsteintest besteht.
Rezente Harze, Kopale, Kolophonium,... Habe auch an der Ostseeküste schon etliches entdeckt was nachher doch kein Bernstein war.
Vor der Insel Bornholm verlor übrigens mal ein Frachter einen Teil seiner Kolophoniumladung und sorgte damit für eine "Bernsteinschwemme" an
der Inselküste. Selbst die Mitarbeiter des dortigen Museums waren anfangs überrascht...
Das bloß dazu.
Gruß
Psaronius

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