Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

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Moderator: Sönke

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Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Beitrag von Sönke » Freitag 11. Februar 2022, 02:46

Zum Steinkern.de Artikel vom 10.2.2022:
Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Vorschau:
Das noch nicht lange zurückliegende Jahr 2021 brachte reiche Segnungen für auf die Trias spezialisierte Geologen, Paläontologen und Hobbypaläontologen mit sich. Zunächst erschien ein 1256 Seiten umfassendes „Heft“ von der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. mit dem Titel „Stratigraphie von Deutschland XIII - Muschelkalk Bd I + II“. Kaum jemand dürfte mit dem Lesen bereits fertig gewesen sein, als der Pfeil-Verlag mit seinem Trias-Opus nachlegte: In dessen 668 Seiten umfassenden Werk, welches den Titel „Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter“ trägt, wird stratigrafisch ein breiterer Ansatz verfolgt und es werden alle Stufen der Germanischen Trias besprochen: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Dadurch, dass Norbert Hauschke, Matthias Franz und Gerhard H. Bachmann als Herausgeber gewonnen werden konnten und durch die Einbeziehung von vielen weiteren Autorinnen und Autoren mit Spezialisierung auf die Trias konnte es gelingen, die Trias-Epoche (die mehr als 50 Millionen Jahre umfasst) in länderübergreifendem Rahmen von der Geologie über die Lebewelt bis hin zur wirtschaftlichen Nutzung der Gesteine darzustellen. Dipl. Geol. Rainer Albert stellte sich über Monate hinweg für Steinkern.de der Aufgabe, zunächst sich selbst und schließlich der gesamten Steinkern-Community ein Bild von der umfangreichen Publikation zu machen. Wie ihm „Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter“ gefallen hat, lesen Sie in dieser Buchbesprechung.

___________

Hallo zusammen,

ich freue mich, dass ich nach Wochen endlich in Gestalt der Rezension mal wieder einen redaktionellen Beitrag auf der Homepage veröffentlichen konnte. Durch die Abwicklung des Jahres-Abonnements der Steinkern-Zeitschrift einschließlich des Versands von Heft 1-2022 und nochmals zahlreiche Buchbestellungen habe ich wirklich keine ruhige Minute gehabt, um mich um die Homepage zu kümmern. Ich gelobe Besserung! Es liegen einige Berichte vor, von denen nun nach und nach wieder welche publiziert werden. :) Es wird also in den nächsten Wochen wieder interessanter regelmäßig auf die Steinkern.de Website zu klicken!

Lieber Rainer, ich danke Dir nochmals herzlich für die Buchbesprechung der Trias-Werkes von Pfeil! Es freut mich, dass Du auch diese Rezension wieder zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk und kompetent wie ein versierter Geologe mit Spezialisierung auf die Trias (der Du ja praktischerweise bist! :) ) abgewickelt hast. Man erhält so einen guten Eindruck vom Buch. Es beschämt mich sagen zu müssen, dass ich trotz Erwerbs des Buches im vergangenen Jahr nun bisher mehr über das Buch aus Deiner Besprechung weiß, als aus dem Buch selbst. Das Zeitproblem! Ich hoffe, dass sich auch hierfür dann gelegentlich mal etwas Zeit findet... vermutlich wird´s bei mir aber eher nach Bedarfslage kapitelweise gelesen (Nachschlagewerk). Letztlich bestätigt Deine Rezension aber meinen ersten sehr positiven Eindruck vom Blättern.
Das Cephalopoden-Kapitel hatte ich als bisher einziges mal angelesen, um zu gucken, inwieweit Urlichs dort auf Rein eingeht, was ja eher in bescheidenem Maße der Fall ist, zumindest was die Übernahme von dessen Gedanken anbetrifft. Hier hätte ich mir gewünscht, Siegfried Rein wäre (auch) zu Wort gekommen, auch wenn man dann zwei gegensätzliche Darstellungen im Buch gehabt hätte. Aber man braucht ja auch irgendwann noch mal Gründe für neue Bücher, mit aktualisiertem bestem Kenntnisstand und da zeigt sich in dem Punkt erstes Potenzial. :wink:

Danken möchte ich an dieser Stelle auch noch mal Fritz Pfeil für das Bereitstellen des Besprechungsexemplars für Steinkern.de und die Ermöglichung einer solchen Publikation in seinem Verlag. Eine Wahnsinnsarbeit, die er bzw. sein Verlag da zusammen mit dem Autorenkollektiv geleistet haben!

An alle: Ihr seid dazu eingeladen, die Buchbesprechung zu kommentieren, aber auch Fragen zum Buch artikulieren. Rainer ist aktuell so gut im Stoff, dass er sicher ein geeigneter Ansprechpartner wäre, um einiges an Fragen zu beantworten, z. B. für wen sich die Anschaffung des Buches lohnt usw. Angesichts des Umfangs hat das Buch ja einen gewissen Preis, sodass die Rezension hoffentlich nützlich zur Evaluierung eines Erwerbs ist. Sollte sie noch Fragen offen lassen, dann fragt also gern hier!

Schöne Grüße
Sönke

P.S.: Ich habe für Buchvorstellungen und Buchveröffentlichungen unserer Mitglieder heute Nacht eine eigene Rubrik geschaffen:
https://www.steinkern.de/literatur/buch ... ungen.html
Sie befinden sich nun nicht mehr unter "Sonstige Berichte". Ich denke, dass dies einen Beitrag zur übersichtlicheren Bedienung der Homepage leistet. Die Menüführung wurde auch insgesamt etwas angepasst.

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Re: Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Beitrag von Thomas_ » Freitag 11. Februar 2022, 07:26

Hallo Sönke, hallo Rainer,

vielen Dank für die Arbeit.

Als klar war, dass es gleich zwei dieser Wälzer zur Trias geben wird, habe ich mich sehr gefreut. Der engagierte Triassammler wird sicher beide haben wollen. Ich werde es bei einem belassen. Aber welcher? Gibt es da schon begründete Meinungen, warum welches Werk besser ist oder für welche Zielgruppe besser geeignet ist?

Der reine Volumenvergleich ist da sicher etwas oberflächlich:

Pfeil 668 Seiten 148 Euro
SDGG 1.256 Seiten 189 Euro

Auch wenn der absolute Preis recht hoch ist, scheint der Punkt an SDGG zu gehen.

Thomas
:Goni:

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Re: Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Beitrag von Triassammler » Freitag 11. Februar 2022, 09:44

Hallo Thomas,
Thomas_ hat geschrieben:
Freitag 11. Februar 2022, 07:26
Ich werde es bei einem belassen. Aber welcher? Gibt es da schon begründete Meinungen, warum welches Werk besser ist oder für welche Zielgruppe besser geeignet ist?
Ja. Meine begründete Meinung ist, dass die Muschelkalk-Monographie für primär nur Muschelkalk-Interessierte besser geeignet ist, während das Trias-Buch für Menschen geeignet ist, die einen Gesamtüberblick über die Trias haben möchten. Stratigraphie und Fossilien des MuKa kommen darin auch nicht zu knapp vor. Von etlichen typischen MuKa-Fossilexemplaren sind in beiden Werken identische Fotos abgebildet.
Ich finde, beide Werke ergänzen sich sehr gut gegenseitig.

Grüße,
Rainer
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Re: Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Beitrag von Sönke » Freitag 11. Februar 2022, 12:32

Hallo Thomas,

da ich mich selbst zwischenzeitlich ja auch mit dem Bücher drucken lassen befasst habe, möchte ich auch noch auf die sehr hochwertige Ausführung der Pfeil-Bände als Hardcover (mit Schuber) hinweisen. So etwas spiegelt sich in den Druckkosten und somit auch im Endabnehmerpreis wider. Die Bände der DGGV sind Softcover. Ich könnte mir vorstellen, dass auch von der optischen Gestaltung her das Pfeil-Werk vielen Sammlern stärker entgegenkommt.
Was das Inhaltliche anbetrifft, hat Rainer sich ja schon geäußert. Da empfiehlt es sich ggf. die jeweiligen Inhaltsverzeichnisse mal vorab zu studieren.
Und am Ende wird man sich dann vielleicht doch beides holen, wenn das Budget reicht. Man muss es ja nicht gleichzeitig kaufen. :)

Viele Grüße
Sönke

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Re: Rezension: Trias. Aufbruch in das Erdmittelalter

Beitrag von stefan78 » Freitag 11. Februar 2022, 13:12

Thomas_ hat geschrieben:
Freitag 11. Februar 2022, 07:26
Ich werde es bei einem belassen. Aber welcher? Gibt es da schon begründete Meinungen, warum welches Werk besser ist oder für welche Zielgruppe besser geeignet ist?
Hallo Thomas,

ich bin da ganz bei Rainer -die Bücher haben eigentlich unterschiedliche Zielgruppen und ergänzen sich damit sehr gut. Während das Trias-Buch aus dem Pfeilverlag einen generellen Überblick über die gesamte Trias gibt und dort vor allem in größeren Zusammenhängen gedacht wird, geht der Triasband der SDGG viel weiter ins Detail. Hier wird vor allem die Stratigraphie kleinräumig unterteilt dargestellt; die Literaturverzeichnisse und der jeweils dargestellte Wissensschatz sind erschöpfend (im positiven Sinn) ausgearbeitet.

Einen echten Rückschritt statt Aufbruch gegenüber dem aktuellen Wissensstand stellt natürlich das Cephalopodenkapitel von Urlichs in der Pfeil-Veröffentlichung dar; wie Sönke schon anmerkte, kann dies nur als Ansporn gesehen werden, das aktuelle Wissen auf breiter Grundlage zu publizieren (@Robert :D).

Grüße
Stefan

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