Fossil des Monats Dezember 2021
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Fossil des Monats Dezember 2021
Liebe Steinkerne,
wir starten hiermit die Abstimmung über den Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Dezember 2021.
Bitte gebt bis 17. Januar 2022 um 01:21 Uhr Eure Stimme ab.
Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitmachen und im Voraus an die hoffentlich zahreichen Abstimmenden,
Michael und Sönke
wir starten hiermit die Abstimmung über den Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Dezember 2021.
Bitte gebt bis 17. Januar 2022 um 01:21 Uhr Eure Stimme ab.
Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitmachen und im Voraus an die hoffentlich zahreichen Abstimmenden,
Michael und Sönke
Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo zusammen,
dann starte ich jetzt mal das Dezember-Wettbewerbsangebot mit einer niedlichen Conularie...
Dies ist der Fundzustand nach dem Aufschlagen des Geschiebestückes von Anfang November: Mein Fossil habe ich bereits nach meinem Fund im November unter:
https://forum.steinkern.de/viewtopic.php?f=37&t=33474
im damaligen Präparationsstand zur Diskussion vorgestellt.
Ursprünglich war ich dort der Annahme, dass ich die ganze Conularie bereits freigelegt hätte. Beim Recherchieren musste ich feststellen, dass doch noch die ganze linke Flanke verborgen war, so dass ich in zwei weiteren Etappen nun am letzten Donnerstag die gesamte linke Seite für mich abschließend nachbearbeitet habe. Zwei Etappen wurden notwendig, weil in der ersten Etappe beim Sticheln das Geschiebestück an einem Haarriss quer durchbrach (vermutlich vom ursprünglichen Aufschlagen, oder vom Formatieren per Steinknacke). Das ist zwar unschön, ließ aber dafür einen Blick auf den parallelogrammförmigen Querschnitt dieser Conularie erhaschen. Da hatte ich dann trotzdem keine Lust mehr, zumal der Kleber aushärten musste:
Fossil: Conularia sp.
Länge: 4cm
Zeitalter: Paläozoikum/Ordovizium (mutmaßl. Ober- od. Mittel-Ordovizium?)
Fundort: Siebhaufwerk aus eiszeitlichen Geschieben in einer mittelbrandenburgischen Kiesgrube
Fund, Präparation, Fotos u. Sammlung: Michael Schierz
dann starte ich jetzt mal das Dezember-Wettbewerbsangebot mit einer niedlichen Conularie...
Dies ist der Fundzustand nach dem Aufschlagen des Geschiebestückes von Anfang November: Mein Fossil habe ich bereits nach meinem Fund im November unter:
https://forum.steinkern.de/viewtopic.php?f=37&t=33474
im damaligen Präparationsstand zur Diskussion vorgestellt.
Ursprünglich war ich dort der Annahme, dass ich die ganze Conularie bereits freigelegt hätte. Beim Recherchieren musste ich feststellen, dass doch noch die ganze linke Flanke verborgen war, so dass ich in zwei weiteren Etappen nun am letzten Donnerstag die gesamte linke Seite für mich abschließend nachbearbeitet habe. Zwei Etappen wurden notwendig, weil in der ersten Etappe beim Sticheln das Geschiebestück an einem Haarriss quer durchbrach (vermutlich vom ursprünglichen Aufschlagen, oder vom Formatieren per Steinknacke). Das ist zwar unschön, ließ aber dafür einen Blick auf den parallelogrammförmigen Querschnitt dieser Conularie erhaschen. Da hatte ich dann trotzdem keine Lust mehr, zumal der Kleber aushärten musste:
Fossil: Conularia sp.
Länge: 4cm
Zeitalter: Paläozoikum/Ordovizium (mutmaßl. Ober- od. Mittel-Ordovizium?)
Fundort: Siebhaufwerk aus eiszeitlichen Geschieben in einer mittelbrandenburgischen Kiesgrube
Fund, Präparation, Fotos u. Sammlung: Michael Schierz
Micha
- manfred e
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo miteinander,
Zum Jahresabschluss möchte ich mich mit einem, zwar nicht so tollen Fossil aus den Cenomanium des Libanon beteiligen.
Es handelt sich um einen in Auflösung befindlichen "Nematonotus longispinus" mit einem kleinem Beifang " Ginsburgia sp." der sich erst bei der Präparation zeigte. Auch solche Fossilien gehören in eine Sammlung und nicht nur top erhaltene Stücke.
Fossil und Bilder: Sammlung M. Ehrlich
Nematonotus longispinus ca. 20 cm mit Beifang eines Salmoniden" Ginsburgia sp," von ca 4 cm.
Arbeitsaufwand: Ca. 20 Std.
Werkzeuge: HW 322, Turboschleifer, Diverse Schaber und Nadeln. Kleber Akemi Jura 1000.
Zum Jahresabschluss möchte ich mich mit einem, zwar nicht so tollen Fossil aus den Cenomanium des Libanon beteiligen.
Es handelt sich um einen in Auflösung befindlichen "Nematonotus longispinus" mit einem kleinem Beifang " Ginsburgia sp." der sich erst bei der Präparation zeigte. Auch solche Fossilien gehören in eine Sammlung und nicht nur top erhaltene Stücke.
Fossil und Bilder: Sammlung M. Ehrlich
Nematonotus longispinus ca. 20 cm mit Beifang eines Salmoniden" Ginsburgia sp," von ca 4 cm.
Arbeitsaufwand: Ca. 20 Std.
Werkzeuge: HW 322, Turboschleifer, Diverse Schaber und Nadeln. Kleber Akemi Jura 1000.
Steine sind Zeugen der Vergangenheit.
- Astralasia
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo liebe Steinkerne,
hier mein Kandidat für das Fossil des Monats Dezember .
Klarer Fall von zur Richtigen Zeit am Richtigen Ort. Er lag da einfach und hat dort auf mich gewartet. Leicht mit Matrix bedeckt, musste ich mich nur bücken und ihn in meine Arme zu schließen . Aber ganz ehrlich, ich hatte Gänsehaut, als ich dieses tolle Stück aufgehoben habe. Trotz Ton und Matsch, schimmerte er schon beim Aufheben wie irre und als erster Fund des Sammelwochenendes, war das natürlich auch nicht mehr zu toppen...
Gefunden letztes Wochenende in der Tongrube Holzbachacker in Buttenheim.
* Pleuroceras spinatum mit perlmuttisierender Schale
* Größe 74 mm Durchmesser, komplett erhalten
* Unter-Jura — Ober-Pliensbachium
* Spinatum Zone/ Hawskerense-Subzone Ld2b
Mit Wasser und Bürste gereinigt, minimal mit dem Dremel Engraver bearbeitet. Nichts weiter dran gemacht. Er bleibt so natur.
* Fund, Reinigung/Präpp und Sammlung Diana Zielke/Astralasia
hier mein Kandidat für das Fossil des Monats Dezember .
Klarer Fall von zur Richtigen Zeit am Richtigen Ort. Er lag da einfach und hat dort auf mich gewartet. Leicht mit Matrix bedeckt, musste ich mich nur bücken und ihn in meine Arme zu schließen . Aber ganz ehrlich, ich hatte Gänsehaut, als ich dieses tolle Stück aufgehoben habe. Trotz Ton und Matsch, schimmerte er schon beim Aufheben wie irre und als erster Fund des Sammelwochenendes, war das natürlich auch nicht mehr zu toppen...
Gefunden letztes Wochenende in der Tongrube Holzbachacker in Buttenheim.
* Pleuroceras spinatum mit perlmuttisierender Schale
* Größe 74 mm Durchmesser, komplett erhalten
* Unter-Jura — Ober-Pliensbachium
* Spinatum Zone/ Hawskerense-Subzone Ld2b
Mit Wasser und Bürste gereinigt, minimal mit dem Dremel Engraver bearbeitet. Nichts weiter dran gemacht. Er bleibt so natur.
* Fund, Reinigung/Präpp und Sammlung Diana Zielke/Astralasia
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Das Leben ist schön! Von einfach war nie die Rede.
- Pysaura
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo
Aus dem Campan von Misburg Nord kommt dieser Schwamm mit Seeigel.
Gefunden habe ich ihn am 4.12.2021 und er hat einen Durchmesser von 10 cm.
Der Seeigel ist ein Galerites vulgaris. Die Bestimmung von Schwämme ist ja nicht immer so einfach aber diesen würde ich als Seliscothon verrucosum bezeichnen. Eine Ecke musste wieder angeklebt werden, sonst gestichelt und gestrahlt.
Fund, Präparation und Fotos von Jens Bruns
mfg
Aus dem Campan von Misburg Nord kommt dieser Schwamm mit Seeigel.
Gefunden habe ich ihn am 4.12.2021 und er hat einen Durchmesser von 10 cm.
Der Seeigel ist ein Galerites vulgaris. Die Bestimmung von Schwämme ist ja nicht immer so einfach aber diesen würde ich als Seliscothon verrucosum bezeichnen. Eine Ecke musste wieder angeklebt werden, sonst gestichelt und gestrahlt.
Fund, Präparation und Fotos von Jens Bruns
mfg
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- Seliscothon verrucosum
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- Galerites vulgaris
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- Fundzustand
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Zuletzt geändert von Pysaura am Montag 20. Dezember 2021, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
Dann wollen wir mal in die Radieschen spucken und die Nadel im Steckhaufen suchen.
-
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Dann mach ich auch wieder mit.
Nehme mit dem Neufund eines Ammoniten Amaltheus margaritatus ca.100 mm gross
Grube bei Buttenheim
Hawskerense-Subzone Ld2b oben
gefunden die Tage im Dezember 2021
Finder und Präparator Johann Schobert
am Fossil des Monats Dezember 2021 teil.
Nehme mit dem Neufund eines Ammoniten Amaltheus margaritatus ca.100 mm gross
Grube bei Buttenheim
Hawskerense-Subzone Ld2b oben
gefunden die Tage im Dezember 2021
Finder und Präparator Johann Schobert
am Fossil des Monats Dezember 2021 teil.
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- JensKucharski
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo miteinander,
dann will ich auch mal einen Kandidaten vorstellen. Es handelt sich um ein ca. 13cm großes Physodoceras aus dem Malm Gamma 1 von Kaider/Bad Staffelstein. Allerdings mit verrückter Bestachelung, sowas habe ich noch nie gesehen bisher. Schon vor ein paar Jahren gefunden, bin ich erst jetzt dazu gekommen, das Stück mal zu präparieren. Ich hatte es, wie so oft, in einer Kiste wieder gefunden und schon völlig vergessen gehabt. Ich habe erst überlegt, die Innenwindungen gar nicht weiter freizulegen, sondern die Optik rein auf die Stacheln zu legen, habe mich dann aber entschlossen, zumindest die erste Stachelreihe freizustellen. Die Entscheidung, die innersten Windungen dann nicht mehr zu holen, war, meiner Meinung nach, die Richtige. Die Optik kommt so irgendwie klarer. Dadurch, dass der Kalzit innen so dunkel ist, wäre das dann optisch völlig untergegangen. Da ich immer seltener zum Präparieren komme, habe ich da schon länger drauf herum gestichelt, das Stück aber jetzt erst fertig gestellt. Eines meiner persönlichen Highlight dieses Jahr unter dem Stichel. Das letzte Bild zeigt den Zustand nach freilegen der ersten Stachelreihe. Hätte so auch ganz gut ausgeschaut, finde ich.
Grüße,
Jens
dann will ich auch mal einen Kandidaten vorstellen. Es handelt sich um ein ca. 13cm großes Physodoceras aus dem Malm Gamma 1 von Kaider/Bad Staffelstein. Allerdings mit verrückter Bestachelung, sowas habe ich noch nie gesehen bisher. Schon vor ein paar Jahren gefunden, bin ich erst jetzt dazu gekommen, das Stück mal zu präparieren. Ich hatte es, wie so oft, in einer Kiste wieder gefunden und schon völlig vergessen gehabt. Ich habe erst überlegt, die Innenwindungen gar nicht weiter freizulegen, sondern die Optik rein auf die Stacheln zu legen, habe mich dann aber entschlossen, zumindest die erste Stachelreihe freizustellen. Die Entscheidung, die innersten Windungen dann nicht mehr zu holen, war, meiner Meinung nach, die Richtige. Die Optik kommt so irgendwie klarer. Dadurch, dass der Kalzit innen so dunkel ist, wäre das dann optisch völlig untergegangen. Da ich immer seltener zum Präparieren komme, habe ich da schon länger drauf herum gestichelt, das Stück aber jetzt erst fertig gestellt. Eines meiner persönlichen Highlight dieses Jahr unter dem Stichel. Das letzte Bild zeigt den Zustand nach freilegen der ersten Stachelreihe. Hätte so auch ganz gut ausgeschaut, finde ich.
Grüße,
Jens
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- Robin Lauterbach
- Redakteur
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- Registriert: Donnerstag 21. Mai 2015, 21:01
- Wohnort: Altmittweida, Sachsen
Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo
Nach langer Zeit will ich mich auch mal wieder beim Fossil des Monats beteiligen.
Den Burschen habe ich schon im Klassiker Thread "Marokko Trilobiten" vorgestellt, weshalb ich an dieser Stelle auf eine umfangreiche Beschreibung verzichte.
https://forum.steinkern.de/viewtopic.ph ... &start=675
Drotops megalomanicus (Struve, 1990)
Länge: 115mm
Stratigrafie: Mitteldevon, Givetium, Bou Dib Formation
Fundort: Jbel Issoumour, Marokko
Sammlung, Präparation: Robin Lauterbach
Finder ist unbekannt!
Nach langer Zeit will ich mich auch mal wieder beim Fossil des Monats beteiligen.
Den Burschen habe ich schon im Klassiker Thread "Marokko Trilobiten" vorgestellt, weshalb ich an dieser Stelle auf eine umfangreiche Beschreibung verzichte.
https://forum.steinkern.de/viewtopic.ph ... &start=675
Drotops megalomanicus (Struve, 1990)
Länge: 115mm
Stratigrafie: Mitteldevon, Givetium, Bou Dib Formation
Fundort: Jbel Issoumour, Marokko
Sammlung, Präparation: Robin Lauterbach
Finder ist unbekannt!
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- AndiF
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- Registriert: Mittwoch 14. Juni 2017, 12:57
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo zusammen,
auch von mir ist nach langer Präparationszeit mal wieder ein Stück fertig geworden — hier kommt mein bester Fund von einem USA-Trip, ein schöner Stachelflosser mit dem Namen Priscacara serrata. Ich hoffe, er gefällt euch!
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Prisccara liops, hat Priscacara serrata eine etwas kürzere Rückenflosse mit nur 9 bis 10 Flossenstacheln. Priscacara war ein Süßwasserfisch und lebte in Seen und Bächen. Er ist mit den heutigen Barschen verwandt.
Kemmerer bei Wyoming ist berühmt für seine Fischfossilien und so war es ein lang ersehnter Wunsch, dort einmal selber zu graben. Die 8 Stunden in Staub und Hitze haben sich gelohnt, neben den recht häufig zu findenden Knightia, einer Art Raubhering, gab es für uns mehrere Diplomystus und zwei Priscacara. Nach dem Formatieren der Platten, noch direkt im Steinbruch, verpackten wir unsere Funde sorgfältig in Bubble Wrap (Luftpolsterfolie) und Zeitungspapier, denn die Fossilien hatten noch eine lange Reise vor sich. Sie kamen in Kartons und fuhren mit uns einen Monat etwa 5.000 km durch die USA, oft über Gravel Roads, die sehr schottrigen und welligen unbefestigten Straßen mit jeder Menge Schlaglöchern. Nachts schliefen wir in unserem gemieteten Kombi halb neben, halb auf unseren Fischen, zusammen mit unserem restlichen Gepäck und dem Essen. Nachdem wirklich alle(!) Stücke die holprige Reise unbeschadet überstanden hatten, gab es daheim erst mal eine längere Präparationszeit. Das beste Stück, das hier vorgestellte Fossil, habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben, um bis dahin die maximale Präparationserfahrung mit meinen Fischen zu sammeln.
Die Präparation erfolgte komplett von Hand und dauerte mehr als ein Jahr. Natürlich hätte ich den Fisch auch in deutlich kürzerer Zeit mit dem Strahlgerät freilegen können — jedoch wären feinste Details dann verloren gegangen und ich entschied mich bewusst für die Handarbeit. Wer weiß, ob man jemals wieder so einen schönen Fang macht!?
Gattung: Priscacara serrata
Größe des Fossils: 12,5 cm
Zeitalter: Eozän, 50-45 Mio. Jahre
Fundort: Green River Formation, Warfield Fossil Quarry, USA Wyoming, September 2018
Präparation: komplett von Hand am Binokular mit Skalpell und feinen Präpariernadeln
Fund, Präparation, Fotos & Sammlung: Andi Fichtner
-
auch von mir ist nach langer Präparationszeit mal wieder ein Stück fertig geworden — hier kommt mein bester Fund von einem USA-Trip, ein schöner Stachelflosser mit dem Namen Priscacara serrata. Ich hoffe, er gefällt euch!
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Prisccara liops, hat Priscacara serrata eine etwas kürzere Rückenflosse mit nur 9 bis 10 Flossenstacheln. Priscacara war ein Süßwasserfisch und lebte in Seen und Bächen. Er ist mit den heutigen Barschen verwandt.
Kemmerer bei Wyoming ist berühmt für seine Fischfossilien und so war es ein lang ersehnter Wunsch, dort einmal selber zu graben. Die 8 Stunden in Staub und Hitze haben sich gelohnt, neben den recht häufig zu findenden Knightia, einer Art Raubhering, gab es für uns mehrere Diplomystus und zwei Priscacara. Nach dem Formatieren der Platten, noch direkt im Steinbruch, verpackten wir unsere Funde sorgfältig in Bubble Wrap (Luftpolsterfolie) und Zeitungspapier, denn die Fossilien hatten noch eine lange Reise vor sich. Sie kamen in Kartons und fuhren mit uns einen Monat etwa 5.000 km durch die USA, oft über Gravel Roads, die sehr schottrigen und welligen unbefestigten Straßen mit jeder Menge Schlaglöchern. Nachts schliefen wir in unserem gemieteten Kombi halb neben, halb auf unseren Fischen, zusammen mit unserem restlichen Gepäck und dem Essen. Nachdem wirklich alle(!) Stücke die holprige Reise unbeschadet überstanden hatten, gab es daheim erst mal eine längere Präparationszeit. Das beste Stück, das hier vorgestellte Fossil, habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben, um bis dahin die maximale Präparationserfahrung mit meinen Fischen zu sammeln.
Die Präparation erfolgte komplett von Hand und dauerte mehr als ein Jahr. Natürlich hätte ich den Fisch auch in deutlich kürzerer Zeit mit dem Strahlgerät freilegen können — jedoch wären feinste Details dann verloren gegangen und ich entschied mich bewusst für die Handarbeit. Wer weiß, ob man jemals wieder so einen schönen Fang macht!?
Gattung: Priscacara serrata
Größe des Fossils: 12,5 cm
Zeitalter: Eozän, 50-45 Mio. Jahre
Fundort: Green River Formation, Warfield Fossil Quarry, USA Wyoming, September 2018
Präparation: komplett von Hand am Binokular mit Skalpell und feinen Präpariernadeln
Fund, Präparation, Fotos & Sammlung: Andi Fichtner
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- Priscacara serrata, fertig präpariert
- Priscacara_fertig_860px-Breite_300dpi_schwarz.jpg (99.82 KiB) 18973 mal betrachtet
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- Platte nach dem Formatieren im Steinbruch. Die Konturen eines Priscacaras zeichnen sich bereits deutlich ab.
- Priscacara_Anfang860px-Breite_300dpi.jpg (80.56 KiB) 18973 mal betrachtet
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- flossiges Detail
- Flossendetail1_300dpi_860px-Breite.jpg (154.41 KiB) 18973 mal betrachtet
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- Schwanz-Detail in prächtigen Farben, ganz oben noch nicht fertig freigelegt
- Schwanzdetail_860px-Breite_300dpi.jpg (138.12 KiB) 18973 mal betrachtet
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- Wohnort: Mackenheim
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
da ich hier schon lange nicht mehr mit gemacht habe, möchte ich euch meine erste und einzigste Präparation in diesem Jahr vorstellen. Die Pflichten und Corona haben mir das Freizeitleben für fast ein Jahr genommen,ab Mitte November fand ich dann Zeit um dieses Stück in 5-wöchiger abendlicher Präparation fertig zu stellen.
Typische Fossilfaunula aus dem Roten Erzlager
(Schicht 1, quenstedtiforme-/suvicum-Horizont, Dietl 2018)
Keppleri-Subzone
Herveyi-Zone
Unter-Callovium
Abmaße der Stufe: Länge 21 cm/ Höhe 23 cm/ Dicke 11 cm
Fundort: Geisingen an der Donau /Neubaugebiet Eichendoffstraße 1980 sowie 1991 (genaueres war nicht in Erfahrung zu bringen)
Anpräpariertes Rohmaterial gefunden von Herwig Wulf
Präparation und Ausbesserungen von Meiselspuren der Anpräparation durch Michael Kutz
Hinten: Choffatia sp. ca. 14cm
Mitte: Belemnopsis subhastata 10 cm
Mitte: Macrocephalites sp. 6 cm
Rückseite: Macrocephalites sp. 2.5 cm
Links und Mitte unbestimmte Innenwindungen 2 und 3 cm
Vorne: Homoeoplanulites (Parachoffatia) sp. Innenwindung 12 cm
Unten: Fragmente von Belemnopsis sp. und ein Phragmokon im Medianschnitt D=2.7 cm
Profil und Erwähnung der Fundstelle:
Die Ammonitenfauna des subcostarius-Horizonts
(Curtilobus-Subzone Koenigi-Zone, Unter-Callovium, Ornatenton-Formation)
von Geisingen a. d. Donau, SW-Deutschland
Gerd Dietl und Hans-Jörg Niederhöfer, Stuttgart
Jh. Ges. Naturkde. Württemberg 174 Stuttgart 15 Dez. 2018
- Dateianhänge
Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Hallo,
diese Comaturella pinnata aus Solnhofen ist schon eine ganz Weile bei mir in Bearbeitung.
Bekommen habe ich sie 2019, dieses Jahr wollte ich sie aber endlich fertig bekommen.
Die Lage ist schön, die Fider sind recht weit ausgebreitet und das Zentrum nicht so stark überlagert.
Die Präparation war in manchen Bereichen relativ einfach, andere waren schwieriger. Insbesondere in den dunklen Breichen ist die Matrix umkrisallisiert und nur schwer vom Fossil zu unterscheiden.
Die Präparation erfolgte unter 40-facher Vergrößerung, zuerst mit Nadeln, später mir verschieden, zurecht geschliffenen Skalpellen.
Nach mehreren längeren Pausen habe ich sie jetzt endlich fertig bekommen. Anatomisch ist sie halt recht eintönig und es wiederholt sich immer wieder, die einzelnen Fächer sind aber sowohl von der dorsalen als auch von der ventralen Seite zu sehen.
Präparationszeit insgesamt etwas über 200 Stunden.
Übersicht:
Ausschnitte:
ursprünglicher Zustand:
Comaturella pinnata GOLDFUSS, 1886
Fundort: Solnhofen
Lithostratigraphie: Unter-Tithonium, Weißjura-Gruppe, Altmühltal-Formation, Obere Solnhofen-Subformation
Biostratigraphie: Hybonotum-Zone, Rueppelianus-Subzone, rueppelianus-Horizont
Maximaler Durchmessser: 12 cm
Präparation: 205 Stunden
Sammlung: Jürgen Härer
Herzliche Grüße
Jürgen
diese Comaturella pinnata aus Solnhofen ist schon eine ganz Weile bei mir in Bearbeitung.
Bekommen habe ich sie 2019, dieses Jahr wollte ich sie aber endlich fertig bekommen.
Die Lage ist schön, die Fider sind recht weit ausgebreitet und das Zentrum nicht so stark überlagert.
Die Präparation war in manchen Bereichen relativ einfach, andere waren schwieriger. Insbesondere in den dunklen Breichen ist die Matrix umkrisallisiert und nur schwer vom Fossil zu unterscheiden.
Die Präparation erfolgte unter 40-facher Vergrößerung, zuerst mit Nadeln, später mir verschieden, zurecht geschliffenen Skalpellen.
Nach mehreren längeren Pausen habe ich sie jetzt endlich fertig bekommen. Anatomisch ist sie halt recht eintönig und es wiederholt sich immer wieder, die einzelnen Fächer sind aber sowohl von der dorsalen als auch von der ventralen Seite zu sehen.
Präparationszeit insgesamt etwas über 200 Stunden.
Übersicht:
Ausschnitte:
ursprünglicher Zustand:
Comaturella pinnata GOLDFUSS, 1886
Fundort: Solnhofen
Lithostratigraphie: Unter-Tithonium, Weißjura-Gruppe, Altmühltal-Formation, Obere Solnhofen-Subformation
Biostratigraphie: Hybonotum-Zone, Rueppelianus-Subzone, rueppelianus-Horizont
Maximaler Durchmessser: 12 cm
Präparation: 205 Stunden
Sammlung: Jürgen Härer
Herzliche Grüße
Jürgen
- Sönke
- Administrator
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Es könnte diesmal angesichts der noch etwas größeren Auswahl echt spannend werden... Bitte würdigt die Fossilien der Teilnehmenden mit Abgabe Eurer Stimme!Sönke hat geschrieben: ↑Mittwoch 1. Dezember 2021, 10:16Liebe Steinkerne,
wir starten hiermit die Abstimmung über den Wettbewerb zum Steinkern.de Fossil des Monats Dezember 2021.
Bitte gebt bis 17. Januar 2022 um 01:21 Uhr Eure Stimme ab.
Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitmachen und im Voraus an die hoffentlich zahreichen Abstimmenden,
Michael und Sönke
Gruß
Sönke
- primigenius
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Tolle Fossilien! Das wird wieder verdammt schwer dieses mal. Da muss ich noch mal drüber schlafen.
Grüße aus dem Hexental
Emil
Emil
- Sönke
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
Auch wenn Emil mir mit seinem (in der Sache neutralen - das ist hier unter dem Wettbewerb wichtig, so lang wie er läuft ) Kommentar geholfen hat beim Erinnern an die Abstimmung diesmal, auch noch von mir eine zusätzliche Ermunterung die Stimme abzugeben. Auch an Emil selber, falls er sich noch immer nicht entscheiden hat können.
Am 17. Januar 2022 nach 01:21 Uhr kennen wir den Sieger dieses Wettbewerbs. Bis dahin könnt ihr noch mitmachen!
Die hochkarätigen Teilnehmer dieses Wettbewerbs hätten sich eine hohe Wahlbeteiligung redlich verdient!
Schöne Grüße
Sönke
Am 17. Januar 2022 nach 01:21 Uhr kennen wir den Sieger dieses Wettbewerbs. Bis dahin könnt ihr noch mitmachen!
Die hochkarätigen Teilnehmer dieses Wettbewerbs hätten sich eine hohe Wahlbeteiligung redlich verdient!
Schöne Grüße
Sönke
- tbillert
- Redakteur
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Re: Fossil des Monats Dezember 2021
So, dann gratuliere ich mal der Andi als erster zum Sieg! Sehr verdient, besonders wenn man die Arbeit bedenkt, die in diesem Stück steckt!
www.haufwerk.com - geologisch-paläontologisches Equipment
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
Life is too short so it is all right to be a freak lol
- Tim Skippy Miller
Das Tolle am Internet ist, dass endlich jeder der ganzen Welt seine Meinung mitteilen kann – Das Furchtbare ist, dass das auch jeder tut.
- Das Känguru
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- Tim Skippy Miller