DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

DER STEINKERN ist die Fossilien-Zeitschrift von Steinkern.de - von Fossiliensammlern für Fossiliensammler. Seit 2021 verlegt der Steinkern Verlag neben der Zeitschrift auch Bücher. Dieses Forum ist für Kritik, Lob und Vorschläge zu den einzelnen Publikationen und den darin enthaltenen Artikeln gedacht.
Weitere Informationen und Bestellung unter https://www.steinkern.de/bestellformula ... nheft.html

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Sönke
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DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Sönke » Freitag 17. Januar 2025, 14:29

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Liebe Leserinnen und Leser der Steinkern-Zeitschrift, liebe Mitwirkende und liebe Forenmitglieder,

am 16.1.2025 wurden die Abonnement-Hefte sowie die Autorenexemplare der Ausgabe Nr. 60 (Heft 1-2025) der Deutschen Post übergeben. Meinen Eltern danke ich auch diesmal wieder für ihre fleißige Mitwirkung beim Verpacken! Die damit verbundene Entlastung war diesmal hilfreicher denn je, da ich mit der Deutschen Post aufgrund grundlegender Umstellungen zum Jahreswechsel 2024/2025 und der Kündigung des alten Vertrags durch die Post sehr sehr viele Formalitäten zu klären hatte, was äußerst schwierig, nervenaufreibend und zeitraubend war. Ich kann die Sendungen nun nicht mehr wie all die Jahre zuvor im benachbarten Briefzentrum Herford selbst einliefern, sondern muss sie kostenpflichtig Abholen und nach Dortmund bringen lassen. Es entstehen durch die gesamte Umstellung jährlich Mehrkosten von rund 600 Euro. Nunja, zwischenzeitlich sah es noch um einiges dramatischer aus, als die Kündigung der Post im Oktober völlig überraschend ins Haus flatterte. Die jetzt gefundene Lösung ist durchaus tragfähig für die Zukunft, wenn die Post dann auch noch die Voraussetzungen schafft, dass es nächstes Mal technisch funktioniert die Einlieferung online voranzukündigen... :| Ich hoffe, die Sendungen kommen letztlich genau so wohlbehalten wie sonst bei Euch an, sodass ihr von dem ganzen Hickhack der letzten Wochen - außer durch diese Schilderung - nichts mitbekommt. :) Das wäre mir am wichtigsten.

Nun, genug gejammert. Also, liebe Leserinnen und Leser, es sind wieder einmal 68 Seiten spannende Unterhaltung und Information an Euch auf dem Weg, auf die ihr euch freuen dürft... :)

Allen, die an der Ausgabe 1-2025 mitgearbeitet haben, danke ich hiermit nochmals herzlich für ihre Beiträge zum Gelingen des Hefts! :) Neben den Autoren sind dies auch wieder einmal die Korrektoren (Fritz Hasenburger und Hermann Simonsen) sowie all jene, die mit Fotos oder Expertise halfen.

Mit dem Autor Manfred Heising sowie den Co-Autorinnen und Co-Autoren Rene Lauer, Matt Cape, Mark Hawkes und Iain Au-Yong sind auch bei diesem Heft wieder neue Mitwirkende vertreten. Es freut mich sehr, dass so viele Fossilienbegeisterte bereit sind, DER STEINKERN auf unterschiedliche Weise inhaltlich zu unterstützen. Auf diese Weise wird es uns auch im nunmehr 18. Jahr der Zeitschriftenreihe wieder gelingen, vier Hefte mit einem spannenden Themenspektrum zu publizieren. :) Im Juli wird es eine Spezialausgabe geben (mehr dazu im Vorwort von Heft 1-2025).

Hier die Themen des aktuellen Hefts im Kurzüberblick:

• Die Krebsgattung Cancrinos aus den Solnhofener Plattenkalken (Oberjura)

• Ein zerfallener Ichthyosaurier aus dem Toarcium-Bonebed von Buttenheim

• Entstehung einer Fossilienvitrine – von der Vision zum Ergebnis

• Neue Insektenart aus dem Oberkarbon des Piesbergs bei Osnabrück

Paracoroniceras aus Lyme Regis (England)


Über diese Themen hinaus enthält Heft 60 sechs Kurzberichte.


Hier geht es zum Bestellformular:

https://www.steinkern.de/bestellformula ... nheft.html


Dieser Forenbeitrag ist neben der Information über die Neuerscheinung wie immer auch dazu gedacht, über die Inhalte des Hefts ins Gespräch zu kommen, Lob und/oder Kritik zu äußern, den Mitwirkenden oder dem Herausgeber Fragen zu stellen usw. :) Wir freuen uns über Feedback!

Viel Spaß beim Lesen des Hefts 60 wünscht Euch
Sönke

P. S.: Wenn jemand eigene Themenideen für die Steinkernhefte hat, zögert nicht, mir eine private Nachricht oder E-Mail zu senden. :) Das gilt ausdrücklich auch für Ideen zu kleinen Berichten. Wie ihr im Heft seht, habe ich diesmal alle sechs enthaltenen Kurzberichte selbst verfasst. Mir gehen zwar die Themen nicht aus, aber es würde mich dennoch freuen, wenn diese schöne Plattform auch von Euch genutzt würde. Schickt mir gern jederzeit eine PN mit Eurer Artikelidee. :) Ich unterstütze Euch gerne bei der Umsetzung. :top:

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Stephan
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Stephan » Freitag 17. Januar 2025, 19:26

Hallo Sönke,

danke für die Zustellung ;) , ich denke gerne an unsere, schöne Eifelexkursion im Herbst 2013 zurück!
Hat sich viel getan seit dem, nicht immer zum Guten, aber noch geht was inne Eifel, wenn man viel liest, gute Kontakte/Freunde hat und oft unterwegs ist ;) .
Ein gelungenes Heft, trotz der vielen, frei zugänglichen Themen und Artikel hier auf Steinkern immer noch besonders. Es scheint mir, du hast den Spagat zwischen kostenlosen Austausch im Forum und Printmedium zum Erwerb perfektioniert :top: .

Viele Grüße und weiter so!
Stephan.
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danylo
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von danylo » Sonntag 19. Januar 2025, 11:55

Wieder ein gelungenes Heft, gefüllt mit Höhepunkten!

Am meisten hat mich Balous Arbeitssieg mit dem riesigen Ichthyosaurier beeindruckt, hier waren wirklich "Bären-Kräfte" am Werk - nicht nur bei der bis zu 4 m tiefen Grabung, sondern auch bei Präparation und Präsentation, wirklich ein Krimi beim Lesen:
So was tut man sich in einem normalen Sammler-Leben sicher nur einmal an! Und hat zuhause eine Erinnerung für die Lebenszeit.
Die seltenen Bärenkrebse, das neu beschriebene Piesberg-Insekt, Sönkes Funde aus dem Devon und diverse aus dem englischen Unterjura -
einfach alles:
Herzlichen Dank an Sönke und alle Mit-Autoren!
...reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat!

Liebe Grüße, Danylo

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Polli
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Polli » Sonntag 19. Januar 2025, 19:18

Hallo an alle Steinkerne, hallo Sönke,

...natürlich wieder ein gelungenes Heft...bei aller Euphorie darüber möchte ich aber trotzdem einen (leisen) Kritikpunkt äußern. "Geärgert" hat mich der Beitrag: Beobachtungen an der Krebsgattung Cancrinos aus den Solnhofener Plattenkalken...(allein der Titel: Beobachtungen an ..geht eigentlich gar nicht...0 Aussagewert...was kann man denn da beobachten??)
Der Beitrag ist etwas für absolute Solnhofenfreaks, sehr speziell und nur für einen kleinen Leserkreis wirklich sehr spannend...für mich z.B. nicht. Dafür nimmt er aber 17 Seiten von 62 Textseiten insgesamt ein. Für mich ist das ein Unverhältnis gegenüber den für fast alle Leser spannenden und wohl auch erwünschten Beiträgen: Reportagen, Fundortberichte, Erfahrungsberichte, Sammler/-lungsportraits...selbst die gelungene Vitrinenstory geht in diese Richtung.
Als langjähriger Fachredakteur weiß ich, wovon ich spreche...bei uns wäre der Krebsbeitrag ein typischer Lückenfüller oder einer für die Sauregurkenzeit im Sommer...ein typischer Wissenschaftler eben. Ich hätte den bei Überlänge lieber in 2-3 Teilen gebracht, eben um spannendere Beiträge zu bevorzugen. Um dem Aufschrei der Solnhofenfraktion vorzubeugen: Auch die wissenschaftlichen Beiträge haben ihre Berechtigung im Steinkern. Aber auf knapp einem Drittel des Gesamtumfanges? Zumal der Beitrag nur einen überschaubaren Aussagewert hat, den ich mit einem Satz beschreiben würde: Trotz variablem Auftreten gibt es nur eine Art von Cancrinos im Solnhofen-Revier...Es sind sehr viele Fotoseiten (11 von 17...), die Fotos sind durchweg gut, aber auch hier besteht ein Ungleichgewicht. Es ist fast ein Bildbeitrag mit vergleichenden BUs. Gab es wirklich keine Alternativbeiträge? Zwei bis vier wären möglich gewesen. Es wäre sehr schade, wenn der Steinkern eine ähnliche Entwicklung nehmen würde wie die Zeitschrift "Fossilien" vom Goldschneck-Verlag, die zum Schluss immer mehr Allgemeinbeiträge über geologische Themen und Unwichtiges über Gott und die Welt veröffentlichte...komplett an der Kernzielgruppe vorbei (siehe Titel)...habe sie Ende 22 abbestellt...

Hier noch ein Hinweis (eine Frage) an Sönke: Hast Du mal eine detailierte Leseranalyse durchgeführte über die Lesegewohnheiten der Steinkern-Abonnenten? Das lohnt sich bestimmt. Hier im Forum ist doch genau der richtige Ort dafür...

Ich bitte meine konstruktiv gemeinte "Kritik" nicht falsch zu verstehen...ich stehe zu 100% hinter dem Steinkern und das wird sich auch so leicht nicht ändern...
Viele Grüße
Polli

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Stephan
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Stephan » Sonntag 19. Januar 2025, 19:34

Hallo Polli,

ich habe seinerzeit mein Abbo bei Fossilien gekündigt weil ein Großteil der Beiträge Urlaubsreisen des Autors in Karlsbad, Vulkaninseln usw. behandelte. Ich kann mit dem platten, süddeutschen Kalk rein gar nichts anfangen, aber ist das nicht eine Kritik auf sehr hohen Niveau, dafür das es im Steinkern-Heft ausschließlich um Fossilien geht?

Viele Grüße,
Stephan
Zuletzt geändert von Stephan am Montag 20. Januar 2025, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Bernhard Jochheim » Sonntag 19. Januar 2025, 21:00

Hi zusammen,
da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich man das empfinden kann.
Ich fand den Krebs jetzt mal so richtig interessant, wäre mir gar nicht aufgefallen, dass das so viele Seiten waren. Die Vielfalt macht es und ich fand das Heft von Anfang bis Ende spannend und lesenswert.
Viele Grüße
Bernhard

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von stefan78 » Sonntag 19. Januar 2025, 21:44

Polli hat geschrieben:
Sonntag 19. Januar 2025, 19:18
erwünschten Beiträgen: Reportagen, Fundortberichte, Erfahrungsberichte, Sammler/-lungsportraits...selbst die gelungene Vitrinenstory geht in diese Richtung.
Hallo Polli und Steinkern-Leser,

ich denke, diese Auflistung der Palette möglicher Themen bringt die Vielfalt des Steinkern-Heftes sehr gut auf den Punkt; immerhin entsteht hier neben Forum und Homepage vier Mal im Jahr ein Druckwerk, das sich ausschließlich Fossilien widmet. Meines Erachtens gelingt Sönke hier immer wieder eine gute Gewichtung in der Zusammenstellung der Berichte. Dabei möchte ich persönlich auch die eher wissenschaftlich ausgelegten Berichte nicht missen, denn gerade diese zeigen, zu welcher Detailtiefe der Betrachtung auch Hobbysammler bei längjähriger Beschäftigung mit ihrem Sammelgebiet fähig sein können, die weit über das Zusammentragen von Fundstücken hinausgeht. Dies kann auch Ansporn sein.

An sich kann Sönke aber natürlich nur zwischen Beiträgen wählen, die ihm zugesandt werden, sofern er sie nicht selbst schreibt. Die Vielfalt lebt also auch vom aktiven Mitmachen. Ich weiß nicht, ob Du, Polli, schon einmal einen Beitrag eingereicht hast, aber vielleicht möchtest Du Dich auch in Zukunft an der Heftgestaltung beteiligen?

Grüße
Stefan

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Polli
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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Polli » Sonntag 19. Januar 2025, 22:46

Hallo Stephan, Bernhard, Stefan78 und an alle Steinkerne,

schön, dass das Steinkern-Heft so vielfältig ist und möglichst viele Themenbereiche abdeckt. Aber fest steht auch, dass es Beiträge gibt, die die breite Masse der Leserschaft anspricht. Die vor der Leserschaft am meisten geschätzt werden. Das sind genau die von mir genannten. Eine differenzierte Leserumfrage würde das klar zum Ausdruck bringen. Wir mache das im Verlag alle fünf bis zehn Jahre so. Die "besten" Beiträge sollen auch mit Priorität den dafür erforderlichen Platz im Heft bekommen. Dahinter müssen die Füller zurückstehen. Papier kann eben nur einmal bedruckt werden, das ist eine Binsenwahrheit. Wie meine "Kritik" (eigentlich ein Verbesserungsvorschlag) zu verstehen ist, habe ich klar geäußert.

Bisher hat sich auch der Verleger (=Sönke) noch nicht zum Thema geäußert. Ich bin gespannt auf sein Statement.

@Stefan78: Ich habe schon in der zitierten Zeitschrift "Fossilien" veröffentlicht und werde das auch in Steinkern tun. Ich bin erst sein Oktober im Forum aktiv, weil ich mir zeitliche Freiräume von meinem zeitintensiven Hauptberuf schaffen konnte. Das sind die notwendigen Voraussetzungen für eine Autorenschaft im Steinkern. Ein möglicher Beitrag entsteht gerade aus dem Forumsbeitrag "Kapitale Beute..." (Unterer Jura)...mal sehen, wie die Wissenschaft in diesem Fall agiert. Weitere Themen sind parat, es wird u.a. um den Limfjord gehen (eine Fortsetzung/Ergänzung der schönen Beiträge von Furfossil...). Bei der Gelegenheit...Du hast doch bestimmt schon im Steinkernheft veröffentlicht....?
Viele Grüße
Polli

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Tapir » Sonntag 19. Januar 2025, 22:55

Polli hat geschrieben:
Sonntag 19. Januar 2025, 19:18
"Geärgert" hat mich der Beitrag: Beobachtungen an der Krebsgattung Cancrinos aus den Solnhofener Plattenkalken...(allein der Titel: Beobachtungen an ..geht eigentlich gar nicht...0 Aussagewert...was kann man denn da beobachten??)
Der Beitrag ist etwas für absolute Solnhofenfreaks, sehr speziell und nur für einen kleinen Leserkreis wirklich sehr spannend...für mich z.B. nicht. Dafür nimmt er aber 17 Seiten von 62 Textseiten insgesamt ein. Für mich ist das ein Unverhältnis gegenüber den für fast alle Leser spannenden und wohl auch erwünschten Beiträgen
Als jemand, der nicht in den Platten Kalken sammelt, bzw. kein "Solnhofenfreak" ist: Ich finde den Beitrag großartig & spannend und das "Unverhältnis" mehr als gerechtfertigt. Die anderen Beiträge übrigens auch. Dank an Sönke für die wieder mal gelungene Auswahl der Beiträge.
Glück auf!

Johannes Kalbe

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"Nächst den medizinischen Disziplinen ist wohl die Geologie diejenige Naturwissenschaft, welche am meisten mit dem praktischen Leben in Berührung tritt und für dasselbe von Bedeutung ist." (Franz Eugen Geinitz, 1904)

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Triassammler » Sonntag 19. Januar 2025, 23:51

Hallo!

An diesem Punkt möchte ich feststellen, dass ich es unpassend finde, wenn von Forenmitgliedern ohne weitere Recherche das Engagement von Redakteuren für Steinkern in Frage gestellt wird oder nur an deren Publikationsliste gemessen wird. Es ist erfreulich, wenn Forenmitglieder hoch motiviert sind und beabsichtigen, sich zukünftig mit Veröffentlichungen am Steinkern-Heft zu beteiligen. Ich freue mich darauf und werde es erfreut zur Kenntnis nehmen, wenn es dann stattfindet.

An welcher Art von Zeitschrift du beteiligt bist, Polli, weiß ich nicht. Sie scheint nach marktwirtschaftlichen Prinzipien mit Werkzeugen zur Ertragsmaximierung erstellt zu werden. Daran ist per se nichts Schlechtes. Steinkern funktioniert seit vielen Jahren und sehr erfolgreich ein klein wenig anders. Eine entsprechend große und interessenmäßig sehr breit aufgestellte Leserschaft belegt dies. Das Heft wird liebevoll layoutet, genießt ein ausgezeichnetes Lektorat (bei vielen Zeitschriften, mittlerweile auch renommierten Fachzeitschriften, bekomme ich Fußnagelausfall von den vielen Rechtschreib- und Satzbaufehlern) und zeichnet sich durch inhaltliche und stilistische Vielfalt aus. Die Auswahl des Papiers und die Druckqualität machen es in diesem Preissegment auch zu einem optisch-haptischen Wohlfühlstück.

Gerade Themen, mit denen ich mich sonst gar nicht aus eigenem Antrieb beschäftigen würde, werden mir vom Steinkern-Heft (und der gesamten Webseite samt Forum und Berichten!) niederschwellig zur Kenntnisnahme angeboten. Selbst Artikel "Zur Kenntnis von XY" oder "Beobachtungen an ABC" bescheren mir mitunter neue Einsichten in bekannt geglaubte Themen oder bestätigen bereits vorhandenes Wissen. Und wenn dann in einem Heft mal doch ein Artikel nicht mein Interesse findet, oder - was äußerst selten vorkommt - ein komplettes Heft nichts für mich ist, dann ist das auch nicht schlimm. Ich muss den Artikel ja nicht lesen.

Ich bin nicht der Meinung, dass das Steinkern-Heft mit algorithmischen Methoden auf eine möglichst hohe Massentauglichkeit getrimmt werden muss. Damit liefert man sich einseitig dem Diktat des Marktes aus. Und wenn eines klar ist, dann, dass Fossiliensammler keine homogene Masse mit Einheitsgeschmack sind. Am Ende käme so etwas wie GEO oder National Geographic dabei heraus, die mittlerweile jeden im Zeitschriftenkiosk auf niedrigem Niveau ansprechen, aber kaum krisenfeste, "tiefeninteressierte" Abonnenten binden können. Beide Zeitschriften haben wegen ihrer flachen, sich dem Massengeschmack anbiedernden Art mich als Abonnenten verloren. Und wenn ich überzeugter Abonnent von etwas bin, verzichte ich in finanziell unsicheren Zeiten eher mal auf einen Schnitzeltag, statt das Abo zu kündigen. Ich denke, so geht es einigen.

Vielleich hat der Verleger auch ein Interesse daran, sich von dir beraten zu lassen? Das solltet ihr dann auf direkter Ebene im persönlichen Kontakt klären. Als Leser der gesamten Leserschaft und auch den Autoren des Hefts öffentlich vorzuhalten, dass das Projekt suboptimal gemanagt wird, hat nach meinem Verständnis zurecht Irritationen ausgelöst.

Polli, deine bisher gezeigten Funde haben mich sehr beeindruckt, und ich mag auch die Art, wie du sie detailliert vorstellst und dir viele Gedanken dazu machst. Ich fände es schön, weiter Beiträge von dir im Forum lesen zu können und zu gegebener Zeit auch welche im Steinkern-Heft. Oder als Homepage-Bericht, wie es beliebt und in der Form am besten passt.

Grüße,
Rainer
Wir müssen wissen, wir werden wissen!
-- David Hilbert

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von fossihagen » Montag 20. Januar 2025, 00:18

Ich habe das neue Heft eben erst gelesen und bin wieder gut betreut worden.
Steffens grandiose Platte habe ich auf seinen Handybildern schon bewundert und stellt eine unglaubliche körperliche und mentale Leistung dar!
Zum Thema Wichtung der Inhalte kann ich nur auf die Freiheit des Redakteurs verweisen und zu Initiative raten, selber etwas beizutragen. Ich finde das sehr aufwendig und stellt mich vor große Herausforderungen. Deshalb honoriere ich die Beiträge aller, auch wenn die Themen mich gelegentlich nicht so sehr tangieren.
Danke für das schöne Heft.
60 ist auch ein Jubiläum- oder 😏

Grüße
H

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Sönke » Montag 20. Januar 2025, 13:43

Hallo zusammen,

zunächst möchte ich Euch allen für die Diskussionsbeiträge danken. :) Die Einladung Feedback zu äußern, umschließt ausdrücklich auch kritische Stellungnahmen! :top: Wenn durch diese eine Diskussion in Gang kommt, wird dadurch etwas erreicht, das durch reines Lob nicht erreicht werden kann, eine interessante Debatte.

Zu dem konkret angesprochenen Artikel möchte ich sagen: Ich stehe voll und ganz hinter diesem Artikel sowie auch hinter jedem anderen Artikel, den ich in der Zeitschrift veröffentliche. Da passt sozusagen kein Blatt Papier zwischen den/die Autoren und mich. :) Ich habe mich - obwohl mir mehr als eine ganze Zeitschrift voller längerer Artikel im Rohbau vorliegt - hier bewusst für eine Platzierung dieses Artikels entschieden. Dem liegt, wie bei allen Artikeln (besonders den längeren Artikeln, in dem Punkt gebe ich Polli Recht: bei Papier spielt die Länge eine Rolle, bei Homepageberichten z. B. weniger - weswegen man vor dem Verfassen von Berichten am besten mit mir Absprachen trifft, um den Bericht gleich für die angestrebte Plattform der Publikation zu optimieren) ein gewisser Abwägungsprozess zugrunde. Steinkern.de hat bekanntlich - und das ist ein Riesenvorteil gegenüber anderen Zeitschriften - eine Vielzahl Veröffentlichungsmöglichkeiten: Zeitschrift, Homepage, Galerie, Forum, Social Media. D.h., ich muss mir angebotene Artikel fast nie ablehnen, sondern kann mit dem Verfasser die richtige Plattform für den jeweiligen Bericht besprechen. Mögliche Frustrationen werden so vermieden.
Der Plattenkalk-Artikel präsentiert - in dieser Zusammenschau (meines Wissens) einmalig - Material der seltenen Krebsgattung Cancrinos. Anders als hier im Forum wiedergegeben, wird nicht nur eine gewisse Variationsbreite angezeigt, sondern im Prinzip einer wissenschaftlichen Bearbeitung (mit einer abgrenzbaren neuen Form) der Boden bereitet. Den Aspekt der Verschränkung von Hobby-Paläontologie und professioneller Paläontologie finde ich wichtig (Stichwort Citizen Science). Es wäre nicht das erste Mal, dass Autorenteams um Udo es schaffen würden, mit ihren auf einer umfassenden Kenntnis der gesamten Tierwelt des Plattenkalks anhand der Kenntnis vieler, vieler Stücke aus öffentlichen und privaten Sammlungen fußenden genauen Beobachtungen an bestimmten Tiergruppen bzw. Taxa, im Nachgang wissenschaftliche Bearbeitungen auf den Plan zu rufen. Meiner Meinung nach hat Udo eine geniale Beobachtungsgabe. Eine zitierfähige Print-Publikation ist zur Grundsteinlegung hilfreich, was ich mit der Aufnahme des Artikels unterstützen wollte. Ein weiteres Argument für die Aufnahme des Artikels war, dass der Solnhofener Plattenkalk durchaus eine große Fangemeinde hat und dass die Viecher schon echt spannend sind und auch optisch nicht uninteressant aussehen (klar, rein optisch hätte es einem Großteil der Leserschaft wohl genügt, die Top5 der Cancrinos zu sehen). Die Länge des Artikels findet ihre Begründung darin, dass für die Untersuchung und den Vergleich alles verfügbare Material abgebildet werden musste. So wie der Artikel angelegt war, habe ich hier keine Redundanz und kein Kürzungspotenzial erkannt. Ich sage aber ehrlich: wäre z. B. die doppelte Menge Abbildungen vorhanden gewesen, hätte man es anders lösen müssen, z. B. durch Auslagerung von Teilen der Illustration auf die Website. Aber auch solche Trennungen nehme ich nur recht ungern vor, weil es für die Leser irgendwie unpraktisch ist. Man möchte am liebsten doch alles zum Beitrag gehörige in einem Medium gebündelt vorfinden. Ausnahmen wären vielleicht bei anderen Themen attraktiv für bewegte Bilder (Video von der Fundsituation oder Präparation per QR-Code? o.ä.).

Es ist mir vollkommen klar, dass ich die Steinkern-Hefte nicht hauptsächlich mit solchen eher wissenschaftlich orientierten Berichten füllen kann, sondern diese nur ein (wertvoller!) Teil einer gesunden thematischen Mischung sein können. Wenn möglich, bevorzuge ich aus unterschiedlichen Gründen eigentlich auch etwas kürzere Berichte, z. B. um innerhalb der Ausgaben ein gerüttelt Maß an thematischer Vielfalt gewährleisten zu können. Längere Artikel brauchen aus Platzgründen mitunter auch länger zur Platzierung (hier war es geschätzt 1 Jahr).
Erfahrungsgemäß ergibt es sich mehrmals jährlich, dass Themen (im kleinen DIN A5-Format) dann doch etwas mehr Platz zur Darstellung benötigen, als man anfangs denkt, wenn erste Abreden mit dem Autor getroffen werden. Mehrteiler haben zwar den Reiz, es platzmäßig etwas zu entzerren, aber es ist dann wiederum auseinandergerissen, da eine Platzierung z. B. in zwei aufeinanderfolgenden Heften auch kein "Mehr an Themenvielfalt" ermöglicht, sondern dann zwei Hefte ein gewisses Gepräge erhalten. Deswegen neige ich dazu, auch einige Male im Jahr dann doch einen Bericht von 15-20 Seiten aufzunehmen. Gleichzeitig versuche ich, wie auch bei dieser Ausgabe, bei den verbleibenden Artikeln eine möglichst hohe Vielfalt unterzubringen, um das möglichst gut auszugleichen. Die Ichthyosaurier-Bergung und Präparation (auch recht lang), bildet im vorliegenden Heft aus meiner Sicht inhaltlich (leicht lesbare, grandiose Story) ein gutes Gegengewicht zu der Cancrinos-Studie, flankiert von den diversen kürzeren Berichten.

68 Seiten reichen für eine komplett ausgewogene Mischung nicht immer aus, besonders wenn einige größere Artikel vorhanden sind. Ich würde daher bezüglich des Themenmixes zu einer Betrachtung des gesamten Abo-Jahrgangs raten, bzw. vielleicht sogar noch längerer Zeiträume. Eine gewisse Toleranz ist da einfach nötig. ;)
Du, Polli, hast ja auch deutlich gemacht, dass Du im Prinzip zufrieden mit dem Themenmix bist. Ich denke, dass es immer einzelne Berichte geben wird, die einen mehr ansprechen und andere, die einen weniger ansprechen. So lange der Gesamtmix aufs Jahr bezogen stimmt, ist alles gut. Was für den einen besonders interessant war, ist für den nächsten besonders langweilig. Das hängt ja auch von den Schwerpunkten ab. Mir ist z. B. ganz klar, dass ich mit dem Steinkern-Abonnement vor allem Sammler erreichen kann, die sich (mehr oder weniger) für die gesamte Erdgeschichte interessieren. Es gibt auch ziemlich viele, die einfach nur ihr eigenes Sammelgebiet interessiert - die werden die Hefte dann wahrscheinlich auch nie abonnieren, egal wie die Themenzusammensetzung ist. Trotzdem kann es sein, dass genau so jemand, irgendwann mal Autor eines ganzen Sonderhefts wird, ohne die Reihe abonniert zu haben. Oder er kauft zumindest mal eine einzelne Ausgabe, wenn etwas dabei ist, dass das eigene Fachgebiet betrifft.

Zu meinen Auswahlkriterien will ich jetzt nicht öffentlich theoretisieren: Man kann im Zeitraum von 2008 - Januar 2025 gucken, was de facto veröffentlicht wurde: https://www.steinkern.de/alle-ausgaben.html . Natürlich spielt bei der Themenauswahl auch die von Stefan (für seine Zeitschriftenberichte bitte "Stefan Wagner" in die Heftsuche eingeben: https://www.steinkern.de/suchfunktion.html , diverses Weiteres gibt´s auf der Homepage von Stefan zu lesen, der einer derjenigen ist, die durch kontinuierliches Engagement Steinkern.de seit näherungsweise 2 Jahrzehnten interessant gestalten) angesprochene Verfügbarkeit eine Rolle. Es gibt bei mir und den Lesern allemöglichen Wunschthemen, zu denen entweder bisher der Autor fehlt oder die aufgrund der Sensibilität von Fundorten zurückgestellt werden müssen bzw. nur häppchenweise mit Einzelfunden und subtil am Rande erwähnte Fundortinfo präsentabel sind. Es bedarf mitunter ziemlich viel Fingerspitzengefühl, gerade bei Fundortpublikationen.

Durch die Nachfrage nach einzelnen Heften und Artikeln ist mir ziemlich klar, welche Themen prinzipiell besonders nachgefragt sind. Gleichzeitig ist der Wunsch nach einem "Sonderheft zum Thema XY" schnell geäußert... was es aber bedeutet ein solches auch wirklich zu erstellen, weiß nur, wer schonmal etwas Vergleichbares selbst realisiert hat. Die Mitwirkenden machen zudem alles ehrenamtlich.

Was ich Euch versprechen kann: ich werde alles dafür tun, die bisherige Qualität der Reihe weiter aufrecht zu erhalten in den nächsten Jahren. :top: Natürlich geht das nur mit Eurer Mitarbeit! :)

Ganz ausdrücklich würde ich mich auch freuen, künftig auch mit Dir zusammenzuarbeiten, Polli. Was Du im Forum gezeigt hast, ist ja wirklich vielversprechend. Am besten gebrauchen könnte ich kurzfristig kürzere Berichte von wenigen Seiten Umfang, idealiter sogar nur 1-2 Seiten. Da könnte ich das eine oder andere sogar noch dieses Jahr publizieren. ;) Es ist eine Kunst Themen so weit herunterzubrechen, da es voraussetzt nicht sein komplettes Wissen über ein Fossil auszubreiten, sondern eher das zu schreiben, was man für die Leser als am wichtigsten empfindet.

Also, auf gute Zusammenarbeit! :)

Schöne Grüße und Danke an alle für ihre Debattenbeiträge,
Sönke

P.S.: Ich habe z. B. in unserer Facebookgruppe mal eine Umfrage gemacht, welche Fossilgruppen am liebsten gesammelt werden usw. - so etwas gibt auch Aufschluss über Hauptinteressen. Ich darf in dem Kontext verraten, dass die Sonderhefte "Ammoniten" und "Haie" zuletzt z. B. sehr gut ankamen. :top: Natürlich gibt´s aber auch Leser, die nicht jedes Jahr ein Ammoniten-Spezial haben möchten... die Vielfalt macht´s! Ein Cancrinos-Spezial ist nicht geplant, aber ich fand´s toll, dass diese Tiere jetzt ihre Plattform hatten und es wäre super, wenn es in der wissenschaftlichen Paläontologie den erhofften Widerhall fände. ;)

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von danylo » Montag 20. Januar 2025, 14:10

Lieber Sönke, liebe alle (ausnahmslos):

Ich möchte zu alledem nur ein Kleines hinzufügen:
Für den spottbilligen Preis für die Hefte wäre ich schon froh, wenn mich nur ein oder zwei Beiträge vom Sessel reißen - umso schöner, wenn es meist viel mehr sind.
Auch ich lese nicht immer alles Zeile für Zeile durch, aber ich empfinde auch vieles, was nicht meinem Hauptinteresse "Juraammoniten" entspricht, als lehrreich und Horizont-erweiternd.

Wäre dieser Aspekt damit vielleicht konstruktiv fertig diskutiert...?
...reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat!

Liebe Grüße, Danylo

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Polli » Montag 20. Januar 2025, 17:35

Hallo an alle Steinkerne, hallo Sönke,

da ich die Diskussion angestoßen habe, nehme ich mir die Freiheit zu einem (möglicherweise) letzten Wort...vielen Dank für Dein ausführliches Statement, lieber Sönke...mir sind alle mit Publikationen verbundene Probleme und Problemchen nur allzu gut aus meiner täglichen Praxis als verantwortlicher Redakteur bekannt...ich begleite Deine (erfolgreichen!) Aktivitäten und Dein Engagement mit großem Wohlwollen, aber auch durch meine berufsbedingte Vorgeschichte aus einen etwas anderen Blickwinkel als die vielen Forumsteilnehmer und Steinkernleser. Je näher Du am Leser und seinen Lesebedürfnissen bist, umso besser ist der Steinkern. Aber das ist Dir natürlich sehr bewusst. Mit der von Dir genannten Präsenzkombination (online/Druck) hast Du ideale Voraussetzungen dafür geschaffen. Ich werde mich dabei künftig auch aktiv beim Printobjekt einbringen. Alles weitere dazu von mir per PN.
Viele Grüße
Polli

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Re: DER STEINKERN - Heft 60 (1-2025)

Beitrag von Triassammler » Samstag 8. Februar 2025, 23:54

Hallo!

Ich bin mittlerweile mit der Lektüre des aktuellen Hefts durch und möchte die Möglichkeit nutzen, mich bei allen Autoren und beim Herausgeber zu bedanken. In der gebotenen Themenvielfalt war auch wieder etwas für mich dabei, und es gab allenthalben schöne Fossilien zu sehen.

Sehr interessant fand ich Sönkes "Neuinterpretation eines Fossilhorizontes in der Spinatum-Zone des Pliensbachiums (Unterjura) von Bielefeld-Jöllenbeck (Herforder Liasmulde)", weil ich auch schon Beobachtungsfehlern und Fehlinterpretationen aufgesessen bin, und das sogar bevorzugt in Aufschlüssen, die ich seit Jahren in- und auswendig zu kennen glaubte. Umso größer dann das Erstaunen, wenn ein Fossilfund oder eine Veränderung in der Topografie des Aufschlusses das gewohnte und liebgewonnene Bild plötzlich erschütteren. Man muss immer mit wachen Augen durch die Aufschlüsse gehen und darf nichts als endgültig ansehen.

Sehr beeindruckt hat mich Balous Schilderung seines Ichthysaurier-Mammutprojekts ("Ein zerfallener Ichthyosaurier aus dem Toarcium-Bonebed von Buttenheim"). Das Ergebnis finde ich optisch rundum gelungen und sehr gut präsentiert. Für Sammlungen in kleineren Räumen wäre das nicht machbar, hier ist ja aber wohl tatsächlich eine öffentliche Präsentation zumindest angedacht. Das wird sicherlich ein Blickfang.
Da das Handling der Platte aufgrund von Abmessungen und Gewicht als ziemlich umständlich beschrieben wurde, kam bei mir die Frage auf, ob es leichtere Alternativen gegeben hätte, und wenn ja, was diese letztlich disqualifiziert hat? Zum Beispiel Leichtbeton/Leichtestrich oder Faserbeton (geringere Materialdicke durch erhöhte Belastbarkeit)? Oder eine rückseitige Armierung durch ein Stahlgerüst oder Karbonfasern, das die Kräfte aufnimmt und erlaubt, dass die umgebende Platte nur noch dekorativen Charakter hat und (nahezu) beliebig dünn gegossen werden kann?

Die "Beobachtungen an der Krebsgattung Cancrinos aus den Solnhofener Plattenkalken (Oberjura)" von Resch, Frattigiani, Lauer & Lauer fand ebenfalls mein Interesse, sieht das Tierchen doch wirklich bizarr aus, und die Abbildungen und Beschreibungen der Exemplare haben mir rein über die Betrachtung der Gattung an sich hinaus vermittelt, wie unterschiedlich die Überlieferungszustände in den Plattenkalken sein können. Wie sich das wiederum auf die Taxonomie auswirkt, konnte der Artikel deutlich herausarbeiten. Auch wenn ich kein Plattenkalk-Sammler bin, so hatte ich an den Bildern meine Freude und der Inhalt war lehrreich. Besonders das Zusammentragen und Veröffentlichen von bisher unpubliziertem Material ist ein Verdienst der Autoren. Durch die Veröffentlichung in Der Steinkern ist der Artikel zitierfähig und damit umso besser als - wie von den Autoren angeregt - "Anstoß" für eine tiefergehende wissenschaftliche Untersuchung der Gattung geeignet. Auf der anderen Seite ist dies eine Auszeichnung für Der Steinkern, dem die Autoren - allesamt Plattenkalk-Experten - zutrauen, eine Leserschaft zu erreichen, die in der Lage ist, ihre Arbeit angemessen zu rezipieren.

Auch allen anderen Autoren des Steinkern-Heftes möchte ich an dieser Stelle danken, auch wenn ich nicht zu jedem Artikel differenziert etwas zu kommentieren habe. Und eigentlich müsste ich bei jedem Heft anschließend so einen Dank an alle Autoren schreiben. Allein, oft ist man dann doch zu faul, hat gerade keine Zeit, vergisst es, bis das nächste Heft erscheint, undsoweiter... Das bedeutet aber nicht, dass die Artikel keine Wertschätzung erfahren. Noch einmal danke, und bitte weiter so!

Grüße,
Rainer
Wir müssen wissen, wir werden wissen!
-- David Hilbert

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