Fossil des Monats August 2010

Wir wählen jeden Monat das Fossil des Monats. Hier findet ihr die Kandidaten und Abstimmungen. Natürlich kann jeder selbst Fossilien zur Wahl stellen und an den Umfragen teilnehmen. Die Gewinner findet ihr in unserer Galerie auf Steinkern.de.

Moderatoren: Sönke, ceratites, Miroe

Welches Fossil soll Fossil des Monats August 2010 werden?

Umfrage endete am Donnerstag 16. September 2010, 04:57

Victor Schlampp: Schnecke Bathrotomaria cf. babeauana aus dem Malm Gamma 1 von Gräfenberg
12
8%
butt: Keilblattgewächs Sphenophyllum angustifolium aus dem Oberkarbon des Ilfelder Beckens
7
4%
Freakshow: Kleiner Knochenfisch aus den Solnhofener Plattenkalken
6
4%
Spongebob: Bernstein aus einer Kiesgrube der nördlichen Niederlande
5
3%
paul93: Pfeilschwanzkrebs Euproops sp. zwischen Farnblättern aus dem Karbon des Piesbergs
83
53%
Harald Hengstler: Ammonit Stemmatoceras frechi (?) aus dem Braunjura Delta 1 von Geisingen
4
3%
Ceratit: Handstück mit fünf Ceratiten aus der weyeri/levalloisi-Zone von Unterfranken
41
26%
 
Abstimmungen insgesamt: 158

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Miroe
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Fossil des Monats August 2010

Beitrag von Miroe » Sonntag 1. August 2010, 08:15

Die Abstimmung läuft ab jetzt, 1. September 2010, 5.00 Uhr für 15 Tage.

Bitte beteiligt Euch wieder sehr zahlreich daran!
Zuletzt geändert von Miroe am Donnerstag 16. September 2010, 05:05, insgesamt 2-mal geändert.

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Victor Schlampp
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Megaschnecke aus Gräfenberg

Beitrag von Victor Schlampp » Dienstag 10. August 2010, 14:32

Liebe Steinkerne,

für mich eine Premiere: Erstmals stelle ich einen Eigenfund ein, der alle Kriterien erfüllt, die für diesen Wettbewerb vorgeschrieben sind.
Es ist mit 18 Zentimeter Länge die größte Oberjuraschnecke, die ich im Laufe meiner Sammlerzeit finden durfte. Ich konnte die abgebildete Bathrotomaria cf. babeauana aus dem mittleren Gamma 1 (Platynota-Zone, Desmoides-Subzone, Enayi-Horizont) bei der Richter-Franken-Exkursion am 24. Juli im Steinbruch Gräfenberg (Endress) in zwei Stücken bergen. Die Enttäuschung war erst groß, als ich nur die untersten zweieinhalb Windungen auf der frisch aufgeschütteten Halde fand. Zum Glück lag nur wenige Meter daneben ein weiterer Gesteinsbrocken mit der fast kompletten Spitze.
Bei der Präparation habe ich die beiden Stücke zusammengeklebt und lediglich den obersten Zentimeter bei der Spitze mit Ponal gefestigt, da hier nur noch ein bröseliges Substrat vorhanden war. Ich habe mich zudem entschieden, die Schnecke auf Matrix zu lassen, da sie leicht gedrückt und von der Rückseite her nur mäßig beziehungsweise partiell überhaupt nicht erhalten ist.

Beste Grüße Victor
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Megaschneckklein.jpg
Trotz einer leichten Deformation für mich meine beste Schnecke in über 40 Jahren Sammlerzeit. Auf der sichtbaren Seite misst das Tier immerhin noch 14 Zentimter, auf der schlechter erhaltenen Rückseite bis zur Mündung über 18 Zentimeter.
Megaschneckklein.jpg (47.5 KiB) 41020 mal betrachtet
Ein Leben ohne fränkische Malm-Ammoniten ist möglich, aber sinnlos.

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butt
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butt: oberkarbonisches Keilblattgewächs aus dem Harz

Beitrag von butt » Dienstag 10. August 2010, 21:53

Hallo,
in der letzten Woche habe ich erstmals ein oberkarbonisches Keilblattgewächs aus der Klasse der Schachtelhalmgewächse gefunden. Da ist die Freude natürlich besonders groß, so dass ich es hier vorstellen möchte:

Sphenophyllum angustifolium (German 1845) Göppert 1848

Auf der handlichen Platte sind wesentliche Bestimmungsmerkmale dieser stratigraphisch wichtigen Art gut erkennbar - von den keilförmigen Blättern bis zur Fruchtähre.

Vegetarische Kost ist ja bekanntlich nicht jedermanns Sache- aber die Vielfalt macht´s!

Schöne Grüße Butt
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Detail.JPG
keilförmiger Blattumriss mit verzweigten Adern, die in den 4- spitzigen Blattzähnen enden; Größe der Einzelblätter: ca. 10x 3 mm
Detail.JPG (172.22 KiB) 40976 mal betrachtet
Gesamtansicht.JPG
Sphenophyllum angustifolium (German 1845) Göppert 1848 , Fundort Ilfelder Becken, Oberkarbon/Stefan C , Plattengröße 12x15cm
Gesamtansicht.JPG (199.33 KiB) 40992 mal betrachtet

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Freakshow
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Beitrag von Freakshow » Donnerstag 19. August 2010, 06:59

Hallo an alle.
Diesen Monat möchte ich mit einem kleinen Knochenfisch am Wettbewerb teilnehmen. Er stammt aus den Solnhofener Plattenklaken und ist nur wenige Zentimeter groß. Er lässt sich auch nicht bestimmen, dennoch ist er zeigwürdig, denn er wurde in der Magengegend bei der Präparation eines Caturus mit etwas über 30cm gefunden.

gefunden vor ca 8 Wochen, fertiggestellt gestern den 18.08.2010

Viel Vergnügen!
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Gesammtaufnahme
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2.jpg
Schädel des Räubers
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1.jpg
Die Wirbelsäule des Knochenfisches in der Bildmitte deutlich zu sehen
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Spongebob
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Bernstein aus der Kiesgrube

Beitrag von Spongebob » Freitag 20. August 2010, 19:57

Ich hatte schon öfter kleine Stücke gefunden in die Kiesgruben im Norden der Niederlande aber ein handfester Brocken,
tja der stand schon lange hoch auf meiner Wunschliste.
Letzten Mittwoch im strömenden Regen viel er dann plötzlich für meine Füßen.
Manchmal lacht das Glück einen zu. :wink:

Schönen Gruß, Tom
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IMG_9872.jpg
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"Time fades away" (Neil Young)

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paul93
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Beitrag von paul93 » Sonntag 22. August 2010, 19:44

Moin!

heute möchte ich den hier:
http://www.steinkern.de/forum/viewtopic.php?t=9153
bereits vorgestellten Euproops sp. aus dem Karbon des Piesbergs
ins Rennen schicken.
Der Krebs ist ca. 27 mm lang und 24 mm breit und liegt mit der Bauchseite nach oben.
Gefunden wurde das gute Stück vor ca. 20 Jahren von Herrn Brügmann, der es mir dankenswerter weise zusammen mit weiteren Altfunden überließ.
Fund von der untersten Grubensohle, Flöz Zweibänke.
Die Präparation erfolgte heute morgen mittels Nadel und Stichel.

Liebe Grüße
Paul
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IMG_3311.JPG
und die ganze Stufe im Überblick
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fertig freigelegt
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IMG_3282.JPG
vor der Präparation..hier hatte er sich zwischen den typischen Farnblättern versteckt
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https://freitag-fossils.com/

Bei Fragen oder Hilfe zum Thema Präparation, gerne melden.

Harald Hengstler
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Erntezeiten 2

Beitrag von Harald Hengstler » Dienstag 24. August 2010, 19:09

Hallo Steinkerne,
Anfang August beginnt bei uns in der Regel die Feldfundsaison, und so
haben wir uns auch dieses Jahr um diese Zeit auf die Westalb aufgemacht, um zu schauen, was die Felder vielleicht hergeben. Wir mussten aber schnell sehen,dass das schlechte Wetter die Bauern arg in Verzug gebracht hat und daher unsere Fundchancen gering waren. So sind wir zum Schluss dann noch nach Geisingen gefahren und tatsaechlich waren dort ein paar wenige Aecker bereits gepfluegt, und einer davon hat uns ein sehr passables Stueck beschert.
Es handelt sich wohl um eine Uebergangsart zwischen Stefanoceras und
Teloceras, der fuer einen Feldfund recht gut erhalten ist, und daher will ich ihn auch hier einstellen.
Ich habe ueber das Stueck mit Ede Bernt diskutiert, er wuerde es eher zu
Teloceras stellen, aber ich neige mehr zur Uebergangsform Stemmatoceras frechi, vielleicht weiss es hier ja jemand genau.
Uebrigens hat mich Ede gelobt, endlich hasch mal beim Praeparieren
wenigstens nix hee (kaputt) gmacht,die Macken waren tatsaechlich schon
vorher da.
Gruesse Harald hengstler
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dito
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Stemmatoceras frechi ?, 12 cm
Braun Jura delta 1
Felder um Geisingen
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Ceratit
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Beitrag von Ceratit » Dienstag 31. August 2010, 22:39

Hi,

da das "Hand"stück soeben fertiggestellt wurde, schicke ich hier last minute eine für den Muschelkalk spektakuläre Grabgemeinschaft bestehend aus 5 Ceratiten der weyeri/levalloisi-Zone ins Rennen.
Es handelt sich hierbei um eine Rinnenfülung.

Gefunden wurden 90% des guten Stücks bei Profilaufnahmen in einem aufgelassenen Steinbruch Unterfrankens knapp 8o cm oberhalb der Unteren Tonsteinlage (dol. Mergel alpha) schon vor gut 2 1/2 Monaten.

Während der Präparation wurde mir allerdings schnell klar, dass im letzten Stein, den ich aus der Wand gekratzt hatte nicht nur die 2te Hälfte des noch zu bergenden Ceratiten steckten, sondern unsichtbar im Stein verborgen ein weiterer...

Vor ca. 3 Wochen habe ich dann schlussendlich den Rest noch geborgen und das Stück vervollständigt.

Das Handstück misst 54 x 33 cm und hat ein Kampfgewicht von 15 kg. Der grösste Ceratit hat einen Durchmesser von 29,5 cm und der kleinste durchmisst 11,5 cm.
Präparationszeit betrug gut und gerne 30 Stunden; verwendet wurden hierbei der Stichel HW 60 und sein kleinerer Bruder HW 25. Eingelassen wurde die Stufe mit Marpol.

Gruss

Oliver
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Stufe in Einzelteilen nach der ersten Grobpräparation
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... ich bin nur ein kleiner Schalk, mein richtiges Herz ist anderwärts, irgendwo im Muschelkalk.

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Miroe
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Beitrag von Miroe » Donnerstag 16. September 2010, 05:04

Herzlichen Glückwunsch Paul zu dem wunderschönen Fossil, hier vor allem aber zu dem fulminanten Abstimmungsergebnis! Unter sieben potenten Kandidaten eine absolute Mehrheit abzuräumen, ist ein beachtlicher Erfolg!

Danke allen Teilnehmern für´s Mitmachen!

Beste Grüße
Michael

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Freakshow
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Beitrag von Freakshow » Donnerstag 16. September 2010, 06:24

Auch von mir herzlichste Gratulation!

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Paul Winkler
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Beitrag von Paul Winkler » Donnerstag 16. September 2010, 09:13

Hi Paul!

Meinen Glückwunsch! :D
Ein eindeutiges Votum, obwohl die Konkurrenz auch nicht "von schlechten Eltern" war.

Liebe Grüsse Paul

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Ahorn
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Beitrag von Ahorn » Donnerstag 16. September 2010, 10:01

Hallo Paul

auch von mir Gratulation zu diesem echt Außergewöhnlich schönen und Eindruckvollem Fund und der echt perfekten Präparation, ein echter Kandidat zum Fossil des Jahres.

LG Kurt

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Stenodactylina
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Beitrag von Stenodactylina » Donnerstag 16. September 2010, 10:10

Hallo Paul,

Ich dachte, ich hatte dich hier schon gratuliert, aber :noidea: offensichtlich habe ich vergessen den letzten Knopf zu drücken.

Ich stimme alle anderen zu! Wohl verdient, diese Auszeichnung!

LG, Roger.
Grüße vom Bodensee! Roger.

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Triassammler
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Beitrag von Triassammler » Donnerstag 16. September 2010, 10:41

Hallo Paul,

herzlichen Glückwunsch zum verdienten ersten Platz!

Gruß,
Rainer
Wir müssen wissen, wir werden wissen!
-- David Hilbert

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Ceratit
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Beitrag von Ceratit » Donnerstag 16. September 2010, 12:44

Hallo Paul,

auch von mir meine Anerkennung :top:

LG

Oliver
... ich bin nur ein kleiner Schalk, mein richtiges Herz ist anderwärts, irgendwo im Muschelkalk.

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