Mittleres und oberes Toarcium südfranzösischen Grand Causses

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Moderator: Sönke

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Thomas_
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Mittleres und oberes Toarcium südfranzösischen Grand Causses

Beitrag von Thomas_ » Sonntag 9. Juli 2006, 16:38

http://www.steinkern.de/fundorte/frankr ... usses.html

Hallo Sönke!

Toller Bericht! Bei den ganzen Abbildungen möchte man ja gleich losfahren. In Le Clapier steht übrigens ein Schild das professionelles Sammeln verbietet, aber das soll uns auch nur recht sein.

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Sönke
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Beitrag von Sönke » Sonntag 9. Juli 2006, 19:23

Hallo Thomas!

Danke für das Lob! :oops:

Das der Sommer nicht unbedingt die ratsamste Jahreszeit zum Sammeln in den Causses ist, habe ich vergessen zu erwähnen - aber es steht ja oft genug drin, das Regenfälle bzw. Niederschlag wichtig sind (wenn man eine geschlossene Schneedecke vorfindet kann das natürlich auch von negativer Wichtigkeit sein :roll: ).... daher, nicht sofort hinfahren, sondern bis zur nächsten Schneeschmelze warten und absahnen! 8)

Ich habe den Satz minimal abgewandelt, so dass die kommerziellen Sammler von der "uneingeschränkten" Sammelgenehmigung ausgenommen sind.
Uneingeschränkt heißt natürlich nicht, dass man graben darf. Dies geht nur nach Absprache mit dem Grundstückseigentümer, wenn überhaupt. :wink:

Viele Grüße
Sönke

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amaltheus
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Wann in die Causses ?

Beitrag von amaltheus » Montag 10. Juli 2006, 10:51

Ich war vor einigen Jahren Ende Oktober - Anfang November in der
Causses. Weil es täglich mind. 1-2 mal geregnet hatte, konnte
man - trotz vorangegangenem Sommer mit sicherlich
vielen Sammlerhorden - wunderbar finden.
Jedoch weiss ich nicht ob das Wetter im Herbst dort immer so ist.

Ein weiterer Vorteil war .... es war praktisch niemand mehr unterwegs ... somit waren Unterkünfte kein Problem.

Und die rot-gelb gefärbten Wälder waren wunderbar anzusehen !
Schon alleine deshalb hatte sich die Tour rentiert.

Einziger Nachteil ... die Jäger mit ihren Hundemeuten ... die überall
zugange waren und einem richtig Angst machen konnten mit dem Herumgeballere.

Im zeitigen Frühjahr hat man evtl. das Problem dass stellenweis noch Schnee liegt. Im Herbst dagegen nicht.

Deshalb kann ich einen Herbst-Tripp nach Südfrankreich nur empfehlen.

Gruss Thomas
Sönke hat geschrieben:Hallo Thomas!

Danke für das Lob! :oops:

Das der Sommer nicht unbedingt die ratsamste Jahreszeit zum Sammeln in den Causses ist, habe ich vergessen zu erwähnen - aber es steht ja oft genug drin, das Regenfälle bzw. Niederschlag wichtig sind (wenn man eine geschlossene Schneedecke vorfindet kann das natürlich auch von negativer Wichtigkeit sein :roll: ).... daher, nicht sofort hinfahren, sondern bis zur nächsten Schneeschmelze warten und absahnen! 8)

Ich habe den Satz minimal abgewandelt, so dass die kommerziellen Sammler von der "uneingeschränkten" Sammelgenehmigung ausgenommen sind.
Uneingeschränkt heißt natürlich nicht, dass man graben darf. Dies geht nur nach Absprache mit dem Grundstückseigentümer, wenn überhaupt. :wink:

Viele Grüße
Sönke

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Beitrag von Sönke » Montag 10. Juli 2006, 12:17

Hallo Thomas!

Ja, auf den Causses muss man wettertechnisch mit vielem rechnen.
Wenn man z.B. in Lodève oder irgendwo im "Flachland" eine Ferienwohnung hat und dort im Frühjahr bei 10-12 Grad losfährt, kann es sein, dass oben bei den 700-800 Meter hoch gelegenen Fundstellen Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen.
An unserem ersten Sammeltag hatten wir, man sage und schreibe, 3 Grad! Ganz schön unangenehm, da bedarf es guter Winterkleidung, sonst ist man blitzschnell durchgefroren.

Das Wetter ist lokal dort jedenfalls sehr unterschiedlich bzw. kann zumindest sehr unterschiedlich sein. Wir haben z.B. Bilder gesehen, die Millau unter fast einem Meter Schneedecke zeigten, während in Lodève (50 Kilometer südlich) nicht eine Flocke lag!

Wie das Wetter im Herbst für gewöhnlich ist, weiß ich auch nicht, aber ich denke, dass es wenn man Pech hat auch mal längere Trockenperioden gibt (?).

Gruß
Sönke

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Thomas
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Beitrag von Thomas » Montag 10. Juli 2006, 12:53

Hallo,

wie steht es eigentlich mit der Sprache dort. Ich kann kein Wort Französisch außer vielleicht oui....

Daher habe ich mich bisher nicht getraut, hier mal hinzu fahren.
Mich würde dann aber noch eher der franz. Dogger interessieren...

Aber viellicht nimmt mich mal irgend wer als "Scherpa" mit......

Grüße

Walli

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Franz. Sprache in Causses

Beitrag von amaltheus » Montag 10. Juli 2006, 13:10

Hallo Walli,

ich kann leider auch kein Franz. ... hab dafür Latein gelernt :heul: :heul:

Trotzdem habe ich und meine Frau noch nie Probleme in Südfrankreich gehabt.

Die Leute sind meist ausgesprochen freundlich und bemühen sich
sehr einem zu verstehen bzw. zu helfen.

Ich bin sicher ... viele - vorallem jüngere - Franzosen könnten ein bischen Englisch ...
nur ... probieren (verwenden) tut es praktisch keiner ... so sehr man auch lockt. Schade.

Nur eines sollte man beachten ... die Begrüßung sollte französisch erfolgen. Dann ist meist schon der Damm gebrochen.

Mach Dir also keine Sorgen wenn Du nach Frankreich kommst !
Du wirst vielfach besser zurecht kommen als wenn Du in Deutschland irgendwohin fährst.

Vieles ist sogar einfacher und stressfreier (z.B. Autofahren).

Und auch die Beschilderung ist top. Jedoch sollte man die jeweilige
Straßenkarte (an jeder Tankstelle verfügbar) der Gegend haben wo die Nummern der Straßen vermerkt sind.
In Frankreich fahr ich immer nach Straßen-Nummern ... weil auf dem Land oft Richtungsschilder mit Ortsangaben fehlen. Dafür stehen die
Schilder mit der Straßennummer überall rum.

Und wenn man sich doch einmal verfahren hat ... einfach Fragen und keine Scheu haben. Es wird schon klappen - wenn auch nicht beim
ersten Ansprechpartner.

Der Dogger der dortigen Gegend (Causses) ist aber nicht unbedingt berühmt.
Deswegen fährt keiner dorthin. Da gibt es andere, bekanntere Gegenden in Frankreich (Normandie).

Gruss Thomas

Thomas hat geschrieben:Hallo,

wie steht es eigentlich mit der Sprache dort. Ich kann kein Wort Französisch außer vielleicht oui....

Daher habe ich mich bisher nicht getraut, hier mal hinzu fahren.
Mich würde dann aber noch eher der franz. Dogger interessieren...

Aber viellicht nimmt mich mal irgend wer als "Scherpa" mit......

Grüße

Walli

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Beitrag von Sönke » Montag 10. Juli 2006, 15:05

Hallo Walli!

Wie Thomas (amaltheus) schon schrieb, so wichtig ist es nicht die französische Sprache zu beherrschen, auch wenn es natürlich grundsätzlich schade ist, wenn man kaum bzw. gar nicht kommunizieren kann mit den Einheimischen.

Mit dem stressfreien Autofahren in Südfrankreich ist das so eine Sache - bei vollen Straßen kann es spätestens bei Lyon (und dann weiter südlich) schonmal eng werden. Es gibt in Südfrankreich Leute, die wirklich wie gesengte Säue fahren (wie eigentlich überall, schlimmer als auf der deutschen A6 geht's dort auch nicht zu). In Nordfrankreich ist damit wiederum weniger zu rechnen. Aber, so schlimm ist es dann auch wieder nicht, besonders die Bezahlautobahnen sind stellenweise ziemlich leer und das Fahren ist gemütlich. Man sollte dennoch versuchen den Haupttouristenstrom zu meiden, besonders in Nordfrankreich sind oft viele Belgier und Holländer unterwegs zu Urlaubsbeginn.

Der Dogger der Causses ist kein wirkliches Dorado für Fossiliensammler. Es herrscht dort Flachwasserfazies vor. Man findet also nicht die (wahrscheinlich) erhofften Ammoniten sondern Muscheln, Brachiopoden und Seeigel und das alles tritt da vorsichtig ausgedrückt "nicht unbedingt gesteinsbildend" auf.
Interessantere Stellen im Dogger bietet die Provence (Callov, Bajoc) ... es sind dort allerdings verkieste Kleinfaunen.

Das Calvados ist, wenn Baustellen existieren für - ich glaube es sind - Bajoc und Bathon m. E. deutlich interessanter. Aber, wer macht einen schon auf aktuelle Baustellen im Süden von Caen aufmerksam? In aller Regel keiner, obwohl gar nicht so wenige deutsche Sammler öfter dort hinfahren. Grundsätzlich ist Caen aber eine wachsende Stadt und die Peripherie erweitert sich immer mehr, vor allem auch nach Süden, nach Norden geht's ja nicht, da ist der Atlantik.

Gruß
Sönke

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Beitrag von Miroe » Montag 10. Juli 2006, 20:09

Servus Sönke!

Dass es mir nicht zusteht, die Arbeit eines Anderen zu bewerten, habe ich hier einmal geschrieben. Augenblicklich aber verstoße ich gern gegen diesen Grundsatz:

Dein Artikel ist allerfeinst, gefällt mir ganz hervorragend, egal von welcher Perspektive aus betrachtet (Information, Bilder, Sprache).

Glückwunsch und beste Grüße
Michael

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Beitrag von Sönke » Dienstag 11. Juli 2006, 18:38

Hallo Michael!

Danke! Nicht zu viel des Lobes. :oops:
Bei den Causses fällt es nicht schwer was Brauchbares auf die Beine zu stellen, wenn man mehrfach dort war. Die schöne Landschaft und die Fülle unterschiedlicher Funde machen einem eine Zusammenstellung für einen Bericht recht einfach. :wink:

Anbei nochmal ein Bild zweier Causses-Ammoniten die jeweils zu Hildoceras semipolitum zu stellen sein dürften. Der rechte Ammonit ist übrigens auch wieder eine schöne Goldschnecke.

Gruß
Sönke
Dateianhänge
hildoceras-semipolitum.JPG
Hildoceras semipolitum bis ca. 3,5 cm
hildoceras-semipolitum.JPG (60.21 KiB) 23364 mal betrachtet

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