Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Moderatoren: Sönke, ceratites, Miroe
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Hallo zusammen,
"Fischers Fritze fischt frische Fische", so möchte ich gerne meinen Kandidaten für den Fossil des Monats Februar vorstellen. Da ich Lust darauf hatte, nach meinem letzten Fisch (siehe hier: viewtopic.php?f=18&t=37522) noch einen Fisch zu präparieren, hatte ich nun mich an einen Quastenflosser der Art Osteolepis macrolepidotus aus dem mittleren Devon des sogenannten "Lake Orcadie" aus dem Edderton Fish Bed der Fundstelle Edderton gewagt; es handelt sich bei dem Fossil um einen Altfund aus den 70er oder 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Präparation des Fisches war für mich eine rundum spannende Sache, denn zu Beginn lag mir eine flache, leicht gewölbte Konkretion aus einer Art Kalksandstein vor, in der sich lediglich im Querbruch als dünner schwarzer Strich sowie am spitzen Ende der Konkretion abzeichnete, dass ein Fisch enthalten sein würde. Welche Art dies genau sein könnte, würde sich allerdings erst im Lauf der Präparation herausstellen. Was anfangs völlig unklar war, war ob und wie dreidimensional der Fisch enthalten sein würde und viel wichtiger- wie er sich präparieren lassen würde, sprich ist die Substanz schön hart und massiv, trennt sie oder trennt sie nicht. Da meine Neugierde siegte und ich das Fossil dadurch nicht noch weitere Jahrzehnte in den Katakomben schlummern lassen wollte, habe ich mich einfach mal herangewagt. Die Matrix war außen relativ weich und wurde nach innen bitterhart, sodass man sich an den beim Vorsticheln entstehenden Splittern durchaus die Finger hätte schneiden können. Nachdem Ich dann aber das Fossil lokalisiert hatte, stellte ich schnell fest, dass sich der Quastenflosser super von der umgebenden Matrix trennt und alles schön massiv erhalten ist. Insbesondere die Erhaltung des Fisches gefällt mir sehr, da sämtliche Schuppen und Knochenplatten eine hervorragende Erhaltung haben und man sogar noch kleinste Poren erkennen kann. Ebenso sind alle Oberflächen sehr glatt, wodurch die hervorragende Trennung während der Präparation entstand. Während der Präparation hatte ich teilweise das Gefühl, dass der Quastenflosser ist wie ein auf Hochglanz polierter Lederschuh, der beim Kippen und Drehen in zig Facetten glitzert und schimmert. Dadurch konnte ich auf eine Behandlung des Fossils mit Lack verzichten, da diese nicht unbedingt zuträglich gewesen wäre. Weiterhin positiv überrascht war ich von der annähernd perfekten Erhaltung (Artikulation) der einzelnen Elemente und Schuppen, die kaum verrutscht sind. All diese Sachen machen diesen Osteolepis zu einem der besten, wenn nicht sogar dem besten Fischfossil, das ich je präpariert habe. Übrigens war das Fossil schwierig zu fotografieren, da es deutlich gewölbt mit gewissen Höhenunterschieden liegt.
Der Quastenflosser Osteolepis macrolepidotus lebte im mittleren Devon, einer Zeit, in der die ersten Quastenflosser Tetrapoden-Ähnliche Züge annahmen. Bekannt ist hier vor allem die zu den Osteolepiformes zählende, phylogenetisch als primitive Gruppe der Trichistopteridae, die schon einige Tetrapodenmerkmale aufweist und aus denen sich möglicherweise später beispielsweise Acanthostega entwickelt hat, das erste Amphib (oder Amphibienverwandter , dazu müsste man wieder auseinanderklamüsern, in welchem Sinne man Amphibien definiert), das das Wasser als permanenten Lebensraum verlassen hat. Wenn man sich nun meinen Kandidaten für das Fossil des Monats anschaut, kann man schon sehen, dass insbesondere die Anatomie des vorderen Schädeldaches schon deutliche Parallele zu den späteren Amphibien aufweist, aber gleichzeitig sehen die Anatomie des hinteren Schädeldaches, der Kiemendeckel sowie die Brustflossen noch sehr fischig aus.
Abschließend noch einige Daten in Kurzform zu dem Fossil:
-Art und Gattung: Quastenflosser Osteolepis macrolepidotus AGASSIZ 1843
-Länge: 164 mm
-Alter: Old Red Sandstone, Mittleres Devon
-Fundort: Edderton, Schottland
-Präparation: Justus Güttler
-Sammlung: Wissenschaftliche Sammlung Güttler
Und damit viele Grüße aus dem schönen Weserbergland,
Justus
"Fischers Fritze fischt frische Fische", so möchte ich gerne meinen Kandidaten für den Fossil des Monats Februar vorstellen. Da ich Lust darauf hatte, nach meinem letzten Fisch (siehe hier: viewtopic.php?f=18&t=37522) noch einen Fisch zu präparieren, hatte ich nun mich an einen Quastenflosser der Art Osteolepis macrolepidotus aus dem mittleren Devon des sogenannten "Lake Orcadie" aus dem Edderton Fish Bed der Fundstelle Edderton gewagt; es handelt sich bei dem Fossil um einen Altfund aus den 70er oder 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Präparation des Fisches war für mich eine rundum spannende Sache, denn zu Beginn lag mir eine flache, leicht gewölbte Konkretion aus einer Art Kalksandstein vor, in der sich lediglich im Querbruch als dünner schwarzer Strich sowie am spitzen Ende der Konkretion abzeichnete, dass ein Fisch enthalten sein würde. Welche Art dies genau sein könnte, würde sich allerdings erst im Lauf der Präparation herausstellen. Was anfangs völlig unklar war, war ob und wie dreidimensional der Fisch enthalten sein würde und viel wichtiger- wie er sich präparieren lassen würde, sprich ist die Substanz schön hart und massiv, trennt sie oder trennt sie nicht. Da meine Neugierde siegte und ich das Fossil dadurch nicht noch weitere Jahrzehnte in den Katakomben schlummern lassen wollte, habe ich mich einfach mal herangewagt. Die Matrix war außen relativ weich und wurde nach innen bitterhart, sodass man sich an den beim Vorsticheln entstehenden Splittern durchaus die Finger hätte schneiden können. Nachdem Ich dann aber das Fossil lokalisiert hatte, stellte ich schnell fest, dass sich der Quastenflosser super von der umgebenden Matrix trennt und alles schön massiv erhalten ist. Insbesondere die Erhaltung des Fisches gefällt mir sehr, da sämtliche Schuppen und Knochenplatten eine hervorragende Erhaltung haben und man sogar noch kleinste Poren erkennen kann. Ebenso sind alle Oberflächen sehr glatt, wodurch die hervorragende Trennung während der Präparation entstand. Während der Präparation hatte ich teilweise das Gefühl, dass der Quastenflosser ist wie ein auf Hochglanz polierter Lederschuh, der beim Kippen und Drehen in zig Facetten glitzert und schimmert. Dadurch konnte ich auf eine Behandlung des Fossils mit Lack verzichten, da diese nicht unbedingt zuträglich gewesen wäre. Weiterhin positiv überrascht war ich von der annähernd perfekten Erhaltung (Artikulation) der einzelnen Elemente und Schuppen, die kaum verrutscht sind. All diese Sachen machen diesen Osteolepis zu einem der besten, wenn nicht sogar dem besten Fischfossil, das ich je präpariert habe. Übrigens war das Fossil schwierig zu fotografieren, da es deutlich gewölbt mit gewissen Höhenunterschieden liegt.
Der Quastenflosser Osteolepis macrolepidotus lebte im mittleren Devon, einer Zeit, in der die ersten Quastenflosser Tetrapoden-Ähnliche Züge annahmen. Bekannt ist hier vor allem die zu den Osteolepiformes zählende, phylogenetisch als primitive Gruppe der Trichistopteridae, die schon einige Tetrapodenmerkmale aufweist und aus denen sich möglicherweise später beispielsweise Acanthostega entwickelt hat, das erste Amphib (oder Amphibienverwandter , dazu müsste man wieder auseinanderklamüsern, in welchem Sinne man Amphibien definiert), das das Wasser als permanenten Lebensraum verlassen hat. Wenn man sich nun meinen Kandidaten für das Fossil des Monats anschaut, kann man schon sehen, dass insbesondere die Anatomie des vorderen Schädeldaches schon deutliche Parallele zu den späteren Amphibien aufweist, aber gleichzeitig sehen die Anatomie des hinteren Schädeldaches, der Kiemendeckel sowie die Brustflossen noch sehr fischig aus.
Abschließend noch einige Daten in Kurzform zu dem Fossil:
-Art und Gattung: Quastenflosser Osteolepis macrolepidotus AGASSIZ 1843
-Länge: 164 mm
-Alter: Old Red Sandstone, Mittleres Devon
-Fundort: Edderton, Schottland
-Präparation: Justus Güttler
-Sammlung: Wissenschaftliche Sammlung Güttler
Und damit viele Grüße aus dem schönen Weserbergland,
Justus
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Ich möchte wieder einmal mit einer Foraminifere am Wettbewerb dieses Monats teilnehmen. Das gezeigte Exemplar stammt aus einer größeren Sandprobe aus Lion sur mer, Frankreich, die mir freundlicherweise von Liane Hüne zur Verfügung gestellt wurde. Ausgelesen und abgebildet am Sonntag, den 11. 02. 24 möchte ich die Foraminifere Citharina gradata (Terquem, 1863) aus dem mittl. Jura (Bathonium) vorstellen.
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Hallo zusammen,
ich möchte mich mit einer Schnecke aus dem Schweizer Jura beteiligen. Das Stück habe ich im letzten November gefunden. Die Humphrisie-Schicht (Bajocium) im Raum Lörrach und Basel-Landschaft enthält im oberen Bereich mitunter sehr fossilreiche, sehr harte Knollen, die mit Limonit umkrustet sind. Meistens sind diese Knollen so hart, dass man die Fossilien nur schwer freilegen kann. In diesem Fall hatte ich jedoch Glück. Die Knolle muss schon lange Zeit an der Oberfläche gelegen haben und war durch die Verwitterung offenbar auseinandergebrochen. Auf der Bruchfläche war nur eine runde Struktur zu sehen, die ich zunächst für ein Ammonitenbruchstück hielt. Erst nach der Reinigung wurde mir dann schnell klar, dass es sich um eine große Schlitzbandschnecke der Gattung Laevitomaria handeln musste. Zu meiner Freude schaute auf der Rückseite auch die Spitze der Schnecke aus der Limonitkruste heraus. Die Spitze war zusätzlich mit Sinter überzogen, wodurch sie vermutlich vor der Verwitterung bewahrt wurde. Die mühsame Präparation dauerte rund 6 Wochen. Dabei wurde abwechselnd entweder mit Kaliumhydroxid geätzt oder mit dem HW 70 und HW322 gestichelt. Das Ziel war es, die Schnecke auf der Matrix zu belassen. Erschwerend kam hinzu, dass die Knolle von Rissen durchzogen war, die zwischendurch immer wieder mit 2-Komponenten Methacrylat-Reaktionsharz gefüllt wurden, um die Matrix zu stabilisieren. Nachdem die Schnecke freigelegt war, wurde das Stück gewässert und abschließend gestrahlt, um verbliebene Laugenreste zu entfernen. Eine kleine Fehlstelle an der Peripherie der letzten Windung wurde minimal restauriert. Die Schnecke konnte als Laevitomaria gyroplata bestimmt werden. Erfreulich war auch, dass beim Ätzen noch eine reiche Beifauna zum Vorschein kam.
Fossil: Laevitomaria gyroplata (Eudes-Deslongchamps, 1849)
Beifauna: Rhabdocolpus muricatum, Orbonella palaemon, Grammatodon sp., Normannites sp., Reste einer Trigonia und eine unbstimmte Muschel
Höhe: 90mm
Formation: Dogger, Bajocium: Passwang-Formation, Humphriesianum-Bank, Humphriesianum-Zone, Humphriesianum-Subzone
Fundort: Schweizer Jura, Kanton Basel-Landschaft, nahe Sissach
Finder: Tim Haye
Präparation: Tim Haye, abschliessendes Sandstrahlen erfolgte durch Thomas Imhof (Geoatelier Imhof, Trimbach)
ich möchte mich mit einer Schnecke aus dem Schweizer Jura beteiligen. Das Stück habe ich im letzten November gefunden. Die Humphrisie-Schicht (Bajocium) im Raum Lörrach und Basel-Landschaft enthält im oberen Bereich mitunter sehr fossilreiche, sehr harte Knollen, die mit Limonit umkrustet sind. Meistens sind diese Knollen so hart, dass man die Fossilien nur schwer freilegen kann. In diesem Fall hatte ich jedoch Glück. Die Knolle muss schon lange Zeit an der Oberfläche gelegen haben und war durch die Verwitterung offenbar auseinandergebrochen. Auf der Bruchfläche war nur eine runde Struktur zu sehen, die ich zunächst für ein Ammonitenbruchstück hielt. Erst nach der Reinigung wurde mir dann schnell klar, dass es sich um eine große Schlitzbandschnecke der Gattung Laevitomaria handeln musste. Zu meiner Freude schaute auf der Rückseite auch die Spitze der Schnecke aus der Limonitkruste heraus. Die Spitze war zusätzlich mit Sinter überzogen, wodurch sie vermutlich vor der Verwitterung bewahrt wurde. Die mühsame Präparation dauerte rund 6 Wochen. Dabei wurde abwechselnd entweder mit Kaliumhydroxid geätzt oder mit dem HW 70 und HW322 gestichelt. Das Ziel war es, die Schnecke auf der Matrix zu belassen. Erschwerend kam hinzu, dass die Knolle von Rissen durchzogen war, die zwischendurch immer wieder mit 2-Komponenten Methacrylat-Reaktionsharz gefüllt wurden, um die Matrix zu stabilisieren. Nachdem die Schnecke freigelegt war, wurde das Stück gewässert und abschließend gestrahlt, um verbliebene Laugenreste zu entfernen. Eine kleine Fehlstelle an der Peripherie der letzten Windung wurde minimal restauriert. Die Schnecke konnte als Laevitomaria gyroplata bestimmt werden. Erfreulich war auch, dass beim Ätzen noch eine reiche Beifauna zum Vorschein kam.
Fossil: Laevitomaria gyroplata (Eudes-Deslongchamps, 1849)
Beifauna: Rhabdocolpus muricatum, Orbonella palaemon, Grammatodon sp., Normannites sp., Reste einer Trigonia und eine unbstimmte Muschel
Höhe: 90mm
Formation: Dogger, Bajocium: Passwang-Formation, Humphriesianum-Bank, Humphriesianum-Zone, Humphriesianum-Subzone
Fundort: Schweizer Jura, Kanton Basel-Landschaft, nahe Sissach
Finder: Tim Haye
Präparation: Tim Haye, abschliessendes Sandstrahlen erfolgte durch Thomas Imhof (Geoatelier Imhof, Trimbach)
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- Fundzustand: Die Schnecke ist nur zu erahnen. Rechts erkennt man die versinterte Spitze, die aus der Limonitkruste herausschaut.
- lev1.jpg (101.67 KiB) 21866 mal betrachtet
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- Die Schnecke samt Beifauna ist freigelegt.
- lev3.jpg (111.62 KiB) 21866 mal betrachtet
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- Rückseite mit Normannites sp.
- Lev4.jpg (172.51 KiB) 21866 mal betrachtet
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Mit einem Altfund von 2023 von einem Ammoniten Pleuroceras sp.ca.40 mm gross
mit Kiel-Pathologie der nachträglich 2024 besser freigelegt wurde
Grube bei Buttenheim
Ober-Pliensbach
Spinatum-Zone
Hawskernse-Subzone
Finder und Präparator Johann Schobert
nehme ich am Fossil des Monats Febr.2024 teil.
mit Kiel-Pathologie der nachträglich 2024 besser freigelegt wurde
Grube bei Buttenheim
Ober-Pliensbach
Spinatum-Zone
Hawskernse-Subzone
Finder und Präparator Johann Schobert
nehme ich am Fossil des Monats Febr.2024 teil.
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Fossil: Neoliothyrina obesa
Fundschicht / Stratigraphie: Oberkreide / Untermaastrichtium
Länge des Fossils: 6 cm
Fundregion: Rügen
Sammlung: Eckhardt Witting
Heute bei kühlem Wetter frisch aus der Kreide gezogen und mit der altbewährten Zahnbürstentechnik unter lauwarmem Wasser (25°C) präpariert: eine wenig gedrückte Neoliothyrina obesa mit Feuersteinkern und in Schalenerhaltung. Sie sind die größten Brachiopoden der Rügener Schreibkreide, gleichzeitig besitzen sie wohl die dünnste Schale. Im Normalfall ist der Bereich um das Stielloch am besten erhalten, da dieser Teil vergleichsweise robust ausgebildet ist. Die andere Seite fehlt meist vollständig oder ist sehr gedrückt. Sofern ein Feuersteinkern vorhanden ist, fehlt in den Bereichen der eher dünnen Schale diese sehr oft. Insofern ist der vorliegende Brachiopode sehr gut erhalten und wird sich einen passenden Platz in meiner Vitrine suchen. Ich finde diese Brachiopodenart schon allein wegen ihrer Schalenstruktur und ihrer Größe faszinierend.
Grüße von Rügen!
Fundschicht / Stratigraphie: Oberkreide / Untermaastrichtium
Länge des Fossils: 6 cm
Fundregion: Rügen
Sammlung: Eckhardt Witting
Heute bei kühlem Wetter frisch aus der Kreide gezogen und mit der altbewährten Zahnbürstentechnik unter lauwarmem Wasser (25°C) präpariert: eine wenig gedrückte Neoliothyrina obesa mit Feuersteinkern und in Schalenerhaltung. Sie sind die größten Brachiopoden der Rügener Schreibkreide, gleichzeitig besitzen sie wohl die dünnste Schale. Im Normalfall ist der Bereich um das Stielloch am besten erhalten, da dieser Teil vergleichsweise robust ausgebildet ist. Die andere Seite fehlt meist vollständig oder ist sehr gedrückt. Sofern ein Feuersteinkern vorhanden ist, fehlt in den Bereichen der eher dünnen Schale diese sehr oft. Insofern ist der vorliegende Brachiopode sehr gut erhalten und wird sich einen passenden Platz in meiner Vitrine suchen. Ich finde diese Brachiopodenart schon allein wegen ihrer Schalenstruktur und ihrer Größe faszinierend.
Grüße von Rügen!
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- JensKucharski
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Hallo zusammen,
hier mein Kandidat für Februar, den ich gestern noch fertigstellen konnte. Es handelt sich um eine Platte aus dem Bonebed von Buttenheim (Lias epsilon), die ich natürlich schon vor längerem gefunden habe und bis dato in der Garage lag.
Auf der Stufe von ca. 30x30cm befindet sich eine schöne Auswahl an Knochen vom Krokodil Steneosaurus: 3 Wirbel (alle knapp 5cm), 2 sich kreuzende Rippen (15cm), eine Panzerplatte von oben (7cm), eine Panzerplatte von unten, ein Wirbelfortsatz, 2 Zähne und weiteres Kleinzeug. Dazu gesellen sich noch um die 20 Belemniten.
Präpariert habe ich die Knochenansammlung mittels Strahlgerät und diversen Druckluftsticheln. Schwierigkeit hier war, dass die Knochen quasi oben auf dem Bonebed aufliegen, ich sie aber von unten her präpariert habe (= i.d.R. bessere Qualität der Oberflächen). Dadurch ist die Platte schon recht dünn geworden. Ich konnte sie aber, ohne den Einsatz von Kunstharz, rein mit Sekundenkleber gut stabilisieren.
Wie das bei Bonebed so ist, geht schon etwas Zeit ins Land, bis alles freigelegt und halbwegs sauber präsentiert ist. Die Präparationszeit betrug hier (mit teilweise wochenlangen Unterbrechungen aufgrund anderer Projekte) um die 15 Stunden.
Auf dem letzten Bild sieht man die Platte im Fundzustand mit den rot markierten Wirbeln, die lediglich im Querbruch oder als sich abzeichnende Beule zu erkennen waren. Von den Panzerplatten und den restlichen Knochen war anfangs nichts zu sehen, die sind alle während der Präparation aufgetaucht.
Grüße,
Jens
hier mein Kandidat für Februar, den ich gestern noch fertigstellen konnte. Es handelt sich um eine Platte aus dem Bonebed von Buttenheim (Lias epsilon), die ich natürlich schon vor längerem gefunden habe und bis dato in der Garage lag.
Auf der Stufe von ca. 30x30cm befindet sich eine schöne Auswahl an Knochen vom Krokodil Steneosaurus: 3 Wirbel (alle knapp 5cm), 2 sich kreuzende Rippen (15cm), eine Panzerplatte von oben (7cm), eine Panzerplatte von unten, ein Wirbelfortsatz, 2 Zähne und weiteres Kleinzeug. Dazu gesellen sich noch um die 20 Belemniten.
Präpariert habe ich die Knochenansammlung mittels Strahlgerät und diversen Druckluftsticheln. Schwierigkeit hier war, dass die Knochen quasi oben auf dem Bonebed aufliegen, ich sie aber von unten her präpariert habe (= i.d.R. bessere Qualität der Oberflächen). Dadurch ist die Platte schon recht dünn geworden. Ich konnte sie aber, ohne den Einsatz von Kunstharz, rein mit Sekundenkleber gut stabilisieren.
Wie das bei Bonebed so ist, geht schon etwas Zeit ins Land, bis alles freigelegt und halbwegs sauber präsentiert ist. Die Präparationszeit betrug hier (mit teilweise wochenlangen Unterbrechungen aufgrund anderer Projekte) um die 15 Stunden.
Auf dem letzten Bild sieht man die Platte im Fundzustand mit den rot markierten Wirbeln, die lediglich im Querbruch oder als sich abzeichnende Beule zu erkennen waren. Von den Panzerplatten und den restlichen Knochen war anfangs nichts zu sehen, die sind alle während der Präparation aufgetaucht.
Grüße,
Jens
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- fossihagen
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Hallo,
ich werfe noch schnell meinen Hut - oder besser meinen Fund in den Ring.
"Frutti di Mare" in Stein
Gefunden Ende Januar im Raum Cottbus mit Steinkernen Klapperstein und Mir, die mir die Platte überlassen und auch getragen haben...
Es ist ein fossilreicher mittejurassischer Sandstein aus der Kellowaygeschiebesippe.
Beim Aufspalten zeigte sich schon viel von der sehr gut erhaltenen Trigonia, die auch farblich sehr auffällt.
Da ich diese Gemeinschaften toll finde und im Geschiebe sich nicht oft die Gelegenheit ergibt, habe ich die Platte im Stück belassen.
Auf beiden fast parallelen Schichtflächen finden sich etliche ganze und beschädigte Schalen von großen und kleinen Muscheln.
Ergänzt werden sie von Schnecken (nicht so gut erhalten), Holzresten, einem kleinen Ammoniten und einem Belemnitenfragment.
Größe der Platte ca. 25x25x4cm
Präparationszeit ca. 10 h Sticheln und Glätten
dünne Schalen mit Mowilith stabilisiert
Grüße
Hagen
ich werfe noch schnell meinen Hut - oder besser meinen Fund in den Ring.
"Frutti di Mare" in Stein
Gefunden Ende Januar im Raum Cottbus mit Steinkernen Klapperstein und Mir, die mir die Platte überlassen und auch getragen haben...
Es ist ein fossilreicher mittejurassischer Sandstein aus der Kellowaygeschiebesippe.
Beim Aufspalten zeigte sich schon viel von der sehr gut erhaltenen Trigonia, die auch farblich sehr auffällt.
Da ich diese Gemeinschaften toll finde und im Geschiebe sich nicht oft die Gelegenheit ergibt, habe ich die Platte im Stück belassen.
Auf beiden fast parallelen Schichtflächen finden sich etliche ganze und beschädigte Schalen von großen und kleinen Muscheln.
Ergänzt werden sie von Schnecken (nicht so gut erhalten), Holzresten, einem kleinen Ammoniten und einem Belemnitenfragment.
Größe der Platte ca. 25x25x4cm
Präparationszeit ca. 10 h Sticheln und Glätten
dünne Schalen mit Mowilith stabilisiert
Grüße
Hagen
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Liebe Steinkerne,
Die Abstimmung zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024 ist hiermit gestartet. Es stehen Euch sieben tolle Kandidaten zur Auswahl.
Die Abstimmung läuft - wie üblich - 15 Tage. Sie endet am Samstag, den 16. März 2024 um 08:02 Uhr.

Viel Spaß bei der Qual der Wahl ... mit bis zu DREI STIMMEN.
Viele Grüße, Eure Moderatoren
Michael (Miroe), Sönke und Thomas (ceratites)
Die Abstimmung zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024 ist hiermit gestartet. Es stehen Euch sieben tolle Kandidaten zur Auswahl.

Die Abstimmung läuft - wie üblich - 15 Tage. Sie endet am Samstag, den 16. März 2024 um 08:02 Uhr.

Viel Spaß bei der Qual der Wahl ... mit bis zu DREI STIMMEN.
Viele Grüße, Eure Moderatoren
Michael (Miroe), Sönke und Thomas (ceratites)
Hast Du Glück, ist es gut. Hast Du kein Glück, ist es auch gut. Hast Du eben Pech gehabt. War vielleicht dein Glück.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
Kurt Tucholsky
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
Kurt Tucholsky
Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Das
Februar 2024 steht fest!
Herzlichen Glückwunsch an JensKucharski mit seiner Bonebed-Platte aus dem Lias epsilon der Tongrube Buttenheim! Selbstverständlich auch an den zweiten und dritten Platz sowie an alle Teilnehmenden für ihre Beiträge mit tollen Funden und sehenswerten Präparationsleistungen.
Es war wieder ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen bei ingesamt 276 abgegebenen Stimmen.
Viele Grüße!
Thomas
P.S.: Denkt dran, eure Kandidaten für den Wettbewerb im März einzureichen. Da "schallt" es noch
und der März geht in die zweite Hälfte.

Herzlichen Glückwunsch an JensKucharski mit seiner Bonebed-Platte aus dem Lias epsilon der Tongrube Buttenheim! Selbstverständlich auch an den zweiten und dritten Platz sowie an alle Teilnehmenden für ihre Beiträge mit tollen Funden und sehenswerten Präparationsleistungen.
Es war wieder ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen bei ingesamt 276 abgegebenen Stimmen.
Viele Grüße!
Thomas
P.S.: Denkt dran, eure Kandidaten für den Wettbewerb im März einzureichen. Da "schallt" es noch

Hast Du Glück, ist es gut. Hast Du kein Glück, ist es auch gut. Hast Du eben Pech gehabt. War vielleicht dein Glück.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
Kurt Tucholsky
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
Kurt Tucholsky
Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Hallo zusammen,
herzlichen Glückwunsch zum Fossil des Monats. Ein wirklich toller Fund und exzellente Präparation. Es war aber auch wieder ein insgesamt toll besetzter Wettbewerb. Danke an alle für das Vorstellen der wunderschönen Fossilien.
Viele Grüße,
Arne
herzlichen Glückwunsch zum Fossil des Monats. Ein wirklich toller Fund und exzellente Präparation. Es war aber auch wieder ein insgesamt toll besetzter Wettbewerb. Danke an alle für das Vorstellen der wunderschönen Fossilien.
Viele Grüße,
Arne
- JensKucharski
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Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Seid gegrüßt,
vielen Dank für die Wahl zum Fossil des Monats! Hat mich sehr gefreut, aber auch etwas überrascht, weil der Wettbewerb wieder mal hochkarätig besetzt war. Der Quastenflosser und die große Laevitomaria sind schon richtig geil und hätten es definitiv genauso verdient gehabt!
Aber es freu mich natürlich sehr, dass meine Kroko-Platte auf dem ersten Platz gelandet ist! Danke an alle, die dafür gestimmt haben!
Grüße,
Jens
vielen Dank für die Wahl zum Fossil des Monats! Hat mich sehr gefreut, aber auch etwas überrascht, weil der Wettbewerb wieder mal hochkarätig besetzt war. Der Quastenflosser und die große Laevitomaria sind schon richtig geil und hätten es definitiv genauso verdient gehabt!
Aber es freu mich natürlich sehr, dass meine Kroko-Platte auf dem ersten Platz gelandet ist! Danke an alle, die dafür gestimmt haben!
Grüße,
Jens
- Sönke
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- Kontaktdaten:
Re: Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Februar 2024
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer und Glückwunsch an den Gewinner sowie den Zweiten und Dritten.
Schöne Grüße aus Südengland
Sönke

Schöne Grüße aus Südengland
Sönke