Lieber "Timbert",
die Anwendung der KI in der Dermatologie zur Beurteilung von Malignität oder Unbedenklichkeit von Pigmentflecken ist wirklich das momentan vermutlich überzeugendste Beispiel einer sinnvollen medizinischen Anwendung.
Zitat:
https://www.universimed.com/at/article/ ... enz-293534
"2017 konnte gezeigt werden, dass ein mit knapp 130000 klinischen Bildern und den dazugehörigen histologischen Diagnosen trainierter KI-Algorithmus eine ähnliche diagnostische Performance wie 21 Fachärzte bei der Differenzierung von nicht melanozytärem Hautkrebs und benigner seborrhoischer Keratose bzw. malignem Melanom und benignem Nävus erreichte."
Wie schon festgestellt, geht es bei der KI um die Fütterung mit Daten, in diesem Falle 130.000 Bildern plus Fallbeschreibung, und dies in 2017!
Im Vergleich zu uns normalsterblichen Ärzten winken im Fachbereich der Dermatologie durchaus Gelder in höchstgradig komfortablen Bereichen,
und so wundert es nicht, dass hier die Treffsicherheit der KI, welche mit Sicherheit ihren Preis hat, wirklich erstaunlich hoch ist.
Mein Hautarzt, von altem Schlag wie ich, nutzt die Ki, ohne sich ihr auszuliefern: Er genehmigt sich erst seine eigene Meinung, dann befragt er seine KI, teilt mir ein Entartungsrisiko meiner Pickel von 0,56% mit und freut sich über seine eigene, erfolgreich vorgetragene Qualitätskontrolle!
Hautflecke sind etwas sehr Simples im Vergleich zu den vielen multifaktoriellen, ganzheitlichen, genauer: biopsychosozialen Krankheitsbildern in der überwältigenden Mehrzahl medizinischer Probleme. Und gerade letztere erfordern 90% meiner ärztlichen Bemühungen. Sollten dies je irgendwelche Maschinen übernehmen, dann sag ich endgültig Gut Nacht!
Was aber paläontologische Fragestellungen betrifft, sehe ich das Problem der KI schlicht ökonomisch. Wer wendet Hunderttausende Euro und Jahre Lebenszeit auf für eine Materie, die am Ende nur ein paar wenige Durchschnittsverdiener interessiert?