Fossil des Monats März 2011

Wir wählen jeden Monat das Fossil des Monats. Hier findet ihr die Kandidaten und Abstimmungen. Natürlich kann jeder selbst Fossilien zur Wahl stellen und an den Umfragen teilnehmen. Die Gewinner findet ihr in unserer Galerie auf Steinkern.de.

Moderatoren: Sönke, ceratites, Miroe

Antworten

Welches Fossil soll Fossil des Monats März 2011 bei Steinkern.de werden?

Umfrage endete am Samstag 16. April 2011, 04:55

Spirifer: Platte mit Muscheln und einer Schnecke aus dem Kupferschiefer bei Seebach
3
3%
Harald Hengstler: Ammonit ?Bullatimorphites sp. aus dem Dogger epsilon 2 bei Blumberg
2
2%
Chris180590: Ammonit Parkinsonia sp. mit Bryozoen und Serpeln aus dem Dogger von Sengenthal
16
15%
Wientjens Joseph: Schachtelhalm Equisetites arenaceus aus dem oberen Keuper von Möckmühl / Heilbronn
3
3%
jürgenfd: Schnecke Pleurotomaria sp. aus dem Dogger von Sengenthal
9
8%
Karsten: Platte mit Seelilien Pentacrinus fossilis aus dem Sinemurium von Charmouth, Südengland
44
40%
Sönke: Ammonit Amaltheus margaritatus aus dem Lias der Herforder Mulde
9
8%
Ataxioceras: Krebs Glyphaea sp. aus dem Malm Zeta 2 der Solnhofener Plattenkalke
24
22%
 
Abstimmungen insgesamt: 110

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Miroe
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Fossil des Monats März 2011

Beitrag von Miroe » Dienstag 1. März 2011, 04:51

Die Abstimmung läuft ab jetzt, 1. April 2011, 4.59 Uhr für 15 Tage.

Bitte beteiligt Euch sehr zahlreich!
Zuletzt geändert von Miroe am Samstag 16. April 2011, 08:16, insgesamt 4-mal geändert.

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Spirifer
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Beitrag von Spirifer » Donnerstag 17. März 2011, 10:52

Ich möchte heute ein Fund aus dem letzten Jahr vorstellen.
Habe erst jetzt die letzten arbeiten abgeschlossen.

Es handelt sich um eine Grabgemeinschaft,die leicht eingeschwemmt wurde.
Das besondere hierbei ist,das hier im Kupferschiefermergel auch ein Gastropode und zwei Muscheln mit Fossil erhalten sind.
Erschwerend war auch die Tatsache,daß die Fossilen weitaus weicher als der Schiefermergel sind.
Alles wurde unter dm Bino mit Skalpell und Nadel präpariert.
Die Platte wurde nicht weiter behandelt.

Fundschicht Kupferschiefer
Fundort "bei Seebach"
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Horridonia sp 2.jpg
Horridonia sp 2.jpg (86.69 KiB) 32812 mal betrachtet
Horridonia sp 3.jpg
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Harald Hengstler
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Bullatimorphites

Beitrag von Harald Hengstler » Dienstag 22. März 2011, 12:10

Hallo zusammen,
Am Sonntag vor einer Woche sind wir nach langer Zeit mal wieder auf
Sammeltour gewesen. Ziel waren die Felder von Blumberg. Wir hatten
uns eigentlich keine grossen Hoffnungen auf gute Funde gemacht, aber es
war dann doch ueberaschend gut, nicht viel, aber gute Qualitaet.
Unseren ersten Fund moechte ich hier einstellen. Es ist ein
Bullatimorphites und er lag ganz am Rand eines im Herbst intensiv
begangenen Feldes, vermutlich war er damals noch von etwas Erde
bedeckt, die bei der Schneeschmelze weggespuelt wurde. Eigentlich habe
ich, ausser dass ich den Nabel freigelegt habe, nichts daran gemacht. Es
ist also mal wieder weitgehend ein Naturpraeparat. Die Rippen sind den
korrosiven Kraeften weitgehend zum Opfer gefallen, aber sonst fehlt ausser dem Muendungsbereich nichts, was bei diesen nicht so haeufigen Stueckennicht oft der Fall ist.
Viele Gruesse
Harald

In meiner Dussligkeit habe ich ja gestern auf den falschen Knopf
gedrueckt, und habe hier ein neues Thema aufgemacht. Daraus hat sich
aber eine interessante Diskussion ergeben, die moeglichst fortgesetzt
werden sollte,aber sicher im richtigen Bereich. Meine Bestimmung ist
heftig umstritten und sicher diskutierbar, trotzdem bleibe ich vorlaeufig
dabei.
Viele Gruesse
Harald
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dito, Rueckansicht
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IMG_0638.jpg
dito
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Bullatimorphites ?
Dogger epsilon 2
Felder bei Blumberg
Vorderansicht
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Chris180590
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Pakinsonia

Beitrag von Chris180590 » Samstag 26. März 2011, 13:42

Hi,

ich möchte diese bewachsene Parkinsonia aus Sengenthal vorstellen. Das unpräpparierte Stück habe ich gekauft und dann mit KOH geätzt, nachdem ich es grob mit dem Stichel bearbeitet habe. Am Ende habe ich noch zwei Schichten matten farbverstärker auf das Fossil aufgetragen.Insgesammt ist der etwa 10cm große Ammonit wie man sieht nicht besonders gut erhalten, es fehlt etwa 3/4 Windung bis zur Mündung. Allerdings ist dies meiner Meinung bei diesem Stück eher nebensächlich, da ca. 1/3 der Fläche mit Bryozoen überwachsen ist ( 3 oder 4 Kolonien) Ein nettes Detail ist, dass unter einer Kolonie eine Serpel versteckt ist. Bei genauerem Betrachten erkennt man auch wie sich die Kolonien gegenseitig überwachsen haben. Durch die schonende Präparation sind soweit ich das sagen kann alle Details vorhanden geblieben.

Gruß Christian
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DSC01180.JPG
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Wientjens Joseph
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Beitrag von Wientjens Joseph » Montag 28. März 2011, 19:15

Hallo

Möchte diesen Monat mal einen Schachtelhalm Equisetites
Arenaceus aus dem oberen Keuper vorstellen.

gefunden Nov 2010 Baustelle Logistikcenetr Kaufland,
Möckmühl bei Heilbronn,

brauchte nicht viel zu preparieren.
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jürgenfd
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Beitrag von jürgenfd » Montag 28. März 2011, 22:54

Von mir diesmal auch etwas zum Fossil des Monats.
Eine Pleurotomaria aus Sengenthal.
Gefunden am 04.09.2010 in der roten schicht.
Durchmesser ca 11 cm,Höhe etwa 10cm komplett mit Spitze und Schlitzband.
Viel Grüße Jürgen.
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Karsten
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Beitrag von Karsten » Donnerstag 31. März 2011, 18:02

Ich habe endlich nach eineinhalb Jahren die Seelilie fertig bekommen! Es stecken etwa 200 Stunden Sndstrahlarbeit darin. Es handelt sich um eine Seelilie der Gattung Pentacrinus fossilis, Das Stück stammt aus Charmouth in Südengland und ist ins Sinemurium zu stellen. Die Größe der Platte beträgt etwa 40 X 30 cm, was auf den Bildern gar nicht so rauskommt. Die Schwierigkeit dabei war, dass die Oberflächenmorphologie nicht bekannt war und ich daher kaum mit dem Druckluftstichel arbeiten konnte sondern fast komplett strahlen musste. Ein kleiner, schlecht erhaltener Ammonit, verm. ein Xipheroceras sp., sitzt auch noch auf der Plette.
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weiterer Ausschnitt.
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Ausschnitt der Platte.
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Pentacrinus 2.jpg
Nach ca. 200 Stunden strahlen mit Eisenpulver bei ca. 8 bar Druck.
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Pentacrinus 1.jpg
Die unpräparierte Seelilie ist mit ca. 1 bis 2 cm dickem Kalkstein bedeckt.
Pentacrinus 1.jpg (70.28 KiB) 31956 mal betrachtet
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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Sönke
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Beitrag von Sönke » Donnerstag 31. März 2011, 19:52

Hallo zusammen,

frisch aus der Präparations-Werkstatt möchte ich Euch einen nach der Präparation noch gut 11 cm großen Amaltheus margaritatus aus der gleichnamigen Zone einer seit anderthalb Jahren stillliegenden Tongrube am Westrand der Herforder Liasmulde vorstellen.
Ich fand dort am vergangenen Sonntag (27.3.), angesichts der vermeintlich schlechten Aufschlusssituation überraschend, eine Knolle, die seit mindestens anderthalb Jahren in Oberflächennähe auf einer kleinen Halde lagerte. Der Teil des Amaltheus, der aus der Knolle schaute, war durch die Einwirkungen des Winters zerbrochen. Aber ich hatte Glück und konnte alle vier Bruchstücke des Kiels auffinden. Durch die Knolle zogen sich diverse Risse. So öffnete ich sie mit ein paar sanften Hammerschlägen und sah das Zwischenergebnis, welches das zweite Foto zeigt. Na, ganz ordentlich - nur ein Fetzen war im Negativ hängen geblieben. Diesen sollte ich ohne größere Probleme transferieren können. Aus optischen Gründen sollte die unvollständig in der (Rest-)Knolle eingebettete Wohnkammer (es fehlte ein Teil der Knolle, der wohl durch den Abbau abhanden gekommen war) entfernt werden. Gesagt getan, nach der Präparation bleibt ein 11 cm Amaltheus mit teilweise erhaltener Wohnkammer übrig. Für mich der beste Fund aus dieser Tongrube und einer der besten größeren Amaltheen, die ich aus der Herforder Liasmulde (und überhaupt) besitze.
Der verbleibende Knollenteil, den Ihr auf dem Foto sehen könnt, ist der Standsockel und wurde daher nicht enfernt.

Die Präparationsdauer ist mit rund 4 Stunden zu beziffern. Es musste geklebt werden und ein kleines Loch sowie die Risse wurden mit Wachs etwas neutralisiert, was aber in diesem Fall kaum der Rede wert ist. Das größte nach dem Öffnen der Knolle entstandene Loch ist durch Transferpräparation aufgefüllt worden.

Viele Grüße
Sönke

PS: Karsten :shock: Zeige uns doch bitte an anderer Stelle im Forum noch mehr Detailfotos!
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Amaltheus margaritatus, gut 11 cm Durchmesser, Herforder Liasmulde
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Ataxioceras
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Beitrag von Ataxioceras » Donnerstag 31. März 2011, 22:29

Hallo Leute,

hier dann auch noch ein plattes Fossil von mir. Es handelt sich um eine schöne Glyphaea aus den Solnhofener Plattenkalken des Malm Zeta 2, Jura.

Der maximal Abmesser beträgt 6 cm, entlang der Körperachse gemessen (ohne Fühler) ist das Tierchen 5 cm groß.

Die Präparation war recht einfach, da es sich um ein Spaltfossil handelt, welches nur mit einer dünnen Kalkschicht bedeckt war. Unter dem Mikroskop bei 20facher Vergrößerung wurde das Stück mit der Nadel freigelegt. Präparationdauer ca. 4 Stunden.

Das Fossil wurde nicht eingelassen, nur ein Stück am Schwanz musste ich farblich etwas anpassen.

Viele Grüße

Volker
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Detailbild 3
3.jpg (113.29 KiB) 31819 mal betrachtet
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Detailbild 2
2.jpg (130.71 KiB) 31827 mal betrachtet
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Glyphaea aus den Solnhofener Plattenkalken des Malm Zeta 2
1.jpg (100.98 KiB) 31840 mal betrachtet

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Miroe
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Beitrag von Miroe » Samstag 16. April 2011, 08:15

Ich gratuliere Karsten zum Sieg seiner Seelilie und danke allen, die Stücke in den Wettbewerb eingebracht und abgestimmt haben.

Beste Grüße
Michael

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Karsten
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Beitrag von Karsten » Samstag 16. April 2011, 11:30

Danke an alle, denen die Seelilie gefallen hat und mir Ihre Stimme gegeben haben. Und Glückwunsch den anderen Teilnehmern!
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten

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